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Polizei ermittelt zu Bedrohungen und Körperverletzung

Polizei ermittelt zu Bedrohungen und Körperverletzung

Am Dienstagabend wurde die Polizei über eine Bedrohung informiert, die sich am Bautzener Kornmarkt zugetragen haben soll. Laut Zeugenaussagen wurde eine Gruppe, bestehend aus zwei deutschen Frauen und drei jungen Asylbewerbern, aus einer etwa achtköpfigen Männergruppe heraus bedroht. Zwei Personen sollen mit einem pistolenähnlichen Gegenstand in Richtung der Asylbewerber gezielt und sich anschließend vom Ort des Geschehens entfernt haben. Laut Aussagen der Zeugen sollen die Personen dem rechten Spektrum zuzuordnen sein.

Die Polizeidirektion Görlitz leitete auf Grund dieser Informationen umfangreiche Fahndungsmaßnahmen im Umfeld des Bautzener Kornmarktes ein.

Dazu wurden die gemäß Einsatzkonzeption der Polizeidirektion Görlitz bereits vor Ort befindlichen Einsatzkräfte durch zusätzliche Streifenwagen aus den anderen Polizeirevieren der Direktion unterstützt. Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen kontrollierten Polizisten mehrere Fahrzeuge und stellten zahlreiche Personalien fest. Ob die kontrollierten Personen mit der geschilderten Bedrohung vom Kornmarkt im Zusammenhang stehen, ist derzeit noch unklar. Konkrete Tatverdächtige sind derzeit nicht bekannt. Die Ermittlungen dauern an.

Im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen wurde durch Zeugenaussagen zudem bekannt, dass ein 20-jähriger Libyer im Bereich des Lidl-Marktes an der Steinstraße einen 19-jährigen Deutschen körperlich angegriffen haben soll. Wie ein Test zeigte, stand der Tatverdächtige unter Alkoholeinwirkung. Die Beamten nahmen den polizeilich bekannten Asylbewerber in Gewahrsam. Der Tatverdächtige war in Begleitung von zwei weiteren Asylbewerbern. Als sich diese nach der polizeilichen Sachverhaltsaufnahme in Richtung Töpferstraße entfernten, bewegte sich eine schätzungsweise 10 bis 15 köpfige Personengruppe vom Holzmarkt aus in Richtung dieser beiden Personen. Durch den unmittelbaren Einsatz von Polizeikräften zerstreute sich die Gruppe und flüchtete über verschiedene Hinterhöfe. Offenbar war es aus der Gruppe heraus auch zu Steinwürfen auf die beiden Asylbewerber gekommen. Einer der beiden wurde dabei am Bein getroffen. Eine medizinische Behandlung war nicht erforderlich. Im Rahmen der andauernden Fahndungsmaßnahmen wurden vier Tatverdächtige im Alter von 19 bis 28 Jahren zum Zwecke der Identitätsfeststellung festgenommen. Ob die Personen deutscher Nationalität mit dem Geschehnissen am Kornmarkt im Zusammenhang stehen, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Sie sind der Polizei zum Teil bekannt. Polizeiliche Erkenntnisse zu politisch motivierten Delikten in der Vergangenheit bestehen nicht.

Gegen 00:20 Uhr wurde eine Polizeistreife auf der Steinstraße von einem 39-jährigen Asylbewerber angesprochen. Der Zeuge gab an von einer Person mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedroht worden zu sein. Die Polizisten konnten den beschriebenen Tatverdächtigen kurz darauf feststellen. Eine Durchsuchung des 29-Jährigen förderte eine Schreckschusswaffe sowie geringe Mengen Cannabis und Crystal zu Tage, einen Waffenschein konnte der junge Mann nicht vorweisen. Ein Test zeigte an, dass der Tatverdächtige unter

Alkohol- und Drogeneinfluss stand. Die Beamten stellten die Schreckschusswaffe und die Betäubungsmittel sicher und leiteten ein Strafverfahren gegen den 29-Jährigen ein. Unklar ist derzeit ob der Deutsche auch als Tatverdächtiger für den geschilderten Sachverhalt am Kornmarkt in Frage kommt. Er ist polizeilich bekannt. Polizeiliche Erkenntnisse zu politisch motivierten Delikten in der Vergangenheit bestehen nicht.

Die Polizeidirektion hielt die verstärkte Präsenz im Bautzener Innenstadtbereich bis in die Nacht hinein aufrecht. Eine Hetzjagd, wie Medien bereits berichteten, hat nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen nicht stattgefunden. Die Ermittlungen zu allen geschilderten Sachverhalten dauern an und werden von der Ermittlungsgruppe „Platte“ geführt.

Die Kriminalisten suchen Zeugen, die das Geschehen beobachtet haben oder die sonstige sachdienliche Informationen liefern können. Hinweise nimmt das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz (03581 468-100) oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

 

Redaktion / 02.11.2016

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