Ein Garten für alle
Diesen verwilderten Garten in Neukirch gilt es im Zuge eines geplanten Umweltprojekts flott zu machen. Foto: NSZ Neukirch
Neukirch/Lausitz. In der Oberlandgemeinde werden starke Männer gebraucht. Sie und entsprechende Maschinen sollen einem vom Naturschutzzentrum und Mehrgenerationenhof angeschobenen Umweltprojekt auf die Beine helfen. Dafür wurde ein auf kommunalem Gelände befindlicher Garten übernommen, der jedoch im Laufe der Zeit verwilderte. Auf der noch zu beräumenden Parzelle sollen interessierte Familien einmal Beete bewirtschaften können, um ihrem Nachwuchs den Anbau von Obst und Gemüse hautnah zu vermitteln.
„In den vergangenen Jahren reifte bei den Mitarbeitern des Naturschutzzentrums Neukirch die Idee heran, auf diese Weise die Grundkenntnisse des Gärtnerns zu erläutern“, erklärte die Geschäftsführerin der umweltpädagogischen Einrichtung, Katrin Poike. „Viele praktische Tätigkeiten sind in Vergessenheit geraten und kaum ein Kind weiß noch, wie eigenes Gemüse herangezogen wird. Gerade die vergangenen Monate des Zuhausebleibens brachte Familien dazu, über einen eigenen Garten nachzudenken. Damit diese erst einmal ausprobieren können, ob ihnen das Umgraben, Säen, Jäten, Gießen und Ernten überhaupt Spaß macht, wollen wir einen Garten gestalten, in dem sie sich ein Beet ‚mieten‘ können.“ Noch bis vor Kurzem habe eine geeignete Fläche gefehlt, um das ehrgeizige Vorhaben in die Tat umzusetzen. Doch wie das mit dem Zufall manchmal so ist: Auch in dem Fall kam er zu Hilfe.
Katrin Poike erinnert sich noch gern an die Episode: „Wir erfuhren von einem Garten, der auf Gemeindeland liegt und derzeit nicht verpachtet ist. Nach Gesprächen mit Vertretern der Gemeindeverwaltung wurde der Entschluss gefasst, das Vorhaben in Angriff zu nehmen. Mit Anna Hennig fand sich auch schnell eine begeisterte junge Neukircherin, die eine gärtnerische Ausbildung genossen hat und das Projekt gern leiten würde.“ Ein grober Plan habe sich schnell erstellen lassen. Am Ende dauerte die Umsetzung der Idee dann doch so seine Zeit. „Mittlerweile nahmen die Mitarbeiter des Bauhofs Neukirch erste Beräumungsarbeiten vor, sodass es nun an die Urbarmachung der Fläche geht. Jahrelang abgelagerter Müll und Gartenabfälle müssen entsorgt werden. Auch der Zaun bedarf einer Reparatur.“ Um auf den Anfang zurückzukommen: Genau dafür benötigen die Initiatoren dringende Unterstützung von kräftigen und tüchtigen Männern. Da es für das Projekt bisher keine finanzielle Förderung gäbe, würden sich die Organisatoren auch über anderweitige Hilfe freuen. Gartengeräte, Pflanzenerde und zahlreiche weitere Dinge, die zum Gärtnern benötigen werden, lassen sich ab sofort spenden.
Indes erhalten interessierte Familien die Möglichkeit, sich für eines der künftig zu bearbeitenden Beete zu bewerben. Am Freitag, 16. Oktober, wollen Umweltpädagogen des Neukircher Naturschutzzentrums während eines „Tages des offenen Gartentors“ über die geplanten Aktivitäten berichten – und zwar ab 15.00 Uhr. Kontakt: (035951) 358 52.
