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Ein Verein, zwei Stadien und neuer Kunstrasen

Ein Verein, zwei Stadien und neuer Kunstrasen

Freude bei Spielern und Trainern des SC Großschweidnitz-Löbau. Ein Meilenstein der Löbauer Stadionsanierung ist geschafft, der neue Kunstrasenplatz ist fertig. Foto: SC Großschweidnitz-Löbau

Nicht im Abseits. Das Stadion der Jugend in Löbau bleibt auch weiterhin seiner Bestimmung treu. Ab Mai wird auf einem neuen Kunstrasenplatz trainiert. Der Sportclub Großschweidnitz-Löbau freut sich ganz besonders darüber. 

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Training an jedem Tag der Woche. Die Kinder-und Jugendmannschaften des Sportclubs Großschweidnitz-Löbau haben im Stadion Löbau ihre Trainingsbasis. Foto: SC Großschweidnitz-Löbau

Löbau. Beim Sportclub Großschweidnitz-Löbau dreht sich sehr viel um das runde Leder. Die Sektion Fußball ist mit großem Abstand die mitgliederstärkste der drei Abteilungen und vereint circa 250 Spieler. Mehr als die Hälfte der Freizeitsportler verteilen sich auf die Kinder und Jugendgruppen. „Im Sportclub Großschweidnitz-Löbau trainieren wir, leider mit Ausnahme der B-Jugend, alle Kinder- und Jugendaltersgruppen. Manche Jahrgänge füllen sogar zwei Mannschaften. Und auch die Kleinsten, unsere Bambini, werden mit Ball- und Bewegungsspielen schon mit dem Fußball vertraut gemacht“, freut sich Charleen Kärger.

Sie arbeitet ehrenamtlich im Vorstand mit und betreut das Thema Öffentlichkeitsarbeit für den Verein. Zudem trainiert sie auch eine Jugendmannschaft. Die Kinder- und Jugendarbeit hat im Verein einen hohen Stellenwert. „Es ist so wichtig hier in unserer Region gute Rahmenbedingungen für eine aktive Freizeitgestaltung anzubieten. Wir als Trainer freuen uns, so vielen Kindern und Jugendlichen eine sportliche Heimat zu bieten.“ Diese ist nun noch schöner geworden, denn am 6. Mai wurde der neue Kunstrasenplatz im Löbauer Stadion eingeweiht. Auch 75 Jahre nach der Eröffnung im August 1950 trainieren im Stadion der Jugend, wie es damals genannt wurde, immer noch hauptsächlich Kinder und Jugendliche – und das täglich. Der Sportclub Großschweidnitz-Löbau ist Hauptpächter des Stadions, das die Trainingsbasis für die Kinder- und Jugendmannschaften des Klubs ist. In erster Linie stehen beim Verein die Freude am Spiel und die sportliche Freizeitgestaltung im Vordergrund. Bei Punktspielen kann es aber schon mal vorkommen, dass sich ein Talent-Scout unter den Besuchern befindet. Charleen Kärger erklärt diesen Prozess. „Talentsucher schauen sich die Spielauswertungen an. Interessant für sie ist zum Beispiel die Bilanz des Torwarts oder der Torschützen. Dann besuchen sie Spiele und beobachten die sportlichen Fähigkeiten. Hat der Spieler auf dem Platz überzeugt, werden wir als Verein angeschrieben und der Spieler wird zu einem Sichtungstraining eingeladen. Diese Information geben wir an die Eltern weiter, die über das weitere Vorgehen entscheiden. Pro Jahr bekommen wir etwa zwei bis drei solche Mitteilungen.“

Bei Louis Schulze aus Löbau ist es genau so gelaufen. Aktuell ist er bei der TSG 1899 Hoffenheim II unter Vertrag. 
Das Löbauer Stadion gehört der Stadt Löbau. In diesem Jahr sollen die Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützen Ensembles weitergehen. Die alte Tribüne bleibt erst einmal so wie sie ist aber links und rechts vom ursprünglichen Haupteingang werden 300 neue Sitzplätze für Stadionbesucher entstehen. Weitere Fördermittel sollen in den Abriss des alten Sportlerheims und in den Neubau eines neuen Multifunktionsgebäudes fließen. Bisher wurden für den Kunstrasenplatz und die neue Flutlichtanlage 1,9 Mio. Euro investiert.

„Wir freuen uns sehr, dass wir für den Verein nun einen ganzjährig bespielbaren Platz haben. Auch wenn das Löbauer Stadion hauptsächlich für unsere jungen Spieler genutzt wird, freuen sich die Herrenmannschaften genauso darüber. Der Ball verhält sich auf Kunstrasen anders als auf einem Naturrasenplatz oder Hartplatz, er ist schneller. Mit dem neuen Kunstrasenplatz kann auch unser Kreisoberligist unter seinem neuen Trainer Stefan Fröhlich nun für alle Wettkampfbedingungen trainieren. Ein weiterer Vorteil ist: in der kalten Jahreszeit müssen wir uns ab jetzt nicht mehr auf anderen Plätzen einmieten“, erklärt Charleen Kärger.

Die Herren des Sportvereins Großschweidnitz-Löbau trainieren hauptsächlich auf dem vereinseigenen Rasenplatz in Großschweidnitz. Dort hat der Verein selbst die große Summe von 250.000 Euro und zahlreiche Arbeitsstunden investiert. Arbeit und Geld, das sich in mehrfacher Hinsicht lohnt. Denn der Verein als ganzes ist viel mehr als ein Ort des Sports. Hier werden Freundschaften geschlossen und neue Freunde außerhalb der eigenen Schule oder des Arbeitsumfelds gefunden. Der Verein ist ein Netzwerk, das dank der zahlreichen Sponsoren, genau sind es 53, viele Kontakte neben dem Sport in die Wirtschaft ermöglicht. Davon profitieren vor allem wieder jüngere Vereinsmitglieder, die auf der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz sind. So werden zum Beispiel über den Verein Betriebstage bei Sponsoren organisiert, die den Jugendlichen spannende Einblicke hinter die Kulissen eines Unternehmens ermöglichen. Und er ist ein Ort, wo gefeiert wird. In diesem Jahr hoffentlich nicht nur zahlreiche Siege mit stimmgewaltiger Unterstützung in den beiden Heimstadien, sondern auch ein Jubiläum. Vor zehn Jahre fanden die beiden Vereine Empor Löbau und Medizin Großschweidnitz zusammen und gründeten den neuen Verein Sportclub Großschweidnitz- Löbau. Das wird dieses Jahr vom 20. bis 22. Juni mit einer Neuauflage des beliebten Sponsoren- und Hobbyturniers (am 20. Juni) und mit Kinderfußballturnieren (21. und 22. Juni) gefeiert. Freizeitmannschaften können sich gerne noch beim Verein anmelden. Und noch gefragter sind spielfreudige Jugendliche der Jahrgänge 2008 und 2009. Vielleicht kann der Verein dann auch wieder eine B-Jugend im Löbauer Stadion auflaufen lassen.

In jedem Fall ist man auch sportlich ambitioniert. Zuletzt hatte sich der SC die Dienste des 47-Jährigen A-Lizenz-Inhabers Stefan Fröhlich ergattert. „Keine leichte Nummer, denn in der Oberlausitz gibt es nur wenige Trainer mit der A-Lizenz und so weitreichender Erfahrung. Und gerade weil Stefan Fröhlich sich bis in die 4. Spielklasse hoch gekämpft hat, ist er genau der Richtige für diesen Job“, betont Charleen Kärger. Sein Know-How erlangte Fröhlich somit nicht nur durch die Position des Verteidigers, sondern auch durch die Co-Trainer Tätigkeit bei Budissa Bautzen sowie als Cheftrainer beim FC Oberlausitz. Was ihn auszeichne, sei ein anspruchsvolles und strukturiertes Training mit dem ganz klaren Fokus den Verein sportlich weiterzuentwickeln und dabei vor allem die Jugend mit Talent weiter zu fördern und aufzubauen, so Charleen Kärger. Nun bittet Stefan Fröhlich zum Schnuppertraining am 20. Mai, 18.30 Uhr in Großschweidnitz.

Bettina Hennig / 17.05.2025

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