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Filmdreh auf 
dem Kornmarkt

Filmdreh auf 
dem Kornmarkt

Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen hat auf dem Kornmarkt Szenen für eine animierte Stadtführung gedreht. Foto: RK

Bautzen. Hoch über den Köpfen von 30 jungen Leuten schwebt am Dienstagvormittag auf einer Hebebühne eine Kamera. Am Boden gibt eine junge Frau Regieanweisungen. Die 10- bis 18-Jährigen sollen sich in einem abgeklebten Rechteck wie ein Haufen wimmelnder Ameisen bewegen. Dann schallt es aus dem Munde von Schauspielerin Anna Lehmann: „eins, zwei, drei, hey.“ Die Arme der Kinder und Jugendlichen fliegen zum Himmel. „Was Sie hier sehen, sind Aufnahmen für eine ganz besondere Handy-App“, erklärt Torsten Wiegel. Der Chef des Steinhauses beobachtet das rege Treiben auf dem Kornmarkt. „Wir möchten gemeinsam mit den Gewinnern des Lampenfieber-Talentwettbewerbs an verschiedenen Stationen vertonte Video- und Fotoaufnahmen machen, die später wiederum als Appetithappen dienen sollen, sich bedeutende Gebäude, Einrichtungen oder Plätze in der Spreestadt anzusehen.“


Das gesamte Projekt haben die Initiatoren unter das Motto „1000 Jahre Bautzener Frieden“ gestellt. Dieses Jubiläum wird in diesem Jahr am Spreeufer in vielerlei Hinsicht begangen.
Nach fremdenfeindlichen Übergriffen in der jüngeren Vergangenheit ist der Kornmarkt als einer von vier Drehstätten inzwischen wieder zu einem geruhsameren Ort geworden. Einen gewissen Anteil daran hat laut Torsten Wiegel das Streetworker-Team „ProChance“, das im Rahmen eines von der Kommune geförderten Vorhabens jungen Leuten das Gefühl zurückgeben konnte, ernst genommen zu werden.


Der Leiter des nicht weit von der Platte – wie der Kornmarkt auch genannt wird – entfernten soziokulturellen Zentrums denkt bereits über eine Ausweitung dieser Maßnahme nach. Er kann sich gut vorstellen, dass ein weiteres Team dafür sorgt, dass es auf Bautzens Straßen und Plätzen weniger feindselig zugeht.
Von Unmut auf Migranten war während des Steinhausfilmdrehs nichts zu spüren. Die Teilnehmer des Projekts, die verschiedenen Nationalitäten angehören, kennen sich mitunter schon längere Zeit und pflegen einen guten Draht zueinander.


Bis zum Ende dieser Woche wollten sie noch im Petri-Dom, in der Stasi-Gedenkstätte an der Weigangstraße sowie auf der Ortenburg Aufnahmen für die neue Mobiltelefon-App machen. Diese soll voraussichtlich ab Mitte 2019 verfügbar sein. Die mit eigenen Musikeinlagen vertonten visuellen Appetithäppchen als Teil der virtuellen Stadtführung sind geknüpft an eine Internetseite, die wiederum detailliert Auskunft zu einzelnen Standorten in Bautzen gibt.     

Roland Kaiser / 13.10.2018

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