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Startschuss für die Wachsaison am O-See

Startschuss für die Wachsaison am O-See

Uwe Penter von der Wasserwacht des DRK Zittau verschafft sich bei einer Kontrollfahrt mit dem Boot einen Überblick über die Lage am Olbersdorfer See. | Foto: DLRG

Olbersdorf. Jetzt gehts wieder in die Fluten. Mit einer Wacheinweisung bereitet Maik Wohnig, Leiter Einsatz der deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft beim Bezirk Zittau,  am Samstag, 14. Mai, circa 20 bis 25 Rettungsschwimmer der DLRG und der Wasserwacht Zittau auf ihren Dienst am Olbersdorfer See vor.

Die Einsatzkräfte in den für jedermann erkenntlichen roten T-Shirts und roten Shorts  bekommen dabei die speziellen Gegebenheiten der Wache und des Geländes am Olbersdorfer See vermittelt. „Wir weihen in diesem Zuge auch die Rettungsmittel, sprich Boot, Rettungsbrett und andere Utensilien, ein“, erklärt Oliver Fiedler, Leiter der Abteilung Ausbildung beim DLRG Bezirk Zittau. Zum praktischen Teil beim anschließenden Stationsbetrieb zählen unter anderem die Bereiche Erste Hilfe, Wachestation und Knotenkunde.

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Die Idylle am Olbersdorfer See mit der schönen Kulisse des Zittauer Gebirges im Hintergrund kann durchaus trügerisch sein. Denn beim Badebetrieb können Gefahren lauern. | Foto: Rene Pech

Die anfangs genannte Zahl an Rettungsschwimmern für die Wachsaison am Olbersdorfer See ist laut Oliver Fiedler zu gering: „Dieser Dienst ist für jungen Menschen nicht gerade lukrativ. In den Freibädern gibt es zum Beispiel mehr zu verdienen.“ Und Rettungsschwimmer  müssen aller zwei Jahre ihre Fähigkeiten in Form des Rettungsschwimmabzeichens und in Erster Hilfe nachweisen.

Die ehrenamtliche Tätigkeit der Wachgänger am Olbersdorfer See selbst beruht auf einem Vertrag, der vor mehreren Jahren zwischen dem Landkreis und den beiden Hilfsorganisationen abgeschlossen worden war. „Wir müssen dort den normalen Badebetrieb bis September absichern“, sagt Oliver Fiedler. Zunächst an den Wochenenden und dann über die gesamten Ferien im Freistaat  Sachsen hinweg.

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Von O-See-Wache schweift der Panoramablick über den Olbersdorfer See. | Foto: privat

In erster Linie geht es dabei um die Sicherheit im Badebereich und am Strand. „Wir sind die Ansprechpartner für alle Wehwehchen und alles, was rund um den Olbersdorfer See passiert“, sagt er. So schlüpft der 26-Jährige auch schon mal in die Rolle des Touristenführers, erklärt zum Beispiel Radlern, auf welchem Weg  sie ihr Ausflugsziel erreichen.
Der Olbersdorfer See mit einer Wasserfläche von circa 60 Hektar, seinem idyllischen Umfeld und der schönen Kulisse des Zittauer Gebirges im Hintergrund wirkt dabei sehr unscheinbar. „Dieser Eindruck kann täuschen“, entgegnet er. Bis zu 200 Erste-Hilfe-Leistungen sind in der Regel über die Saison hinweg im Wachbuch dokumentiert – vom kleinen Pflaster über schwere Schnittverletzungen,  allergische Reaktionen bis hin zu schweren Einsätzen im Wasser.

Oliver Fiedler kann sich noch gut daran erinnern, als ein älterer Herr im flachen Wasser – vermutlich aufgrund von akutem Herzversagen –  plötzlich kollabierte. „Wir sind gleich zur Unfallstelle geeilt und haben mit der Reanimation der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen“, berichtet er. Alle Mühen seien aber leider vergeblich gewesen. „Wir haben daraufhin diesen Fall im Team besprochen und ausgewertet, um unsere Einsätze optimieren zu können. Mich selbst hat dieses tragische Ereignis sehr lange beschäftigt.“

Der Leiter Ausbildung hat auch gleich noch ein paar Tipps für einen angenehmen Badeaufenthalt am Olbersdorfer See parat. Die Wasserratten sollten nicht – wie es oft zelebriert wird – acht bis zehn Stunden in der Sonne braten, sondern sich ein schattiges Plätzchen suchen, ausreichend Flüssigkeit trinken (keinen Alkohol) und sich bei ihren Schwimmausflügen nicht überschätzen. „Das ist manchem schon zum Verhängnis geworden, wenn auf halbem Weg zum anderen Ufer die Kraft nachlässt“, sagt er.

An schönen Tagen tummeln sich mitunter mehrere tausend Wasserratten am Olbersdorfer See. Zu Spitzenzeiten sei die Anspannung durch das Gewusel am Wasser und am Strand aufgrund des höheren Gefahrenpotenzials schon größer, sagt er. Nach Absprache mit dem Wachleiter und abhängig vom Badebetrieb können die Rettungsschwimmer während ihres Dienstes auch mal selbst in die „Fluten“ stürzen. Oliver Fiedler zieht es aber mit seinem Kind auch öfter privat an den Olbersdorfer See. Und welche Wünsche begleiten den jungen Mann für die kommende Wachsaison? „Wenig Unfälle und schönes Wetter. Dann macht auch uns der Dienst mehr Spaß“, antwortet er.

Steffen Linke / 10.05.2016

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