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Neue Ideen zur Zoopädagogik

Neue Ideen zur Zoopädagogik

Die Stachelschweine haben es Corinna Eußner schon nach wenigen Tagen angetan. Die 24-Jährige ist neue Zoopädagogin im Tierpark Görlitz und möchte vor allem in der Arbeit mit Kindern manches neu gestalten. Foto: fum

Der Görlitzer Tierpark hat eine neue Zoopädagogin, die gleichzeitig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Corinna Eußner kommt aus Unterfranken und will „die nächsten Jahre“ an der Neiße bleiben. Und natürlich Ideen umsetzen, mit deren Hilfe die Besucher noch mehr über die hiesigen Tiere erfahren können.

Görlitz. Noch hat sie ihre neue berufliche Heimat erst in Auszügen entdecken können. Im Oberlausitzer Bauernhof streichelt sie gern die Kühe, Ziegen und Schafe. Ein paar Meter weiter haben es ihr die Stachelschweine angetan. „Kleine Tierparks haben ja immer den Ruf, eng zu sein und den Tieren zu wenig Platz zu bieten. Was ich hier erlebe, das hat mich schon sehr überrascht – natürlich positiv!“ Die 24-Jährige kommt aus einem kleinen Ort in Unterfranken, hat Pädagogik studiert und währenddessen mitbekommen, dass man sich auch auf Zoopädagogik spezialisieren kann. „Das war und ist genau das Richtige für mich. Das, was ich schon immer machen wollte.“ Sich mit Menschen und Tieren beschäftigen – das ist ihr Ding. „Ich habe in meiner Jugend schon ein Tierpflegerpraktikum absolviert, war in einer Tierklinik und habe in Afrika mit Wildtieren gearbeitet.“ Andererseits sei sie in einem Heim für schwererziehbare und traumatisierte Kinder gewesen. „Jeden Abend haben wir dort zusammen die Patentiere betreut. Dieses Zusammenspiel hat mich gereizt und mich auch jetzt auf diese Stelle geführt.“ Aufmerksam darauf geworden ist Corinna Eußner durch eine Anzeige. „Den Namen ’Görlitz’ hatte ich zwar schon mal gehört, sonst aber wusste ich nichts von der Stadt – und vom Tierpark gleich gar nichts.“

Das Internet sorgte für Aufklärung bei der jungen Frau. Und als sie zum Vorstellungsgespräch in der Neißestadt weilte, verfestigte sich ihr Eindruck: Klein, aber fein – sowohl was die Stadt als auch den Tierpark betrifft. „Die Anlage hier ist top in Schuss und hat so viele Besonderheiten zu bieten, wenn ich nur an die Tierpräsentation denke“, hat sie nur lobende Worte übrig.

In ihrem Wirkungsbereich, der Zoopädagogik und der Öffentlichkeitsarbeit, möchte sie natürlich neue Akzente setzen. „Vieles hat man hier ja schon gemacht. Ich sehe aber auch noch Potenzial – vor allem bei Kindern und Schulklassen. Ich möchte Führungen für die Kleinen neu strukturieren und entsprechend dem Lehrplan anbieten.“ Auch die Umgestaltung des Unterrichtsraumes im Verwaltungsgebäude des Tierparks sei ihr ein Anliegen. „Er soll heller werden, mit Regalen und Vitrinen, in denen Präparate, Schädel und andere Dinge zu sehen sind, die ein tierparkspezifisches Flair vermitteln.“ Den großen Besuchern möchte sie manches bisher noch wenig bekannte Tierpark-Projekt näher bringen – zum Beispiel die Kooperation mit dem „Bauer am See“, der mit seinen Tieren die dortige Landschaft pflegt.

Und Corinna Eußner hofft, dass sie auch Görlitz in den nächsten Wochen etwas näher kennen lernt. „Auf der Altstadtbrücke und in Polen drüben war ich schon. Mehr ist noch nicht geworden, denn abends falle ich meist todmüde ins Bett.“
 

Frank-Uwe Michel / 04.10.2017

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