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Banges Hoffen auf einen Neuanfang

Banges Hoffen auf einen Neuanfang

Verriegelt und verlassen – so präsentiert sich die einstige Nobelherberge am Bautzener Stauseeufer dieser Tage. Foto: RK

Bautzen. Nach der Schließung des Spreehotels Ende vergangenen Jahres bewegt eine Frage viele Spreestädter: Wie geht es mit der ehemaligen Nobelherberge am Bautzener Stauseeufer weiter? Stadträte wie Mike Hauschild von der FDP sehen für eine artfremde Nutzung des Hauses zumindest wenig Spielraum. „Das liegt am B-Plan“, erklärt er. „Mit einem modernen Konzept und einer entsprechenden Sanierung wäre ein Hotel an dieser Stelle eine Bereicherung für die Stadt.“ SPD-Fraktionschef Roland Fleischer ergänzt: „Die Stadt Bautzen hat lediglich über den Bebauungsplan begrenzte Möglichkeiten, Einfluss auf die Weiterentwicklung des Spreehotels zu nehmen. Alles andere liegt in der Hand des Eigentümers.“

Der verfolgt indes eine klare Linie. „Nachdem wir viele Jahre in das Objekt enormes Geld und Zeit investiert haben und es nicht möglich war, dieses Hotel langfristig als Asylbewerberunterkunft zu etablieren, werden wir uns als Investoren aus Bautzen zurückziehen“, stellte der Geschäftsführer der in Hamburg ansässigen Jasika Holding GmbH, Mirko Stemmler, klar. „Das Objekt wird in naher und ferner Zukunft von uns nicht mehr betrieben werden und steht zum Verkauf.“ Auf die Frage, ob es denn bereits einen Interessenten für die Immobilie gibt, ließ er unsere Zeitung wissen: „Das Hotel steht erst seit drei Wochen leer. Bisher gab es keine größeren Verkaufsaktivitäten.“

Rückblick: Bis zum vergangenen Sommer diente die Herberge am Stauseeufer als Asylunterkunft. Aufgrund immer geringerer Asylbewerberzahlen hatte sich der Landkreis dazu entschlossen, den Mietvertrag aufzukündigen. Im Anschluss wurde das Haus als Integrationszentrum weitergeführt, dem der Finanzausschuss der Stadt Bautzen zuletzt eine Finanzspritze in Höhe von 25.000 Euro verweigerte. Das Gremium stemmte sich damit gegen eine Abmachung, die Landkreis, Stadtspitze, Freistaat und Betreiber Peter Rausch im Vorfeld getroffen hatten. Daraufhin warf der Unternehmer aus dem Schwarzwald verärgert das Handtuch. Ende Dezember wurde das Spreehotel dicht gemacht. Wie es weitergeht, bleibt unterdessen offen. Fakt ist, so Roland Fleischer: „Die Stadt hat natürlich größtes Interesse an einer weiterhin positiven Entwicklung des Stauseeareals. Das Spreehotel als Asylbewerberheim hat zumindest diesem Prozess nicht geschadet.“            
 

Roland Kaiser / 29.01.2018

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