Das Motto lautet in Bautzen „Do it yourself“

Deutlich zu erkennen: An der Tür zur Behindertentoilette wurde nachgearbeitet.

Bautzen. An der Toilettenanlage am Bautzener Stausee ist augenscheinlich das Schließblech an der Tür zur Behindertentoilette tiefer gelegt worden. Dies stellt einen Punkt auf der Maßnahmenliste zur Behebung der festgestellten Mängel dar. Laut der vom städtischen Hoch- und Tiefbauamt erstellten Liste geht es außerdem (unter anderem) um die Nachrüstung eines Druckminderers mit Wasserfilter und Rückspülfunktion. 

Auf den Austausch der ebenfalls mangelhaften Fassade und der anderen Außentüren will die Stadt laut der vom Finanzausschuss des Stadtrats beschlossenen Variante dagegen verzichten. Dasselbe gilt für den Ersatz der gelieferten weißen durch die bestellten schwarzen Sitze sowie für den fehlenden Türschloss-Münzautomaten. Letzteres hat die Konsequenz, dass die Toiletten nach ihrer endgültigen Fertigstellung – anders als ursprünglich vorgesehen – zunächst kostenlos genutzt werden können. 

Hintergrund der „Do it yourself-Reparatur“ im Auftrag der Stadt ist das Bestreben, eine gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Lieferanten zu vermeiden. „Hier steht ein Konzern dahinter, der den Rechtsweg gehen und das Verfahren in die Länge ziehen würde“, schreibt Oberbürgermeister Karsten Vogt in der Begründung für den entsprechenden Vorschlag. Dies könne nach Einschätzung des Hoch- und Tiefbauamtes vier bis fünf Jahre dauern und ebenfalls mit einem Vergleich enden, mit der Folge, dass es in dieser Zeit kein öffentliches WC am Stausee gebe. Zudem würden Anwalts- und Verfahrenskosten anfallen. Andererseits habe der Lieferant einen Preisnachlass von 42.000 Euro angeboten, was etwa 37 Prozent des Gesamtumfangs entspreche. Dies erscheine „angemessen.“ Schließlich sei es das Interesse der Stadt, „schnellstmöglich ein funktionsbereites WC am Stausee eröffnen zu können.“