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Amphibienbestand 2020 eingebrochen

Amphibienbestand 2020 eingebrochen

René Kieschnick, Mitarbeiter der Naturschutzstation, hat einen der selten gewordenen Kammmolche am Amphibienzaun entlang der Straße Klitten-Kaschel registriert. Foto: Bernhard Donke

Region. In diesem Jahr ist ein rapider Rückgang der Amphibien in der Niederschlesischen Oberlausitz zu verzeichnen.

Die Laichzeit der Amphibien ist vorbei. Von den Mitarbeitern der Naturschutzstation „Östliche Oberlausitz“ e.V. in Förstgen hat der Rückbau der 22,5 Kilometer langen Amphibienschutzzäune begonnen. Von Ende Februar bis in den Mai hinein haben diese Amphibien auf ihrem Weg zu ihren angestammten Laichplätzen vor dem Überfahren bewahrt.

Nach dem mühevollen Einsammeln und Registrieren der Frösche, Lurche und Molche kann man nun Bilanz ziehen. Diese sieht leider nicht gut aus, denn der Rückgang der Amphibien ist alarmierend. „2020 sank die Zahl der Amphibien, die von unseren Mitarbeitern und freiwilligen Helfern eingesammelt und registriert wurden leider weiter rapide auf nur 14.706 Tiere ab. Im vergangenem Jahr waren es noch 36.158 Amphibien, die wir registrierten. Für diesen rapiden Rückgang trug sicher auch die Tatsache bei, dass wir in diesem Jahr an mehreren Stellen beobachten konnten, dass die Amphibien nach dem Düngen oder Aufbringen von Gülle auf den Nachbarflächen ihrer Laichplätze komplett verschwanden“, sagt die Leiterin der Naturschutzstation Annett Hertweck. Sie weist zugleich auf die Tatsache hin, dass Amphibienschutzzäune keine Gefahr für andere Wildtiere darstellten, da sie diese problemlos überqueren könnten. „Dafür spricht, dass wir kein einziges verendetes Wildtier an einem von uns aufgebauten Schutzzaun gefunden haben. Vielmehr wurde von einem Mitarbeiter der Naturschutzstation bei Rietschen beobachtet, wie circa 20 Wildschweine problemlos den Amphibienzaun übersprangen“, sagt sie. Ein aufgefundener toter Fischotter war ein Verkehrsopfer, was also nicht im Zusammenhang mit dem Amphibienzaun gestanden hatte.

Hält man sich jedoch vor Augen, dass 2018 noch 53.693, 2017 51.446 und 2016 gar noch 73.520 Amphibien eingesammelt und damit vor dem sicheren Tod gerettet und registriert werden konnten, verursacht der Rückgang der Zahlen jedoch erheblich Sorgen. Annett Hertweck sieht daher Handlungsbedarf, den Rückgang der Amphibien zu stoppen. Sie denkt hierbei an das rechtzeitige Anstauen der der Teiche, damit genügend Wasser zur Laichzeit in den Laichgewässern vorhanden ist. Auch könne man ihrer Ansicht nach Flächen vernässen, um so Laichgebiete zu schaffen.

Redaktion / 27.05.2020

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