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Corona-Sommer: Bäder ziehen Bilanz

Corona-Sommer: Bäder ziehen Bilanz

Das Bautzener Spreebad aus der Vogelperspektive: Auch im Corona-Sommer tummelten sich dort Tausende Wasser- und Sonnenhungrige. Foto: BBB

Region. Wenn der Betreiber des Bautzener Spreebades einen Wunsch für die kommende Freibadsaison frei hätte, dann den: die Aufhebung der coronabedingten Besucherzahlbegrenzung. Die lag in diesem Sommer bei maximal 700 Badegästen. Um eine mögliche Ansteckungsgefahr mit dem ultrawinzigen Erreger gering zu halten, durften mehr Menschen das Eingangstor nicht passieren. „Das hat gerade an sehr heißen Tagen auch Wartezeiten für unsere Gäste zur Folge gehabt“, erinnert sich die Sprecherin der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH (BBB), Diana Liebsch. Das Unternehmen lenkt die Geschicke in der Freizeiteinrichtung in unmittelbarer Nähe des Humboldt-hains. „Zudem wurde ein Wegeleitsystem entwickelt, und die Gäste konnten die sanitären Einrichtungen nicht in dem vorhandenen Umfang nutzen.“ Auf diese Weise wurde die Saison, die aufgrund des allgemein verhängten Lockdowns etwas später als sonst startete, doch noch recht passabel bestritten. Rund 20.000 Besucher ließen sich bis zum Monatsbeginn im Spreebad begrüßen. Zum Vergleich: 2019 wurden knapp 31.000 Sonnen- und Wasserhungrige gezählt. „Dennoch sind wir mit der diesjährigen Freibadsaison zufrieden“, bekräftigte Diana Liebsch. 

Zu einem anderen Urteil gelangte indes Schwimmmeister Rico Koslowski bezogen auf die Freizeiteinrichtung, in der er seit Jahren gemeinsam mit seinem jungen Team Dienst schiebt. Das Erlebnisbad Cunewalde wurde in den zurückliegenden Monaten zum Anlaufpunkt von rund 21.000 Gästen. 2019 waren es etwa 4.000 mehr. Die Bilanz falle daher eher „sehr mäßig“ aus. „Dies ist jedoch nicht nur der Pandemie geschuldet, sondern lag auch an dem verhaltenen Wetter im Mai und Juni“, betonte Rico Koslowski. Auch die Badcrew in der Oberlandgemeinde wurde vor Probleme gestellt, die Corona mit sich brachte. „Die Aufgaben der Pandemie waren für uns eine Herausforderung hinsichtlich der maximalen Besucherzahlen, der ständigen Desinfektion aller Handkontaktstellen und das Verbot von gewissen Attraktionen wie Volleyball oder Wasserspeier. Für 2021 wünschen wir uns eine normale Saison ohne besondere Maßnahmen und vor allem ein schönes Badfest.“ Dann begeht die Freizeiteinrichtung, die bereits ein Hochwasser und eine Komplettsanierung im Anschluss hinter sich gelassen hat, ihr 90. Jubiläum. Damals, als die Fluten einen großen Schaden hinterließen, zeichnete sich irgendwann ein Licht am Ende des Tunnels ab. Auch diesmal vertrauen Rico Koslowski und seine Mannschaft darauf, dass alles gut wird. Denn die nächsten Aufgaben stehen schon an. So soll beispielsweise das historische Schwimmerhaus einer Verjüngungskur unterzogen werden. Kosten: ungefähr 52.000 Euro. 

Auch der Betreiber des Bautzener Spreebades denkt über Investitionen nach. Diana Liebsch: „Für das kommende Jahr ist die Erneuerung der Rutsche im Kleinkindbereich geplant. Bereits 2020 wurden rund 12.000 Euro für Baumpflanzungen im Bereich der Außenanlage investiert. Auf diese Weise können wir den Besuchern auch künftig eine ansprechende Anlage bieten. Gepflanzt wurden unter anderem Trompetenbaum, Buche, Apfeldorn, Erle und Moorbirke. Zudem haben wir, um den Hygieneanforderungen gerecht zu werden, Geld für die Beschilderung und die Systeme zur Wegeführung ausgegeben. Darüber hinaus gab es die jährlichen Wartungs- und Sanierungsarbeiten.“ 

Indes haben sich auch anderswo im Landkreis Freibäder in die Winterpause verabschiedet. In Bischofswerda beispielsweise hatten in der gerade erst beendeten Saison rund 22.900 Gäste den Sprung ins kühle Nass gewagt. Zum Vergleich: 2019 gingen dort circa 28.800 Besucher ein und aus. Das Badteam selbst zeigte sich recht zufrieden mit dem Zuspruch, jedoch nicht mit dem, was sich im Juli vor Ort zutrug. Damals hatten unbekannte Vandalen ein Sonnensegel zerschnitten. Dieses sollte aus dem Erlös des traditionellen Laufes „Bischofswerda bewegt sich“ erneuert werden. Inwiefern weitere Investitionen in der Freizeiteinrichtung anstehen, blieb zunächst offen. „Dies ist abhängig von der Haushaltsplanung“, betonte Rathaussprecher Sascha Hache. „Der Doppelhaushalt 2021/22 wurde noch nicht in den Stadtrat eingebracht.“

Roland Kaiser / 29.09.2020

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