Frische Farbe vorm Fest
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Bautzen. Seinen Hilferuf hat ganz Sachsen gehört: Nachdem in der Spreestadt immer mehr Hausfassaden Opfer von unbekannten Schmierfinken wurden, war Stadtrat Mike Hauschild mit einer ganz speziellen Forderung an die Öffentlichkeit gegangen. Er sieht die Kommune in der Pflicht, Hausbesitzern bei der Beseitigung der Kritzeleien finanziell zu unterstützen. Als Beispiel führt er die Stadt Markkleeberg an. Im Leipziger Süden wird bereits seit sieben Jahren betroffenen Gebäudeeigentümern ein kommunaler Zuschuss gewährt – und zwar bis zu 300 Euro pro Maßnahme. Bei nicht langfristig gebundenen Rücklagen in Höhe von rund zwölf Millionen Euro dürfte das für eine schuldenfreie Stadt wie Bautzen kein Problem sein, denkt sich Mike Hauschild. Wie wenig Geld in einen neuen Farbanstrich zu investieren ist, demonstrierte der Fliesenlegermeister am Dienstag. Für gut 200 Euro machte er den hässlichen Graffitis an der Fassade des Wohn- und Geschäftshauses, in dem sich auch sein Büro befindet, den Garaus. Seine Hoffnung ist groß, dass sich dadurch andere Immobilienbesitzer ermutigt fühlen, nun ebenfalls zum Farbroller zu greifen. „Wir müssen vor dem Osterfest ein Zeichen setzen“, betont der Bautzener, „um Besuchern ein herzliches Erscheinungsbild zu präsentieren.“ Dietmar Stange vom Tourismusverein, der zufällig mit dem Rad vorbeikam, begrüßte die Eigeninitiative. „Das ist eine gute Sache so kurz vor Ostern.“