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Keine Sperrung der Ostritzer B99 für Lkw

Keine Sperrung der Ostritzer B99 für Lkw

Zu den Bauarbeiten an der Brücke soll noch im Oktober in Leuba ein Erörterungstermin stattfinden.

Lange Zeit hat sich scheinbar nichts getan hinsichtlich der B 99 im Bereich Ostritz/Leuba. Doch das wird sich noch in diesem Monat ändern.

Ostritz/Leuba. An der Bundesstraße 99 wird es keine Sperrung für den Lkw-Durchfahrtsverkehr und auch kein Nachtfahrverbot für Lastkraftwagen geben. Dies geht aus einem Beschluss des Petitionsausschusses des sächsischen Landtags hervor, den dieser im Ergebnis der Befassung mit Eingaben von Bürgern aus dem Bereich Ostritz/Leuba/Hirschfelde gefasst hat. Diese hatten eine Zunahme des Lkw-Verkehrs moniert, die die Grenzen des Erträglichen überschreite.

Der Petitionsausschuss bringt den aus seiner Sicht vorübergehenden Anstieg der Lkw-Zahlen auf der B 99 mit Baumaßnahmen an der benachbarten polnischen Staatsstraße 354 in Verbindung, die länger dauerten als ursprünglich vorgesehen. Mit Abschluss dieser Arbeiten habe sich die Situation jedoch normalisiert, was laut Bericht auch die Petenten bestätigten.

Auch die Tonnagebegrenzung der Brücke über den Steinbach auf 20 t habe dazu beigetragen. Laut Zählungen liege der Schwerlastanteil seitdem nur noch bei zwei Prozent und damit etwa so hoch wie vor Beginn der Bauarbeiten.

Problematisch bleibe allerdings die Engstelle in Ostritz. Die Strecke sei unübersichtlich, die Gehwege sehr schmal. Bei Lkw-Begegnungsverkehren würden diese auf die Gehwege ausweichen, um besser aneinander vorbeizukommen. Im Rahmen eines Verkehrsversuchs sei versucht worden, mithilfe einer Ampelanlage die Situation zu entschärfen. Dies führte wiederum zu Beschwerden von Anwohnern wegen Lärm- und Geruchsbelästigungen durch die wartenden Lkw. Daraufhin seien die Signalanlagen vor den Beginn der engeren Wohnbebauung verlegt worden. Nachts, ab Samstagnachmittag sowie an Sonn- und Feiertagen ist die Lichtsignalanlage generell abgeschaltet. „Eine endgültige Entscheidung über den Erhalt der Lichtsignalanlage soll aber erst nach Fertigstellung aller Straßenbaumaßnahmen (Brückenbau BW 6 bei Leuba auf deutscher Seite und Woiwodschaftsstraßen 352 und 354 auf polnischer Seite) auf Basis der neuen Verkehrssituation getroffen werden“, so der Ausschuss. Der Bereich mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 m/h von der Engstelle bis zum Altenheim in Ostritz soll aber beibehalten bleiben.

Die polnischen Bauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen; der geplante Neubau der Brücke über den Steinbach ist zwar durch die Landesdirektion bestätigt, aber vom Landesamt für Straßen und Verkehr (Lasuv) noch nicht terminiert worden. Immerhin haben bereits die Planfeststellungsunterlagen ausgelegen. Ihnen zufolge soll nicht nur das Bauwerk versetzt, sondern auch die Trassenführung leicht verändert werden. „Trassenverbesserung, Beseitigung der Tonnagebegrenzung und Fahrbahneinengung sowie Erneuerung der Schutzeinrichtungen führen zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit der Bundesstraße“, heißt es darin. Der Verkehr soll während der Arbeiten einstreifig über eine Behelfsumfahrung geführt werden. Laut Verkehrspolizei gelte der Abschnitt als Unfallschwerpunkt. Die Gesamtkosten werden auf circa 770.000 Euro geschätzt. Wie Lasuv-Sprecherin Rosalie Stephan mitteilt, soll noch im Oktober in Leuba ein Erörterungstermin stattfinden. Zu einem solchen Termin werden in der Regel die Einwender eingeladen, ansonsten ist er nicht öffentlich.

Nach der Fertigstellung könne es laut Einschätzung des Petitionsausschusses wieder zu einer Zunahme des Lkw-Verkehrs kommen; dagegen spreche jedoch, dass nach Abschluss der dortigen Baumaßnahmen auf der polnischen Seite eine leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung in Richtung Tschechien zur Verfügung stehe. Alles in allem sieht der Ausschuss daher keinen ausreichenden Grund, noch stärker in den Verkehr auf der B 99 einzugreifen.
 

Uwe Menschner / 10.10.2020

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