Nur die Nerven behalten im Bautzener Baustellensommer
Nadelöhr Baustelle Schliebenkreisel: Autofahrer werden aufatmen, wenn hier in einem Monat die Bautrupps den Rückzug antreten.
Autofahrern in Bautzen wird seit Wochen sehr viel Geduld abverlangt. Gleich an mehreren wichtigen Punkten in der Spreestadt gibt es für sie entweder kein Durchkommen oder es herrscht kollektives Warten an der Baustellenampel. Mit Beginn der Sommerferien könnte sich die Situation noch einmal zuspitzen.
Bautzen. Seien wir ehrlich: Ein fertiger Schliebenkreisel – das wär’s, oder? Davon träumen nicht nur die Bautzener seit langer Zeit. Auch Hunderte Pendler sehnen sich förmlich ein Bauende am westlichen Spreeufer herbei. Und tatsächlich: Zu Beginn des kommenden Monats könnte sich wieder etwas drehen im Kreisverkehr, der gleich mehrere wichtige Ein- und Ausfallstraßen miteinander verbindet. Allerdings rechnet die Stadtverwaltung damit, dass nunmehr bis zum 7. Juli gewerkelt wird. Denn noch muss der Einbau der Straßendecke erfolgen. Das soll ab dem 26. Juni unter Vollsperrung erfolgen. „Den Zeitpunkt dafür haben wir deshalb so gewählt, weil zu Beginn der Sommerferien mindestens 25 Prozent weniger Verkehr auf den Straßen herrscht“, erklärte André Wucht vom Presseamt der Stadt.
Doch wer glaubt, dass der Baustellenalbtraum damit ein Ende findet, muss sich inzwischen eines Besseren belehren lassen. Friedensbrücke, Westtangente und zwei weitere Asphaltbänder im Stadtgebiet kommen als Nächste an die Reihe. Das geht aus einer Liste hervor, die das Rathaus jüngst veröffentlichte. Speziell im Fall der Spreeüberquerung stehen die Bautrupps schon in den Startlöchern.
„Wenn im Schliebenkreisel der vorgesehene Deckeneinbau beginnt, werden auf der Friedensbrücke die Dehnungsfugen abgedichtet“, teilte der Stadtsprecher weiter mit. Dafür sind rund 115.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Die Arbeiten sollen in der Woche vom 26. Juni bis 2. Juli starten. Eine Umleitung führt den Angaben zufolge über die Dresdener und Äußere Lauenstraße. Wie viele Tage das Bauvorhaben in Anspruch nehmen wird, ließ André Wucht zunächst offen. Ursprünglich gab es Pläne, die Baumaßnahme auf der viel befahrenen Spreeüberquerung erst nach der Fertigstellung des Schliebenkreisels in Angriff zu nehmen. Beide Vorhaben sollen jetzt möglichst zeitgleich zusammenfallen, um Autofahrern zu einem späteren Zeitpunkt kein weiteres Nadelöhr entlang der S 111 zuzumuten.
Ebenfalls eng wird es in Kürze auf der Westtangente. Zwischen dem 14. und 17. Juli lässt die Kommune im Rahmen einer Gewährleistung die Fahrbahndecke austauschen. Das Ganze geschieht unter Vollsperrung der Ortsumfahrung. Verkehrsteilnehmer müssen einen Umweg einkalkulieren, um ans gewünschte Ziel zu gelangen.
Im September ziehen Bagger und Co. auf die Neustädter Straße um. Zwischen Ortsausgang und der S 119 befindet sich das Asphaltband in einem desolaten Zustand. Für eine Sanierung sind 120.000 Euro im Stadtetat eingeplant. Parallel dazu soll es auch auf der Lessingstraße zur Sache gehen. Dort ist ebenfalls ein Teil der Fahrbahn auszubessern. Die Kosten dort liegen bei unter 100.000 Euro.
Noch keine konkreten Termine gibt es indes für die anvisierten Baumaßnahmen auf der Neukircher und Oberkainaer Straße. Dafür enden die Arbeiten an der Ufermauer entlang der Fischergasse aller Voraussicht nach Mitte August. Schilleranlagen, Taucherstraße und Zeppelinstraße hingegen bleiben weiterhin unpassierbar.
