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Neukircher Zwieback tauscht Herzstück aus

Neukircher Zwieback tauscht Herzstück aus

Beim Rundgang in der Neukircher Zwiebackfabrik informierte Firmeninhaber Dr. Michael Heinemann (r.) den Bautzener Landrat Michael Harig über die geplanten Investition. | Foto: kk

Bei Neukircher Zwieback wird investiert. Über die Details informierte Firmeninhaber Dr. Michael Heinemann in dieser Woche Bautzens Landrat Michael Harig, der die Manufaktur besuchte.
 
Neukirch/Lausitz. Für drei höchstens vier Wochen wird in der Neukircher Zwiebackfabrik die Produktion ruhen, erklärt Werksleiter Olaf Jahn. In dieser Zeit wird umgebaut. Die Teigaufbereitung, die Gäranlage und der Ofen werden erneuert.

Beim Rundgang durch die auf zwei Etagen angeordneten Produktionsräume erklärt Firmeninhaber Dr. Michael Heinemann, wo bereits erste Vorarbeiten für den Umbau getroffen wurden. Auffällig ist eine große im Moment mit Holzplatten verkleidete Öffnung im ersten Obergeschoss. Durch dieses Loch in der Außenwand wird der alte Ofen herausgenommen und der neue moderne und sparsamere Ofen eingebaut. Direkt daneben befindet sich die Gäranlage. Sie wird ebenfalls erneuert. Rund zwanzig Minuten geht hier der Teig bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit, bevor er gebacken wird.

Ebenfalls wichtig für eine gleichmäßige Qualität des fertigen Zwiebacks ist die Teigaufbereitung. Die vorhandenen Maschinen werden ebenfalls durch eine moderne Anlage ersetzt, die schonend einen gleichmäßigen Teig herstellt und portioniert. Der Umbau betrifft außerdem die Renovierung der Fußböden und Wände sowie die Erneuerung der Elektroinstallation.
Insgesamt 2,5 Millionen Euro investiert die Weißenfelser Handels-Gesellschaft mbH (WHG) als Mutterunternehmen in Neukirch. „Es ist ein klares Bekenntnis zum Standort“, betont Michael Heinemann. Nach den vom Hochwasser 2010 und dem Brand vor acht Monaten erzwungenen Sanierungen kann in diesem Fall erstmals detailliert geplant werden. Schon in den vergangenen Wochen wurden verschiedene Zwiebackprodukte vorproduziert und so ein Puffer für die Produktionspause geschaffen.
Das Zeitfenster ist knapp bemessen, um das „Herzstück“ der Zwiebackfabrik zu tauschen. Doch Michael Heinemann und Olaf Jahn haben bereits im Vorfeld versucht, alle Möglichkeiten zu bedenken. Bei der Lösung unvorhergesehener Dinge hoffen beide auf die Unterstützung der regionalen Firmen, wie es bereits bei den vorangegangenen Reparaturen der Fall war.

Der bevorstehende Umbau ist der letzte Schritt bei der Modernisierung der Zwiebackproduktion in Neukirch. Nach dem Hochwasser 2010 war einiges getan worden. Auf den Brand im Oktober 2015 folgten Erneuerungen vor allem im Erdgeschoss, wo sich der Röstofen und die Verpackungsstrecke befinden. Die Modernisierung im Obergeschoss ist die logische Konsequenz. Der Betrieb selbst besteht an diesem Standort seit 1896. Auf einer Fläche von rund 7.000 Quadratmetern befindet sich die Produktionsstätte auf zwei Ebenen. Produziert werden hier insgesamt 16 Produkte, auf denen Neukircher Zwieback steht, und weitere 16 Produkte für Kunden in Deutschland sowie in kleinen Mengen für Abnehmer in Holland, Italien und sogar in Dubai. Stolz ist Heinemann, dass die Marke in allen deutschen Handelsketten gelistet ist und gerade wieder die Zertifizierung nach dem Internationalen Food Standard erfolgreich bestanden hat. Landrat Michael Harig begrüßte die Investition und das klare Bekenntnis der WHG zum Standort Neukirch. Insgesamt 40 Menschen arbeiten aktuell in der Zwiebackproduktion, berichtet Werksleiter Jahn. Außerdem bezieht Neukircher Zwieback beispielsweise das Mehl aus der Region – von der Rätze-Mühle und der Dresdener Mühle.

In Zukunft will Dr. Michael Heinemann intensiv an der Produktentwicklung arbeiten. Konkrete Ideen für neue Produkte gäbe es bereits, doch eine Einführung kostet Zeit. In den nächsten Wochen konzentrieren sich alle auf den Umbau und die Erneuerung im Obergeschoss. Bis Anfang 2017 wird es bei laufender Produktion weitere Veränderungen an der Anlage geben. Neben Zwieback und Zwieback-Snacks könnten dann auch andere Dauerbackwaren hergestellt werden. Die WHG – zu der auch die Gutena Nahrungsmittel GmbH in Apolda und seit vergangenem Jahr die Spreewaffel Berlin-Pankow GmbH gehören – investiert in Thüringen ebenfalls in eine neue Produktionshalle und erwägt ein Versandzentrum aufzubauen, über das Neukircher Zwieback, Filinchen und Spreewaffeln vertrieben werden sollen.

Katrin Kunipatz / 11.06.2016

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