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Frühere Panzerhalle für künftige Dachdecker

Frühere Panzerhalle für künftige Dachdecker

Hand in Hand geht es einfacher: Florian Nitsche (links) und Leon Schmidt arbeiten hier unter den Augen von Fachlehrer Harald Kriegel als Team.

Löbau. Im Berufsschulzentrum Löbau (BSZ) haben sich jetzt die Bedingungen für die Ausbildung von Dachdeckern wesentlich verbessert. In einer früheren Panzerhalle der Offiziershochschule haben Mitglieder der Dachdeckerinnung Bautzen ein Dachmodell für die Ziegeldeckung aufgebaut. An dieser können die Auszubildenden einfache, aber auch anspruchsvolle Formen ihrer künftigen Tätigkeit, wie zum Beispiel das Eindecken von Dachkehlen, üben. Die benötigten Ziegel sponserte die Firma Braas. „Im Nachbarraum wird noch ein Dachmodell für die Schieferdeckung aufgebaut. Das stellt uns die Dachdecker-Innung Dresden zur Verfügung“, berichtet Fachlehrer Harald Kriegel.

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Diese frühere Panzerhalle wurde unter anderem für die Ausbildung der Dachdecker ausgebaut.

Im Zuge der Neuorganisation der Berufsbildung im Freistaat Sachsen wurde das Berufsschulzentrum Löbau zur einzigen Ausbildungsstätte für angehende Dachdecker im Handwerkskammerbezirk Dresden. „Das hat sich auch angeboten, denn die Ausbildung der Zimmerer findet hier schon seit längerem statt“, meint Harald Kriegel. 
Und der Beruf hoch oben auf den Dächern ist offenbar gefragt. „Wir konnten drei Dachdeckerklassen mit je 20 bis 25 Auszubildenden einrichten. Und ab dem kommenden Lehrjahr werden dann auch junge Frauen darin lernen“, so der Fachlehrer. Bislang sei die Ausbildung noch eine reine Männerdomäne. Doch es entspreche dem Trend, dass das Handwerk „weiblicher“ werde.

Zuvor war die Ausbildung der angehenden Dachdecker im Bereich der Handwerkskammer Dresden, die dem früheren Regierungsbezirk entspricht, in den Berufsschulzentren Görlitz und Meißen angesiedelt. Weitere Ausbildungsstätten für diesen Beruf gibt es in Leipzig und Bad Schlema (Erzgebirge), wo sich auch das Landesbildungszentrum des Sächsischen Dachdeckerhandwerks befindet. „Mit diesem arbeiten wir sehr gut zusammen und orientieren uns fachlich, dort finden auch die Meisterkurse statt“, betont Harald Kriegel. 

Der Fachlehrer legt großen Wert darauf, dass die Auszubildenden Einblick in frühere Techniken und Materialien bekommen und baut daher ein kleines Museum für Dachwerkstoffe auf: „Dafür sammeln wir alte Ziegel, Dachsteine und Schiefer von Baustellen.“

Die Ausbildung der Dachdecker und Zimmerer ist am BSZ Löbau im Fachbereich Bautechnik angesiedelt, zu dem außerdem die künftigen Ausbaufacharbeiter und Trockenbaumonteure gehören. Hinzu kommen ebenfalls seit 2021 die Wasserbauer – hier ist Löbau die einzige Ausbildungsstätte im gesamten Freistaat Sachsen. Zuvor fand die Ausbildung in Brandenburg statt. Doch musste Löbau im Zuge der Strukturreform auch Einbußen hinnehmen: So lernen die Maurer, Hochbaufacharbeiter, Straßenbauer und Tiefbaufacharbeiter jetzt in Dresden oder Pirna.
In einem weiteren, als „Grüne Berufe und Textiltechnik“ bezeichneten Fachbereich lernen Land- und Tierwirte, Fachpraktiker im Gartenbau bzw. in der Landwirtschaft sowie Maschinen- und Anlagenführer in der Textiltechnik. 

Uwe Menschner / 01.10.2022

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