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Bis 23. Dezember geht bei diesen Kaffee-Enthusiasten beruflich vor privat

Bis 23. Dezember geht bei diesen Kaffee-Enthusiasten beruflich vor privat

Simone Scholz, Inhaberin des Kaffeemuseums in Ebersbach, bastelt in der Advents- und Weihnachtszeit auch selbst Präsente. Foto: privat

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit ganz individuell nach seinen eigenen Vorstellungen. Simone Scholz, Inhaberin der Kaffeerösterei und des Cafés, des Kaffeemuseums und der Pension in Ebersbach-Neugersdorf gemeinsam mit Ehemann und Schwester, ist bis kurz vor den „himmlischen Tagen“ beruflich sehr eingespannt.

Ebersbach-Neugersdorf. Bei ihr sind Weihnachtsgefühle eher mit einem gewissen Stress verbunden. Denn: „Viele Gruppen bestellen weihnachtliche Kaffeenachmittage mit einem Besuch in unserer Kaffeestube, -rösterei und dem Museum. Für meinen Mann und mich ist damit viel Arbeit verbunden. In diesem Corona-Jahr wird es aber wahrscheinlich deutlich ruhiger.“

Gerade in der Weihnachtszeit gibt es in der Kaffeerösterei sehr viel zu tun. Ihre Freizeit ist damit äußerst knapp bemessen. „Mein Mann und ich schmücken unser Reich nur mit den fertigen Teilen wie Pyramide, Schwibbogen, Adventskranz, Nussknacker und ähnlichen Accessoires aus und hängen dann noch Herrnhuter Sterne im Hof und in der Kaffeestube auf.“ Am längsten würde es dauern, den Schmuck zusammenzusuchen und auszupacken.

Einen Weihnachtsbaum kauft Simone Scholz gleich, wenn es die ersten Exemplare gibt – nach Möglichkeit eine Nordmanntanne, die lange grün bleibt: „Ich schmücke unseren Baum mit einer Lichterkette und stelle ihn draußen in den Hof. An Heiligabend kommt die Tanne ins Wohnzimmer. So haben unsere Besucher und wir lange etwas von dem Baum.“

In der Familie Scholz sind sich quasi alle einig, dass es zu Weihnachten nur kleine Aufmerksamkeiten gibt. „Ich verschenke meistens selbst gerösteten Kaffee – schön weihnachtlich verpackt. Nur die Enkelkinder meines Mannes und unsere gemeinsame Tochter bekommen Geschenke. Am liebsten Dinge, die sie sich wünschen oder im Laufe des Jahres mal genannt haben“, berichtet sie. Etwas Geld sei auch immer dabei. Die Beschenkten sollen die Weihnachtspräsente gebrauchen oder verbrauchen können. „Für uns ist es natürlich schön, zusammen zu sein und gemeinsam ein gutes Essen zu genießen, auch weil unsere Familie recht verstreut ist und wir uns nicht so oft sehen“, betont sie.

Für Simone Scholz ist der christliche Hintergrund der Weihnachtszeit eher nicht von Bedeutung: „Als Atheistin sehe ich Weihnachten eher als Freudenfest für die Kinder. Deren Aufregung in der Vorweihnachtszeit und dann direkt vor der Bescherung finde ich sehr süß. Und ich freue mich auch über die Kerzen, die diese dunkle, ungemütliche Jahreszeit erhellen.“

Bis zum 23. Dezember ist ihr Hof in der Regel geöffnet. Bis zu diesem Tag geht beruflich vor privat. „Den Heiligabend verbringe ich mit meinem Mann und Tochter, die bei Karlsruhe lebt, und zu Weihnachten zu uns kommt“, erzählt sie.

Und wie geht im Hause Scholz die Bescherung über die Bühne? „Wir schmücken gemeinsam den Weihnachtsbaum, bereiten zusammen das Essen vor und wenn es dunkel ist, gehen wir zur Bescherung über. Obwohl unsere Tochter schon 30 Jahre alt ist, packen wir unsere kleinen Geschenke immer noch in einen Weihnachtssack. Ich zünde sehr viele Kerzen an und dann kommt die Bescherung vor unserem Weihnachtsessen“, antwortet sie. Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk liegt mit einem goldgelben 28er Diamant-Sportfahrrad schon 40 Jahre zurück: „Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, da wir eine große, siebenköpfige Familie waren und das Geld immer knapp gewesen ist. Deshalb war die Freude besonders groß.“

Simone Scholz hat das Glück, mit einem sehr gut kochenden Ehemann zusammenzuleben: „An Heiligabend gibt es bei uns Reh vom Jäger mit selbst gemachtem Rotkohl und Knödeln. Den ersten Feiertag verbringen wir mit der großen Familie bei meiner Mutter in Berlin. Wir sind fünf Geschwister mit Familienanhang, also wirklich viele Leute.“ Ihre Mutter lässt es sich nicht nehmen, „jedes Weihnachten Pute für uns zuzubereiten. Wir legen alle etwas zusammen und kaufen davon Bio-Puten. Am zweiten Feiertag muss es Salat sein, denn wir haben dann keine Lust mehr, zu schlemmen“, sagt sie.

Simone Scholz nimmt aufgrund des gut gedeckten Tischs im Dezember kontinuierlich zu: „Ich nehme dann hoffentlich wieder kontinuierlich im Januar, Februar und März ab – und zwar ohne Diät.“

Anmerkung: Viele Weihnachtstraditionen wird es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie natürlich nur eingeschränkt geben.

Steffen Linke / 12.12.2020

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