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Landkreis Görlitz: Biotonnencheck auf Störstoffe

Landkreis Görlitz: Biotonnencheck auf Störstoffe

In Zeitungspapier eingewickelter Biomüll geht, Kunststoff hingegen geht nicht! Foto: Till Scholtz-Knobloch

Niesky. Der Regiebetrieb Abfallwirtschaft startet im Landkreis Görlitz eine Bioabfallkampagne „Stopp, kein Plastik und andere Fremdstoffe in der Biotonne“. Hintergrund dafür ist die in Kürze in Kraft tretende novellierten Bioabfallverordnung. Diese umfasst deutlich schärfere Grenzwerte für Störstoffe im Bioabfall, wie Plastiktüten oder andere Fremdstoffe. Der angelieferte Bioabfall darf nur noch maximal ein Prozent an Plastik u.ä. enthalten. Andernfalls droht die Annahmeverweigerung und die Abfälle müssen kostenintensiv als Restabfall entsorgt werden!

Vom 28. März bis 8. April werden die Biotonnen stichprobenartig auf Verunreinigungen geprüft. Falsch befüllte Bioabfallbehälter werden nicht geleert und mit einem Aufkleber versehen. Der Besitzer der Tonne kann dem Behälter nachsortiert zur nächsten Leerung bereitstellen oder eine kostenpflichtige Leerung als Restmüll schriftlich beim Regiebetrieb Abfallwirtschaft beantragen.
„Vor allem Plastikbeutel gefüllt mit Küchenabfällen, aber auch Asche, Lumpen, Blechbüchsen, werden oft in den Biobehältern gefunden“, beklagt der Regiebetrieb. Wenn diese Abfälle in das Entsorgungsfahrzeug gelangen, werden sie zusammen mit dem Bioabfall zur Kompostierungsanlage gebracht. Als Störstoffe behindern sie den Verrottungsprozess und können zu Schadstoffen im Humus führen. Deshalb müssen die Stoffe unter großem Aufwand und damit verbundenen Kosten ausgesiebt werden. Beim Aussieben der Bioabfälle kommt es häufig dazu, dass die Fremdstoffe durch die Reibung und Bewegung in der Trommel in kleinere Teile zerfallen. So entsteht Mikroplastik, das nicht mehr aus dem fertigen Humus entfernt werden kann.

Küchen- und Gartenabfälle dürfen in Küchen- oder Zeitungspapier eingewickelt werden, um Geruchsbelästigungen oder das Festfrieren in der Tonne im Winter zu verhindern. Biofolienbeutel, auch mit dem Aufdruck „100 Prozent kompostierbar“, werden dagegen nicht empfohlen. Eine Verwertung von biologisch abbaubaren Kunststoffen bzw. kompostierbaren Abfällen ist auf der Kompostanlage nicht möglich. Nach dem Rotte-Prozess von zirka zehn Wochen bei einer Temperatur von ungefähr 70 Grad Celsius werden die Folien aufwändig durch Sieben des Kompostes heraussortiert.

Till Scholtz-Knobloch / 09.03.2022

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