„300 Jahre Ratsuhrmacher“ im Stadtmuseum Zittau

Diese Taschenuhr von Ratsuhrmacher und Mechanikus Johann Gottfried Prasse stammt aus dem Jahr 1757. Foto: Rene Pech
Zittau. In den Städtischen Museen Zittau ist noch bis zum 17. August die Sonderausstellung „Seiner Zeit voraus – 300 Jahre Ratsuhrmacher und Mechanikus Johann Gottfried Prasse (1725 bis 1799)“ zu sehen. Zum 300. Geburtstag von Ratsuhrmacher und Mechanikus Johann Gottfried Prasse widmen ihm die Städtischen Museen Zittau eine eindrucksvolle Kabinettausstellung. Vor 300 Jahren erblickte Johann Gottfried Prasse das Licht der Welt. Er ist den Geschichtsinteressierten als erfindungsreicher Uhrmacher durchaus bekannt. So schuf er das Uhrwerk auf dem Turm der Klosterkirche, das bis heute zuverlässig die Zeit anzeigt.
Kaum bewusst ist aber, dass er ein Erfinder und Tüftler war, der Maschinen wie Mangeln und Spinnräder mit raffinierten Mechanismen entwarf und baute, mit denen die Spinnerei und Weberei hierzulande vereinfacht und weiterentwickelt wurde. Dieses Wissen war in Vergessenheit geraten und wurde durch intensive Forschungen im Rahmen der Ausstellung wiederentdeckt. Zu seinen Lebzeiten war Prasse in Zittau und darüber hinaus bekannt und geschätzt. Beeindruckend sind seine vielfältigen Uhrenvarianten, technischen Neuschöpfungen sowie die von ihm geschaffenen Uhrmacherwerkzeuge und Hilfsmittel. Darüber hinaus entwickelte er eine Vielzahl von Maschinen und mechanische Konstruktionen für andere Handwerke, Gewerbe und allgemein gesellschaftliche Bedürfnisse.
Offensichtlich reichten sein Können und seine Kreativität weit über das eines gewöhnlichen Handwerksmeisters oder Ratsuhrmachers hinaus.
Dank der erhalten gebliebenen Werke und zahlreichen Beschreibungen durch seinen Freund Johann Gottlieb Geisler kann über die große Bandbreite seines Schaffens ein guter Überblick aufgezeigt werden.
Die Öffnungszeiten der Städtischen Museen Zittau: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.