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Durch grüne Höhle zum FKK

Durch grüne Höhle zum FKK

Ab zum FKK: Wer traut sich hier vor allem in den Abendstunden ohne Begleitung durch? Foto: privat

Bautzen. Kommt man bei dem Gesträuch und Baumbewuchs sicher zum FKK-Strand und abends auch wieder wohlbehalten heim? Jens Zuschke, der gern selbst den etwas abgelegenen Bereich am Stausee ansteuert, hat, was die Beschaffenheit des Weges anbelangt, welcher zu den etwa 2.000 Quadratmeter großen Liegewiesen eines speziell eingerichteten Uferabschnittes führt, durchaus so seine Bedenken. Ortsfremde Badegäste könnte das Bild abschrecken, da es seiner Meinung nach doch etwas gruselig wirke. „Dadurch, dass mich bereits mehrere Leute darauf angesprochen haben, schob ich das mit den Wegen bei der BBB an“, ließ der Bautzener den Oberlausitzer Kurier wissen. „Allerdings wurde ich ans Liegenschaftsamt der Stadt verwiesen und dort kam das Ganze ins Stocken. Aber nur diese Behörde kann die Pflege veranlassen.“ Auf eine Anfrage bei der kommunalen Stadtwerke-Holding Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH (BBB) teilte Unternehmenssprecherin Diana Liebsch mit, dass das Unternehmen die Ansicht von Jens Zuschke so nicht teilen möchte. „Der Waldweg zum FKK ist ungehindert begehbar. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass ein Befahren der Wege am Stausee nicht zulässig ist.“ Weiter ging sie nicht auf die Angelegenheit ein. Wohl aber informierte die BBB-Mitarbeiterin darüber, dass die Wiesen, die sich links und rechts vor dem FKK befinden, einmal jährlich gemäht werden. Aktuell geschehe das durch einen ortsansässigen Bauern, der den Angaben zufolge nach dem 15. Juli seine Technik wieder zum Einsatz bringen wird. Um die Strand- fläche selbst kümmere sich ein Verein, dessen bis zu 30 Mitglieder dieser Tage in Eigenregie mit Rasenmähern bewaffnet dem hochgewachsenen Gras zu Leibe rücken wollten. Bereits seit DDR-Zeiten wird Freikörperkultur an der Talsperre großgeschrieben. Etwa 200 bis 300 Badegäste lassen dort pro Saison ihre Hüllen fallen.

Unterdessen ließ Diana Liebsch offen, wie viel Geld die BBB für die Pflege und Unterhaltung ihrer Verantwortungsbereiche von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommt. „Die Vergütung der Arbeiten am Stausee ist im Rahmen eines Bewirtschaftungsvertrages geregelt und kann leider nicht auf ein einzelnes Areal heruntergerechnet werden.“ FDP-Stadtrat Mike Hauschild bemüht sich hingegen um Aufklärung: „Ich gehe davon aus, dass die BBB uns ihre bisherigen Arbeiten und den Plan für dieses Jahr darlegen kann.“ Fest steht: Bezogen auf die FKK-Strandfläche braucht die Stadttochter nicht zum Einsatz zu kommen und den Bürgervertretern auch keine Rechenschaft abzulegen. „Für diese gibt es eine Überlassungsvereinbarung mit dem Verein“, erklärte Diana Liebsch.

Ungeachtet dessen wird weiter darüber diskutiert, wie sich das gesamte Stauseeareal vor den Toren von Bautzen weiter entwickeln lässt. Zuletzt hatten sich zwei potenzielle Investoren gemeldet, die an der Talsperre eine Fußballgolfanlage beziehungsweise einen Streichelzoo etablieren möchten.

Dazu sagte Rathaussprecherin Laura Ziegler: „Das Verfahren für die Errichtung der Fußballgolfanlage wurde eingeleitet und ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Zu einem möglichen Streichelzoo gab es seitens der Interessenten bisher lediglich ein erstes informatives Vorgespräch.“ Gleichzeitig betonte sie, dass die Kommune weiterhin eine kleinteilige Entwicklung des Areals favorisiert. „Wir unterstützen realistische Ansiedlungsbemühungen und prüfen diese hinsichtlich Machbarkeit und Genehmigungsfähigkeit.“ Jens Zuschke, der sich für einen Streichelzoo am Stadtrand erwärmt, meinte dazu: „Oberbürgermeister Ahrens und Stadtrat Hauschild stehen dieser Idee sehr positiv gegenüber. Auf einer extra eingerichteten Facebook-Seite plädierten von 5.000 befragten Nutzern 73 Prozent für solch ein Vorhaben. Im Internet ist ein großes Feedback zu verzeichnen. Auch Unterstützung wurde angeboten.“                               

Roland Kaiser / 07.07.2018

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