Umweltsünder werden angezeigt

Oft bleibt die Müllablage nicht beim bloßen Biomüll. Kunststoffe belasten die Umwelt zusätzlich und mildern zugleich den Freizeitwert im Naherholungsgebiet. Foto: Hartmut Petermann

Klein Neundorf. Wo vor Monaten noch die Klein Neundorfer ihre Gäste begrüßten, steht nun eine klare Ansage auf der Willkommenstafel. „Es gibt Leute, die betrachten unsere Straßenränder als öffentliche Kompostplätze. Gerade beim Parkplatz am Ende der Seestraße werfen manche nur noch die gefüllten Plastiksäcke in den Wald.“ So kann es laut dem geschäftsführenden Ortsvorsteher Andreas Müller nicht weitergehen. „Zum Beispiel habe ich am 4. April gesehen, dass Insassen einen silbernen Fords, die am See spazieren gegangen waren, anschließend mehrere Säcke Koniferenschnitt einfach neben die Straße gekippt haben“, erinnert er sich.
Auch Hartmut Petermann sieht es so: „Es ist einfach nur eine Sauerei. Die Ignoranz mancher Mitbürger ist unerträglich!“ Er hat mit Fotos dokumentiert, was ihnen allen hier gegen den Strich geht.
„Herzlich willkommen gilt für alle, die sich hier erholen und die Natur genießen wollen“, sagt er im Bewusstsein des Naherholungswertes von Klein Neundorf. Der Müll ist aber auch anderenorts am Berzdorfer See ein Problem.
Wenn die Strände am Nord- und Südufer wieder zum Baden einladen, sammeln sich regelmäßig Zigarettenkippen, Flaschen und Dosen im Sand. Die Bequemlichkeit mit dem Umgang des eigenen Mülls ist wohl in beiden Fällen die gleiche, auch wenn das Abladen größerer Mengen von Unrat am Straßenrand sogar noch eine gezielte vorherige Planung umfasst.
Dabei spielt es keine Rolle, dass manche Übeltäter ihre Abfälle als „kompostierbar“ betrachten. Viele Klein Neundorfer sind sich aber einig. Wer beim Entsorgen seines Mülls beobachtet wird, wird angezeigt. „Schließlich gibt es reichlich legale Möglichkeiten, preiswert Reisig zu entsorgen“, so Müller.