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33 Welpen in den Wolfsrudeln

33 Welpen in den Wolfsrudeln

33 Welpen in den Wolfsrudeln | Foto: Ralph Frank

Rietschen. Die Wolfspopulation in der Lausitz hat sich auch im vergangenen Jahr vergrößert. Dies ist das Ergebnis des Wolfsmonitorings, das jetzt vom Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ bekannt gegeben wurde.

In Sachsen wurden im letzten abgeschlossenen Monitoringjahr 2014/15 zehn Wolfsrudel und ein territorialer Wolf nachgewiesen. Neun Wolfsterritorien liegen ganz im Freistaat Sachsen. Darüber hinaus sind zwei Territorien grenzübergreifend: eines zu Brandenburg und ein weiteres zur Tschechischen Republik. Drei Wolfsterritorien haben nur zu einem kleinen Teil ihr Gebiet auf sächsischer Seite und werden daher in den Nachbarländern mitgezählt.

Im Laufe des Monitoringjahres 2015/16 konnte in neun der bekannten sächsischen Wolfsrudel Nachwuchs bestätigt werden – insgesamt tummeln sich 33 Welpen in den verschiedenen Revieren, wobei es sich dabei um eine Mindestzahl handelt. Darüber hinaus hat südlich des Nieskyer Rudels im Bereich der Königshainer Berge eine weitere Reproduktion stattgefunden. Genetische Analysen ergaben, dass sich die ehemalige Kollmer Fähe mit einem unbekannten Rüden verpaart hat. Einer der Welpen wurde im Juni in den Königshainer Bergen tot aufgefunden, er starb im Alter von circa sieben Wochen an einer Magen-Darm-Erkrankung.

Die Kollmer Fähe lebte ursprünglich mit dem besenderten Rüden „Timo“ in einem Territorium im Gebiet um die Hohe Dubrau/Kollmer Höhen, wo sie im Jahr 2013 mindestens einen Welpen aufzogen. Nachdem Timo im Januar 2014 das Sendehalsband nach zweijähriger Sendezeit planmäßig verlor, verschwand das Kollmer Rudel aus ungeklärter Ursache noch im selben Jahr. Seit Winter 2014/15 wird das ehemalige Kollmer Territorium vom Nieskyer- und Daubaner Rudel mit eingenommen.

Die Lage und Größe des neuen Territoriums der ehemaligen Kollmer Fähe und ihrer neuen Familie ist unbekannt, insbesondere wie weit es sich von den Königshainer Bergen nach Süden und Westen erstreckt. Da sich im Verlauf des Jahres 2015 auch westlich von Löbau bei Cunewalde Hinweise auf die Anwesenheit eines Wolfsrudels verdichteten, stellt sich die Frage, ob dieses Gebiet noch zum Territorium des neuen Rudels der ehemaligen Kollmer Fähe gehört, oder sich westlich von Löbau bei Cunewalde ein weiteres Wolfsrudel neu gegründet hat. Zur Klärung des Status in den Bereichen Königshain, Reichenbach, Löbau und Cunewalde sind Hinweise aus der Bevölkerung sehr wichtig. Neben Sichtungsmeldungen sind insbesondere Hinweise auf Kot, Spuren oder Risse interessant.

Günstig sind dabei Fotodokumentationen der Hinweise inklusive Größenvergleiche (Zollstock oder anderer Gegenstand). Melden kann man diese Hinweise an das Landratsamt, an das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland (Tel. 035727/5 77 62, Email:
kontakt@buero-lupus.de) oder an das Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ (Tel. 035772/4 67 62, Email: kontaktbuero@wolfsregion-lausitz.de). Aber auch einige Verluste waren im vergangenen Jahr zu beklagen. Insgesamt wurden 2015 im Freistaat acht tote Wölfe gefunden. Fünf Wölfe starben bei Verkehrsunfällen, zwei Wölfe an natürlichen Todesursachen und ein weiterer wurde illegal geschossen.

Übergriffe auf Nutztiere, bei denen der Wolf als Verursacher festgestellt bzw. nicht ausgeschlossen werden konnte, wurden dem sächsischen Wolfsmanagement insgesamt 56 mal gemeldet. Dabei wurden 140 Nutztiere getötet, elf verschwanden und 17 weitere wurden verletzt. Dabei handelte es sich um Schafe, Ziegen und Gatterwild wie Damwild und Mufflon. In den meisten Wolfsterritorien waren keine oder nur geringe Schäden an Nutztieren zu verzeichnen. Die Schäden konzentrierten sich in Gebieten, wo Wölfe erst seit kurzem ansässig sind und sich noch nicht alle Tierhalter auf die neue Situation eingestellt haben, schätzt das Kontaktbüro ein.

Redaktion / 10.04.2016

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