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Verbraucherschützer sind gut im neuen Quartier angekommen

Verbraucherschützer sind gut im neuen Quartier angekommen

Die Mitarbeiterinnen der Verbraucherzentrale, Steffi Meißner und Katrin Pötschke, stehen den Menschen mit Rat zur Seite. Foto: B.Vogt

Bautzen. Erst vor Kurzem gab es Aufregung, als die neuen Verträge eines regionalen Energielieferanten in zahlreiche Haushalte flatterten. Viele sind in solchen Momenten ratlos, wie sie sich am Besten verhalten sollen. Ein Anlaufpunkt für Fragesteller ist die Verbraucherzentrale in Bautzen, die im Sommer ihr neues Domizil bezogen hat. 

„Wir sind sehr stolz auf unsere neue Filiale“ sagt Steffi Meißner im Gespräch. Und das können sie auch. Denn durch die neue Lage in der Bautzener Innenstadt wird die Verbraucherzentrale in der Spreestadt präsent. Und damit auch der Verbraucherschutz. Das bescheinigen auch die Kunden, die vor allem als Laufkundschaft zugenommen haben. „Viele kommen einfach mal spontan herein und informieren sich“, so die Leiterin. Auch dadurch, dass die neue Geschäftsstelle direkt im Erdgeschoss und barrierefrei ist, werde sie besser wahrgenommen und kann auch leichter beworben werden. 

Und der Bedarf an Beratung ist bei der aktuellen Lage nur verständlich.
So zum Beispiel beim Thema der Trickbetrüger. Diese werden immer kreativer und nutzen die Probleme der Bevölkerung schamlos aus. So gab es zum Beispiel Mails, in denen Verbesserungen zur Pflegeversicherung versprochen wurden. Auch rund um das Thema Energie versucht man den Leuten, noch zusätzlich das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Betrüger geben sich dann als Vertreter der Energiebehörde oder großer Energieversorger aus und locken mit günstigeren Tarifen und billigen Angeboten. Gemeinsam mit der Polizei berät man deswegen inzwischen auch in einem Infomobil und versucht so, die oft gutgläubigen Menschen zu sensibilisieren. „Bloß weil jemand am Telefon sagt, ich bins, ist er es deswegen nicht unbedingt“ sagt Steffi Meißner. Sie empfiehlt deswegen gerade innerhalb der Familie, sich abzusprechen, wie man vorgeht, wenn wirklich mal jemand ein Problem hat, um so echte Nachrichten von falschen besser unterscheiden zu können. Denn die Diebe werden immer schlauer, so dass auch Nachrichtendienste wie WhatsApp missbraucht werden können.
Aber natürlich spielen auch andere Themen eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel die Energieversorgung. Hierzu bietet die Verbraucherzentrale eine Energieberatung an. Aber die Frauen sagen auch ehrlich: „Wir wissen, dass auch Sparen seine Grenzen hat“. Und da die Leute eh schon überall sparen, liegt der Fokus mehr auf der Rechtsberatung. Und wenn den Bautzenern neue Verträge eines regionalen Energielieferanten ins Haus flattern, könnte man höchstens prüfen, ob diese rechtlich in Ordnung sind. Wenn man bei diesem Umfang mal davon ausgeht, bleibt wohl oft nur der Biss in den sauren Apfel.

Für den Ernstfall wird auch eine Schuldnerberatung angeboten. Die Anfragen dazu nehmen ebenfalls zu, auch, weil Bürger zum Beispiel überlegen müssen, auf welche Versicherungen oder Vorsorgeverträge sie verzichten können. Dazu wird auch versucht, verschiedene Akteure zu vernetzen, weswegen man beispielsweise auch Gewerkschaften zu wichtigen rechtlichen Themen berät und Vorträge hält. 

Was viele nicht wissen: bei der Verbraucherzentrale handelt es sich um einen unabhängigen Verein, der nicht an irgendwelche staatlichen Stellen angebunden ist. Also kann man nur dazu ermutigen, sich mit seinen Fragen und Problemen in der Filiale auf der Wendischen Straße 1 zu melden oder telefonisch einen Termin zu vereinbaren. 
Als nächste Veranstaltung wird auf einen Informationstag am 27. Oktober von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr hingewiesen, der besonders auch für Senioren gestaltet ist und gemeinsam mit der Polizei auf die Problematik der Trickbetrüger und dem Umgang damit informieren möchte. 

Benjamin Vogt / 05.09.2022

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