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Zweite Welle: Landratsamt erklärt Corona-Strategie

Zweite Welle: Landratsamt erklärt Corona-Strategie

Am vergangenen Freitag informierte die Kreisverwaltung über die aktuelle Corona-Situation und die eingeleiteten Maßnahmen. Foto: Bildschirmfoto / Oberlausitz TV

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Seit heute erfolgt die Einarbeitung der Bundeswehrsoldaten zur Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt Bautzen. Foto: Landratsamt Bautzen

 

Bautzen. Auch nach dem rasanten Anstieg der Corona-Infektionszahlen will der Landkreis Bautzen zunächst auf schärfere Maßnahmen verzichten. Das sagte Landrat Michael Harig während einer Pressekonferenz am Freitagvormittag. Die Kreisverwaltung und die Staatsregierung seien so verblieben, in den kommenden Tagen die möglichen Auswirkungen der vom Land Sachsen erlassenen Corona-Schutzverordnung abzuwarten. Zehn Tage hätten sich beide Seiten nach Inkrafttreten der neuerlichen Maßnahmen dafür eingeräumt. Somit bleiben Schulen und Kitas, die nach Ansicht von Experten nicht spürbar zum Infektionsgeschehen beitragen, weiterhin geöffnet. Ausgangsbeschränkungen und Besuchsverbote, wie sie für besonders betroffene Landkreise in Bayern verhängt wurden, soll es möglichst nicht geben.

Kreisverwaltung will Einhaltung von Maskenpflicht kontrollieren lassen

Allerdings würden, wie schon im Frühjahr praktiziert, ab der kommenden Woche mehrere Ämter nur noch nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung für Besucher erreichbar sein. Betroffen davon seien jedoch nicht die Führerschein- und die Kfz-Zulassungsstelle, hieß es. Leistungen wie Hartz-IV sollen auch künftig pünktlich ausgezahlt werden.

Unabhängig davon will der Landkreis dafür sorgen, dass künftig an den Orten, an denen eine Maskenpflicht gilt, strenger als bisher kontrolliert wird. Personen, die keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, sollen von Polizei und Mitarbeitern der Ordnungsämter angesprochen und zur Verantwortung gezogen werden. „Die Menschen sollen ein Gefühl dafür bekommen, dass wir es ernst meinen, weil die Lage auch ernst ist“, betonte Michael Harig.   

Personalbestand im Gesundheitsamt wird aufgestockt

Um die angespannten Situation zwischen Weißenberg im Osten und dem Radeberg im Westen sowie Sohland/Spree im Süden und Großdubrau im Norden besser bewältigen zu können, wurde der Personalbestand im Gesundheitsamt aufgestockt. Statt der einst 40 Mitarbeiter sind nun 185 Frauen und Männer dabei, Kontakte nachzuverfolgen oder Abstriche zu nehmen. Unterstützt wird der Landkreis eigenen Angaben zufolge von 20 in Gotha stationierten Bundeswehrsoldaten, von Kräften des Freistaates und Studenten aus Meißen.

Einige seiner Kameraden kämen aktuell ebenso im Bereich der Pflege zum Einsatz, erklärte Oberstleutnant Eric Gusenburger, Leiter Informationsabteilung im Landeskommando Sachsen. Auch er bat die Menschen, die Pandemie ernst zu nehmen. „Niemand will, dass irgendwann die komplette Bundeswehr im Land eingesetzt wird bei der Kontaktnachverfolgung.“

Engagement der Hausärzte stößt auf Anerkennung

Indes lobte Amtsärztin Jana Gärtner das erbrachte Engagement zur Bewältigung der Krise. Die Hausärzte würden einen großen Anteil daran haben, dass Menschen auf das Corona-Virus getestet werden und Kontakte von Infizierten ermittelt werden. Das helfe den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes, betonte sie. Darüber hinaus wies sie auf ein Angebot der Kassenärztlichen Vereinigung hin. Unter der Rufnummer 116117 lasse sich jederzeit in Erfahrung bringen, welche Schwerpunktpraxis zum jeweiligen Zeitpunkt Abstriche nimmt. Solche Einrichtungen gäbe es unter anderem in Hoyerswerda und Bautzen.

Auf und ab bei den Neuinfektionen

Nachdem am Donnerstag die Zahl der Neuinfektionen kurzzeitig zurückging, verzeichnet das Gesundheitsamt in Görlitz tags darauf bereits wieder einen Anstieg. Demnach wurden in dessen Einzugsgebiet 175 Neuinfektionen mit dem SARS-CoV-2-Erreger registriert nach 109 am Vortag. Im Landkreis Bautzen hingegen sind am Freitag, 6. November, erneut weniger Neuinfektionen festgestellt worden - insgesamt 166 nach 169 am Tag zuvor. Allerdings gibt es einen weiteren Todesfall zu beklagen, der mit einer Corona-Infektion in Zusammenhang gebracht wird.  

Redaktion / 06.11.2020

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