Abschied von Wolfgang Böhmer in Dürrhennersdorf

Wolfgang Böhmer war von 2002 bis 2011 Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Foto: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt
Dürrhennersdorf. Traurig und in Liebe nehmen die Angehörigen bei der Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung am Freitag, 29. August, in der Kirche Dürrhennersdorf Abschied von Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, dem ehemaligen Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt von 2002 bis 2011.
Wolfgang Böhmer starb am 29. Juni 2025 im Alter von 89 Jahren. Er wuchs in Dürrhennersdorf im sächsischen Teil der Oberlausitz auf, wo seine Eltern als Landwirte tätig waren. Seit Mitte der 70er Jahre war sein Lebensmittelpunkt die Lutherstadt Wittenberg.
Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt Reiner Haseloff (CDU) würdigte ihn als „großen Sachsen-Anhalter“. Böhmer habe für die Bewahrung von Traditionen ebenso wie für die Modernisierung des Landes gestanden.
Laut Daniel Herklotz, Bürgermeister der Gemeinde Dürrhennersdorf, habe Wolfgang Böhmer durch sein Amt als ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt auf jeden Fall dazu beigetragen, „den Bekanntheitsgrad unserer Gemeinde zu erhöhen.“ Laut Erzählungen einiger Dürrhen-nersdorfer habe er immer eine Bindung zu Dürrhennersdorf gehalten, habe dabei sehr bodenständig gewirkt und sei sich seiner Herkunft aufgrund seiner regelmäßigen Besuche im Ort bewusst gewesen. Auch zur Dürrhennersdorfer Kirche habe er eine enge Bindung gehabt. So war Wolfgang Böhmer bis in die 60er Jahre im Dürrhennersdorfer Posaunenchor. 2007 besuchte er deshalb auch die Dürrhennersdorfer Osterbläser. Aus diesem Grund habe er sich wahrscheinlich sehr bewusst für die Beisetzung in Dürrhennersdorf entschieden, so der Bürgermeister. Außerdem sei hier seine „erste Frau“ beigesetzt worden. Seine Angehörigen sind sehr dankbar für die Zeit mit ihm.
Anstelle gedachter Blumenspenden bittet der Verstorbene, heißt es aus dem Familienkreis, um eine Spende für das Krankenhaus Lugala in Tansania. Das Lugala Lutheran Hospital versorgt mehr als 170.000 Menschen in einer der ärmsten Regionen des Landes und steht für eine Medizin, die nicht nur heilt, sondern auch Hoffnung schenkt.
Steffen Linke