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Belohnung für die Ergreifung des Brandstifters

Belohnung für die Ergreifung des Brandstifters

Der abgebrannte Dachstuhl des ehemaligen Hotels wurde mittlerweile abgedeckt. Die Ermittlungen wegen Brandstiftung laufen derzeit noch auf Hochtouren. Der Besitzer setzte eine Belohnung für den entscheidenden Hinweis zu den Tätern aus. | Foto: CF

Bautzen. Rund zwei Monate nach der Brandstiftung in der geplanten Bautzener Flüchtlingsunterkunft Husarenhof setzt die Eigentümerin, die Säurich-Sassenscheidt GbR, eine Belohnung von 10.000 Euro zur Ergreifung des Brandstifters aus.

 Zu dieser Entscheidung sei der Investor nach einem Gespräch mit der Polizei gekommen. Beide Seiten erhofften sich so Fortschritte bei den Ermittlungen.
Wer hinter dem Brand im Husarenhof am 21. Februar steckt, ist noch nicht ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden geht aber von Brandstiftung aus. Bautzen war mit dem Vorfall bundesweit in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Vereinzelte Schaulustige hatten unverhohlen ihre Freude über das Feuer zum Ausdruck gebracht. Drei junge betrunkene Männer, die sich einem Platzverweis widersetzt hatten, wurden festgenommen und gegen sie kürzlich Anklage erhoben. Ob sie sich nun vor Gericht verantworten müssen, hat allein dieses zu entscheiden. Doch entscheidend zum Fall Brandstiftung ist diese Anklage sicher nicht, denn die Ermittlungen haben bislang noch keine eindeutigen Ergebnisse gebracht.

Der Eigentümer des nun fast vollständig zerstörten Gebäudes betont, dass der Brandanschlag nicht toleriert werden könne. Erik Sassenscheid habe Bautzen bisher nicht fremdenfeindlich erlebt. Es glaubt jedoch es würde bei diesem emotionalen Thema helfen, einen mutmaßlichen Täter vor Gericht stellen zu können. Die kürzlich getroffene Entscheidung des Landkreises, den Vertrag zur Unterbringung von Flüchtlingen zu kündigen, stieß bei dem Eigentümer des Gebäudekomplexes auf Unverständnis. Das Landratsamt habe nach dem Brand immer wieder betont, an den Plänen festzuhalten. Eine Kündigung für den gesamten Komplex sei nie Thema gewesen. Die Säurich-Sassenscheidt GbR habe daher in Absprache mit dem Landratsamt investiert, um zumindest das vom Feuer nicht betroffene Gebäude so schnell wie möglich bezugsfertig zu machen.

Was nun aus dem Haus wird, ist unklar. Der Hauseigentümer hat Widerspruch gegen die Kündigung eingelegt. Nach Angaben investierte  das Unternehmen rund 500.000 Euro in die geplante Flüchtlingsunterkunft. Am Donnerstag vor Ostern trat der Landkreis jedoch kurzfristig vom Mietvertrag für das ehemalige Hotel im Komplex Husarenhof überraschend zurück, der Betreibervertrag wurde gekündigt. Ursprünglich sollten Ende März rund 300 Asylbewerber einziehen. Das  Landratsamt begründet seine Entscheidung: „Die Fertigstellung von Haus C war seitens des Eigentümers ursprünglich für Mai vorgesehen. Der Landkreis hat das Haus C wegen der Kündigung nicht übernommen, da eine Teilnutzung für den Landkreis unwirtschaftlich ist.Daher ist uns nicht bekannt, ob Haus C bezugsfertig ist. Sofern der Eigentümer bereits Geld in den Umbau investiert haben sollte, wären diese Kosten durch ihn selbst zu tragen. Der Eigentümer hat uns schriftlich mitgeteilt, dass er mit unserer Kündigung nicht einverstanden ist. Wir als Landkreis halten an der Kündigung fest.“

Laut Landratsamt nimmt der Kreis derzeit weniger Flüchtlinge auf, als zu Beginn des Jahres erwartet. War man zunächst von 3.800 unterzubringenden Asylbewerbern ausgegangen, liegt die Prognose für dieses Jahr derzeit bei rund 3.200. Dennoch sei die Aufnahmequote hoch und der Bedarf nicht gesunken, betonte das Landratsamt. Aktuell leben im Kreis Bautzen rund 3.000  Flüchtlinge.

 

Cornelia Fulk / 23.04.2016

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