Die neue Spielzeit des SNE hält für jeden Geschmack etwas bereit

Orchesterleiterin Katharina Dickopf, Intendant Tomas Kreibich-Nawka und Geschäftsführerin Diana Wagner (v.l.) präsentieren das Material für die kommende Spielzeit. Foto: Carmen Schumann
Bautzen. Der erste Höhepunkt in der neuen Spielzeit des SNE steht unmittelbar bevor. Am 22. und 23. August gehen die „Rumänischen Nächte“ im Rahmen des Musikfestes Schmochtitz über die Bühne. Danach steht das Altstadtfestival in Bautzen auf dem Programm. Am 29. August sagen die Tänzer „Darf ich bitten“ und laden auf dem Hauptmarkt zum Mittanzen ein. Schon am Tag darauf begeben sich Chor und Orchester auf die Jakubzburg nach Mortka, wo sie zusammen mit Kai-Uwe Jahn und Band den Liedermacher und Baggerfahrer Gerhard „Gundi“ Gundermann ehren, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert hätte, wenn er nicht viel zu früh verstorben wäre.
Am 4. Oktober betritt das SNE im wahrsten Sinne des Wortes Neuland. Unter diesem Titel werden zwei Uraufführungen präsentiert: Zum einen „Der Vogel der Architektin“, eine Groteske der sorbischen Lyrikerin RóÂa Domašcyna in einer Komposition von Christian Mietke, und zum anderen das Singspiel „Die Fischerin“ von Emilie Mayer nach einem Text von Goethe. Das Stück wurde noch nie aufgeführt und das Notenmaterial musste aufwendig rekonstruiert werden. Emilie Mayer ist eine weitgehend vergessene Komponistin.
Erstmals bringt das SNE nach langer Zeit wieder einmal ein Weihnachtsmärchen auf die Bühne. „Der kleine Pfannkuchen“ hat am 23. November Premiere. Feste Tradition sind dagegen die Silvester- und Neujahrskonzerte mit Ballett und Orchester des SNE.
Die Vogelhochzeit hat ihren festen Platz im Repertoire. Am 16. Januar startet die Kindervogelhochzeit mit dem Musical „Der Schlafsandschlamassel“. Die Abendvogelhochzeit entführt die Besucher ins Lausitzer Kleinkunstmilieu. Unter dem Titel „Falsches Spiel“ gerät nicht nur der Festivalauftritt von Šæepan sondern auch die Hochzeit seines Freundes Frido mit Lenka in Gefahr. Das Stück hat seine niedersorbische Premiere am 10. Januar und die obersorbische Premiere am 17. Januar.
Ein weiterer Höhepunkt im Spielplan verspricht die Aufführung des Oratoriums Nalìæo/Frühling des sorbischen Komponisten Korla Awgust Kocor zu werden, das 2012 zum letzten Mal dargeboten wurde. Insgesamt 120 bis 140 Sänger aus mehreren sorbischen Chören sowie Solisten werden daran beteiligt sein. Aufführungsorte sind am 24. April der Bautzener Petridom, am 25. April die Lutherkirche in Dresden und am 26. April Cottbus.
Mit der Spreewälder Sagennacht in Burk neigt sich am 23. Mai die Spielzeit ihrem Ende zu. Die genannten Beispiele sind nur ein Auszug aus dem gesamten Spielplan. So runden beispielsweise mehrere Sinfoniekonzerte das Angebot ab. Da dies griffiger klingt, nennt sich das Orchester des SNE ab sofort „Sorbische Kammerphilharmonie“.
Wie andere Kultureinrichtungen ist auch das SNE Sparzwängen unterworfen. So mussten die Ticketpreise moderat angehoben werden. Das betrifft nur einzelne Preiskategorien und handelt sich nicht um mehr als zwei Euro je Ticket. Sparen können treue Besucher, indem sie das Ansambl-Abo oder das Konzert-Abo abschließen. Beide bieten für 51 Euro jeweils vier Kulturerlebnisse.
Sparpotenziel bietet auch die Vermietung der Räumlichkeiten. Diese werden unter anderem an die Wirtschaftsjunioren, die IHK oder die Sächsische Staatskanzlei vermietet. Auch Geburtstags- oder Hochzeitsfeiern können hier ausgerichtet werden.
Was die Hochzeiten betrifft, so sei zu überlegen, ob man für die Röhrscheidtbastei den Status als Trauort beantragen sollte. Gespart werden kann auch durch die Nutzung von Equipment aus dem Fundus. Froh ist man, dass die Technikausstattung jetzt zweimal vorhanden ist. So brauchen für Tourneen nicht mehr jedes mal die Scheinwerfer und Boxen im Saal abgebaut werden.