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Eine gute Zeit, um ans Feiern zu denken

Eine gute Zeit, um ans Feiern zu denken

Der Startschuss ist gegeben: 2025 feiert Kamenz sein 800-jähriges Stadtjubiläum. Die Bürgerinnen und Bürger sollen ihre Ideen einbringen.

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Eine Projektidee gibt es bereits: Das „Einstricken“ des Hutbergturmes mit großen Stoffbahnen. Die Arbeitsgruppe hofft auf viele weitere.

Kamenz begeht 2025 sein 800-jähriges Stadtjubiläum. Jetzt beginnen die Vorbereitungen – ganz bewusst mitten in der Corona-Pandemie.

Kamenz. Manch einem mag der gegenwärtige Zeitpunkt vielleicht unpassend vorkommen, um an große Feiern zu denken. Für den Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz ist er genau richtig: „Die gegenwärtige Corona-Pandemie wird in der Geschichte unserer Stadt nur eine winzige Episode bleiben. Hoffen wir doch“, fügt er noch hinzu.

Und in der Tat: Im Vergleich zu den fast 800 Jahren, die seit der urkundlichen Ersterwähnung der Stadt Kamenz vergangen sind, nehmen sich die letzten Monate tatsächlich nicht sehr bedeutend aus. Zumal Kamenz – wie jede andere Kommune – bereits ganz andere Krisen meistern musste: Die „Blutnacht“ im Jahre 1409, die Hussitenfeldzüge von 1429 bis 1432, der Pönfall von 1547, von dem Kamenz als Mitglied des Sechsstädtebundes betroffen war, der Stadtbrand von 1842 … Gar nicht zu reden von der Pest, die wiederholt auch in der späteren Lessingstadt wütete.

Doch hat es auch einen ganz pragmatischen Grund, warum der Kamenzer Oberbürgermeister genau jetzt den Startschuss für die Vorbereitungen auf das bevorstehende große Stadtjubiläum gibt: „Wir brauchen ganz einfach diese Zeit, um gemeinsam mit unseren Bürgern ein würdiges Fest zu gestalten“, betont Roland Dantz. Und Hand aufs Herz: Fünf Jahre sind in unserer so schnelllebigen Epoche wahrlich keine lange Spanne. 
Doch was genau plant die Stadt Kamenz für das Jubiläumsjahr 2025? „So wie das Forstfest oder andere städtische Höhepunkte soll auch das 800-jährige Stadtjubiläum ein Ereignis zuallererst von Kamenzern für Kamenzer sein“, bleibt der Oberbürgermeister bewusst noch vage. Was er nämlich auf keinen Fall möchte, ist, dass das Festjahr von den Bürgern als etwas von oben vorgegebenes empfunden wird. „Sie können sicher sein“, antwortet er auf eine entsprechende Frage, „dass jeder von uns“ – damit meint er außer sich selbst den Leiter des Stadtmarketings, David Kliemann, Odette Künstler vom Kulturbüro und seinen persönlichen Referenten Thomas Käppler – „bereits viele Ideen hat. Doch wir wollen, dass die Kamenzerinnen und Kamenzer sehen, dass wir ihre Ideen gleichberechtigt mit unseren eigenen behandeln.“ 

Und deshalb sind Letztgenannte jetzt gefragt: Unter 800-jahre-kamenz.de kann bereits ein Formular für Projektideen heruntergeladen werden. Es lässt Platz für weit mehr als nur Schlagworte: „Realistische Gedanken, Überlegungen und Projekte sind gefragt“, sagt Thomas Käppler, der die Leitung der vorläufigen Arbeitsgruppe für die Vorbereitung der Jubiläumsfeier übernommen hat. „Die Ideengeber sind aufgerufen darzulegen, welche Effekte sich mit ihren Projekten im Sinne von Nachhaltigkeit, Öffentlichkeit, Gemeinschaft und Lebensfreude erzielen lassen.“ Eine Projektidee gibt es bereits: Das „Einstricken“ des Hutbergturmes mit großen Stoffbahnen. Aus der (hoffentlich) großen Vielfalt der Ideen sollen dann ab 2021 mit möglichst breiter Beteiligung die besten ausgewählt, weiterentwickelt und schließlich verwirklicht werden. 2021 soll auch das „offizielle“ Festkomitee an die Stelle der derzeitigen Arbeitsgruppe treten.

Besonderen Reiz gewinnt das Jahr 2025 dadurch, dass dann neben der „Kernstadt“ Kamenz auch 13 ihrer Ortsteile ihr 800-jähriges Jubiläum feiern. „Sie sind alle zusammen mit Kamenz 1225 in derselben Urkunde erwähnt worden“, so David Kliemann. „Da sie alle zu Kamenz gehören, wollen wir diese Orte mit in das Festjahr einbeziehen“, fügt Oberbürgermeister Roland Dantz hinzu. Was eigene Aktivitäten und Festlichkeiten einschließt. „Das alles zu koordinieren, wird mit zu den Herausforderungen zählen“, so der OB. Doch dafür hat Kamenz jetzt gut fünf Jahre Zeit. Und was den Umgang mit Krisen anbelangt, sind die Kamenzer erprobt – genau aus einer solchen ging schließlich das Forstfest hervor, das sich bis heute erhalten hat. „Mal sehen, was uns für 2025 einfällt, das weit über dieses Datum hinaus reicht“, sinniert Roland Dantz. Darauf darf man wirklich gespannt sein. 

Uwe Menschner / 06.12.2020

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