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MGO-Chef: „Botschafter der Oberlausitz sind alle“

MGO-Chef: „Botschafter der Oberlausitz sind alle“

Olaf Franke ist Geschäftsführer der MGO. Auf seinem Schreibtisch liegen einigen der Broschüren, mit denen die MGO bei Touristen und Investoren auf die Oberlausitz aufmerksam machen will. Foto: kk

Die MGO hat seit Jahresbeginn einen neuen Geschäftsführer. Olaf Franke möchte die Marke Oberlausitz attraktiver machen und in diesen Prozess alle Beteiligten einbeziehen.
 
Oberlausitz. „Ich hätte mir schon die eine oder andere Baustelle weniger gewünscht“, sagt Olaf Franke. Seit fast neun Monaten ist der 50-jährige Pirnaer jetzt Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien GmbH – kurz MGO – und hat natürlich die Herausforderungen angenommen. Jedoch werde es noch eine Weile dauern, bis sich die antiquierte Webside sowohl in ein modernes Ferien- als auch Wirtschaftsportal verwandelt hat und beispielsweise über ein einheitliches Buchungssystem verfügt. Schließlich ist die Überarbeitung des Portals nur eine von vielen Aufgaben, die in den kommenden Monaten zu erledigen sind.

Die Oberlausitz bietet eine Fülle von Gründen, um als Besucher oder Investor in die Region zu kommen. Diese Vielfalt macht es aber wiederum dem Vermarkter MGO schwer. „Denn der Mittelweg verläuft im Sande“, sagt Olaf Franke. Deshalb will er in den kommenden Jahren Schwerpunkte im Marketing setzen, die entsprechend wechseln. So soll im touristischen Bereich 2017 das Thema Aktivregion in den Fokus rücken. „Die vorhandenen Möglichkeiten für Radfahren, Wandern und Wassersport sind immens – darum beneiden uns andere Regionen“, ergänzt er.

Im Bereich Wirtschaft und Standortmarketing steht als Schwerpunkt der Umgang mit der allgemein angespannten Fachkräftesituation im Mittelpunkt der Aktivitäten. „Hier wollen wir als Kommunikator vor allem die Perspektiven und Potenziale unserer Region noch stärker aufzeigen“, erklärt Olaf Franke. Eine attraktive, lebenswerte Region sei für Touristen und Einwohner gleichermaßen gut. Genau hier überschneiden sich die Themen Wirtschaft und Tourismus. Was den Geschäftsführer freut, dass sich diese vielfältige Region unter dem gemeinsamen Dach Oberlausitz zusammengefunden hat. „Dies ist der Verdienst meines Vorgängers“, so Olaf Franke.

Jüngster Termin im Kalender war das neunte Botschaftertreffen am Freitag auf der Jabubzburg in Mortka. Die Partner, Sponsoren und natürlich die offiziellen Botschafter der Oberlausitz kamen hier zusammen. „Es ist ein Netzwerktreffen, das in Zukunft jährlich vor einer spannenden Kulisse stattfinden soll“, erklärt Olaf Franke. Ihm ist bewusst, dass es in der Oberlausitz viel mehr Unterstützer gibt. „Die eigentlichen Markenbotschafter sind unsere Oberlausitzer selbst, die unterwegs von ihrer Heimat berichten, und natürlich die Gäste, die nach einem angenehmen Besuch in der Oberlausitz ihren Freunden davon erzählen“, so der Geschäftsführer.

Das Konzept der Botschafter will er fortführen. So soll die „Familie“ der Botschafter stetig wachsen. Ausgewählt werden sollen sie nach noch zu erarbeitenden Regularien von einer Jury. Neben Persönlichkeiten aus der Welt des Sports, der Kultur oder des gesellschaftlichen Lebens kann er sich aber auch Wirtschaftsunternehmen als Markenbotschafter vorstellen. Diese sollten dann die Marke Oberlausitz genau wie alle touristischen Anbieter auf ihren Geschäftsbriefen und Unterlagen – im besten Fall auch auf Verpackungen, Schildern oder Planen – verwenden. „Um echtes Identifikationspotenzial zu schaffen, muss dafür das bestehende Oberlausitz-Logo überarbeitet und zeitgemäß angepasst werden“, erklärt Olaf Franke. Dieser Prozess wird von einer Projektgruppe betreut, die sich aus Vertretern aller touristischen Gebiete zusammensetzt. Die MGO tritt nur als Moderator auf.

Auch zu weiteren Schwerpunkten wird es ähnliche Arbeitsgruppen geben. Olaf Franke will es so schaffen, die verschiedenen Akteure, Kommunen und Touristischen Gebietsgemeinschaften zum stärkeren gemeinsamen Handeln zu bewegen. „Um erfolgreich zu sein, müssen wir unsere Kräfte bündeln, die Ressourcen sind überall knapp“, sagt er. Die MGO verstehe sich dabei eher als Mittler und Impulsgeber im Hintergrund. „Es geht nicht in erster Linie um die MGO – es geht vor allem um die Oberlausitz“, so Olaf Franke.  

Eine weitere Aufgabe der MGO sei es, für die entsprechenden Vermarktungsideen und Projekte die notwendige finanzielle Unterstützung beim Freistaat oder anderen öffentlichen und privaten Trägern zu bekommen. Und natürlich muss die MGO den beteiligten Kommunen und Landkreisen darstellen, wie sie das Geld am wirksamsten für die Region einsetzt. Innerhalb der nächsten Jahre soll sich die MGO stetig weiterentwickeln – strukturell, fachlich und auch personell. Das sei nötig, möchte man als Vernetzer, Vermarkter oder Ideengeber wettbewerbsfähig arbeiten. „Die Mitarbeiter sind als Projektmanager hoch engagiert, dennoch fehlen uns beispielsweise noch Mitstreiter mit journalistischen und digitalen Kompetenzen“, sagt Olaf Franke.

Nächste Veränderung ist der Umzug der MGO von der Tzschirnerstraße ins Bautzener TGZ (Technologie- und Gründerzentrum) zum 1. Oktober. Der Wechsel steht bereits seit Ende 2015 fest, weil das Landratsamt die Büroräume selbst nutzen will. Olaf Franke freut sich bereits auf die klar strukturierten Räume ohne Nischen und Dachschrägen. Außerdem gibt es für die Besucher der MGO optimale Parkmöglichkeiten und die Prospektlogistik kann an einem einheitlichen Standort zusammengeführt werden. Sämtliche Möbel werden in den neuen Räumen wieder aufgestellt. Neu eingerichtet werden nur der Empfangsbereich und ein Besprechungsraum. „Egal ob neue oder alte Möbel: Der Aufbruch hat begonnen“, sagt Olaf Franke. Er wünscht, dass sich die vielen Akteure in Politik, Tourismus und Wirtschaft zu noch mehr gemeinsamen Visionen und daraus abgeleiteten Aufgaben verständigen.

Katrin Kunipatz / 05.09.2016

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