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Hagen Stübner zurück auf Autocrossstrecke

Hagen Stübner zurück auf Autocrossstrecke

Hagen Stübner ist zurück beim Autocross. Nach mehrjähriger, familienbedingter Pause sitzt er wieder hinter dem Lenkrad seines grünen Buggys und holte beim Comeback auf Anhieb den Siegerpokal beim Lauf zur Deutschen Meisterschaft in Ortrand. Foto: fum

Die Auftakthürde ist genommen, der erste Lorbeer eingeheimst: Mit Hagen Stübner ist einer der erfolgreichsten Autocrosser der Region auf die Rennpiste zurückgekehrt. Allerdings will er die Zahl seiner Starts in Zukunft stark begrenzen.

Nieder Seifersdorf. Verändert hat er sich kaum, auch wenn seit seinem letzten Start sechs, sieben oder mehr Jahre ins Land gegangen sind. Untersetzt, schlank, freundlich, stets mit einem Lächeln auf den Lippen. Hagen Stübner ist zurück beim Autocross, den er einst so sehr liebte, dass er komplette Serien in Deutscher und Europameisterschaft fuhr und dabei zahlreiche Siegerpokale nach oben reckte. Der grüne Buggy war sein Markenzeichen, an dem viele der Konkurrenten schier verzweifelten. Doch dann war es plötzlich ruhig um den Nieder Seifersdorfer. „Familie und Hausbau hatten einfach Vorrang“, begründet der inzwischen 38-Jährige, der seinen Flitzer zwar behielt, aber nur noch hin und wieder die Garagentür öffnete, um Licht ran zu lassen und den in der Luft liegenden Benzinduft einzuatmen. „Ich habe viele Jahre jede freie Minute daran gesetzt, das Auto immer besser zu machen und selbst noch fitter zu werden. Wenn man eine Frau und zwei kleine Kinder hat, funktioniert das einfach nicht mehr und man muss sich neue Ziele setzen.“ Die will er nun in Angriff nehmen, auch wenn die Konkurrenten heute meist um einiges jünger und erstaunt sind, dass es ein fast 40-Jähriger im Cockpit noch einmal versuchen will. Beim ersten Versuch hat das schon mal sehr gut geklappt: Kürzlich bei einem Lauf zur Deutschen Meisterschaft ließ Hagen Stübner alle anderen Starter hinter sich. „Was mich selbst überrascht hat, denn die Leistungsdichte ist viel weiter zusammengerückt. Waren vor sechs, sieben Jahren noch drei bis vier Fahrer innerhalb einer Sekunde platziert, sind es jetzt etwa zehn. Das macht die Schwierigkeit deutlich, überhaupt ganz vorn mitmischen zu können.“ Hagen Stübner kann es offenbar. 2016 hat er zusammen mit seinem Vater Klaus sowie den befreundeten Schraubern Steffen Rösler und Danny Böhme den in die Jahre gekommenen Buggy auf Vordermann gebracht.

Der zuletzt verwendete Citroen-Motor wurde ausgebaut und verkauft. An seine Stelle ist ein Suzuki-Motorradmotor getreten. „Ohne meine Helfer hätte ich das alles nicht geschafft. Denn der Zeitaufwand ist wirklich groß.“ Sonst aber ist das Fahrzeug so geblieben, wie es einst erfolgreich seine Runden drehte. „Das ist jetzt noch möglich. Wenn sich das Reglement irgendwann ändert und größere Umbauten notwendig werden, dann müssen wir neu überlegen, ob und – wenn ja – wie wir das dann machen.“ Denn nicht nur die Reifenpreise sind seit seiner erfolgreichen Zeit erheblich gestiegen, auch für Ersatzteile und Zubehör muss man inzwischen noch tiefer in die Tasche greifen. Und da lediglich zwei Sponsoren mit Sachleistungen zur Stange halten, muss genau abgewogen werden, was künftig noch machbar ist oder eben nicht.

Im Moment aber ist Stübners Fahrzeug noch – oder wieder – wettbewerbsfähig. Allerdings nur für Läufe in der Deutschen Meisterschaft. Für den europäischen Maßstab erfüllt das Auto nicht mehr das Reglement – die Überrollzelle ist derzeit nicht aktuell. „Ich werde deshalb ein paar Läufe in Deutschland machen, hauptsächlich natürlich in der näheren Region. Ortrand war so eine Veranstaltung. Dauban im September könnte eine weitere sein. Und dann natürlich Weigsdorf-Köblitz beim Meisterschaftsfinale.“ Der Nieder Seifersdorfer hofft, dass er mit der Zeit noch ein bisschen schneller wird. „Ich werde in den nächsten Wochen weiter Trainingsrückstand aufholen, das Fahrwerk abstimmen und versuchen, mich wieder schneller an bestimmte Rennsituationen anzupassen.“ Vor allem in den ersten Runden sieht er noch Verbesserungspotenzial: „Wenn ich mit der Strecke vertraut bin, läuft es. Diese Anpassungsphase muss ich weiter verkürzen.“

Obwohl Stübner insgesamt gelassener geworden ist – in solchen Momenten kommt sein Ehrgeiz wieder durch. „Wenn ich noch ein paar Siegerpokale in die Höhe recken könnte, wäre das für die Mühen jetzt nach dem Comeback doch ein guter Lohn.“

Frank-Uwe Michel / 06.06.2017

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