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Teddybär mit Helm und Schaufel: Kita-Neubau entsteht

Teddybär mit Helm und Schaufel: Kita-Neubau entsteht

Statt „Bummi, Bummi“ sangen die Kinder beim 1. Spatenstich einen anderen Klassiker aus dem DDR-Kinderliedgut.

In Großröhrsdorf gibt es die wohl deutschlandweit einzige Kita mit dem Namen „Bummiland.“ In den kommenden Monaten erfährt sie eine grundlegende Veränderung.

Großröhrsdorf. „Bummi, Bummi brumm brumm brumm“, so sangen die Kinder landauf, landab in der DDR. Der kleine Teddybär, der aus dem Spielzeugland daherkam, war allgegenwärtig. Heute hört man diese Gesänge nur noch selten, auch wenn die Bummi-Zeitung noch immer monatlich mit einer Auflage von 24.000 Exemplaren im Burda-Verlag erscheint.

„Der Bummi ist bei den Kindern sehr präsent“, behauptet Marcus Beier. Der Geschäftsführer des Kreisverbandes Lausitz der Arbeiterwohlfahrt hat auch gute Gründe dafür, denn die Kindertagesstätte, die der Sozialverband in Großröhrsdorf betreibt, trägt den schönen Namen „Bummiland“. Und das nicht nur auf dem Papier. „Die Kinder wachsen hier in der Kita mit dem Bummi auf, sie kriegen ihn mit ins Leben hinein und identifizieren sich dann auch mit dem Bummi und der Region“, betont der AWO-Geschäftsführer. 

Eines allerdings lässt sich nicht leugnen: Der Jüngste ist Bummi nicht mehr. 1957, also vor 64 Jahren, erschien die erste Ausgabe des legendären Bummi-Heftes. Und dasselbe gilt auch für die nach ihm benannte Kindertagesstätte. „Das Bestandsgebäude ist über 40 Jahre alt, und wir hätten da so viel Geld in brandschutztechnische und energetische Maßnahmen stecken müssen, dass wir uns letztlich für den Neubau entschieden haben“, berichtet Marcus Beier. Und genau dafür erfolgte vor wenigen Tagen der erste Spatenstich. Als Träger der freien Jugendhilfe musste sich die AWO Lausitz an das öffentliche Vergaberecht halten, und bei der prognostizierten Vergabesumme von 3,8 Millionen Euro war eine europaweite Ausschreibung erforderlich. „Das war eine deutliche Herausforderung und hat ein halbes Jahr gedauert.“ 

Wer die Entwicklung der Baupreise in den zurückliegenden Monaten verfolgt hat, den wird es nicht verwundern, dass es bei diesen 3,8 Millionen Euro nicht geblieben ist. Der Großröhrsdorfer Stadtrat hat erst auf seiner jüngsten Sitzung die Finanzierung fortgeschrieben – auf insgesamt 5,05 Millionen Euro. Der städtische Anteil erhöht sich von 1,8 auf 2,7 Millionen Euro, was eine Neukreditaufnahme von 750.000 Euro erforderlich macht. Der Anteil der AWO steigert sich von 380.000 auf 505.000 Euro. Der Rest sind Fördermittel. 

Für den Großröhrsdorfer Bürgermeister Stefan Schneider stand außer Frage, dass an dem Neubau festgehalten werden muss. Und nicht nur das: „Die Einwohnerzahl von Großröhrsdorf und damit auch die Zahl der Kinder steigt absehbar weiter, und wir brauchen in Zukunft noch weitere Investitionen in Kitas und Schulen.“ Innovative Ideen werden gefragt sein, wie im Ortsteil Kleinröhrsdorf, wo ein privater Investor die Kita baute und an die Stadt vermietet. Innovativ ist auch die Planung für das neue Bummiland. „Die Kita wird nach hinten heraus ein offenes und durch Bäume verschattetes Atrium bekommen, sodass die Kinder jederzeit draußen spielen können“, nennt Marcus Beier eine der Besonderheiten.

Die Planung sieht vor, bis zum Jahresende die Gebäudehülle zu schließen, damit über den Winter der Innenausbau erfolgen kann. Die Gesamtbauzeit soll etwa ein Jahr betragen, etwa halb so lange wie die Planungsphase. Danach werden im neuen Bummiland 140 Plätze für die Betreuung zur Verfügung stehen, 20 mehr als im Vorgängerbau. Und aus 20 zusätzlichen Kehlen erschallt dann das Lied: „Bummi, Bummi brumm brumm brumm.“ 

Uwe Menschner / 04.08.2021

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