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Gemeinde baut auf viele Zusagen

Gemeinde baut auf viele Zusagen

Auf dieser Fläche entlang der Schloßparkstraße könnte schon bald eine Einrichtung für betreutes Wohnen entstehen. Foto: RK

Doberschau-Gaußig. Die Gemeinde gibt Gas. Sie hat sich von einer Idee anstecken lassen. Auch um den Einwohnerrückgang abzufedern, soll im Ortsteil Gaußig auf einem bis zu ein Hektar großen Areal, das der Kommune gehört, eine Tagespflege samt betreutem Wohnen entstehen. Dafür sammelt die Mannschaft von Bürgermeister Alexander Fischer seit Kurzem Interessensbekundungen aus der Bevölkerung. Das Ganze ist als Reaktion darauf zu verstehen, dass es bislang ein solches Angebot für Ältere in der Kommune nicht gibt.

Die aktuellen Zahlen untermauern dies. Laut der jüngsten, von der Verwaltung vorgelegten Statistik ist im vergangenen Jahr ein Rückgang von 43 Einwohnern zu verkraften gewesen, der sich letztendlich auch auf die Schlüsselzuweisungen des Landes auswirkt, wie das Gemeindeoberhaupt feststellte. Als Vergleichsjahr wurde 2018 herangezogen. Damals lebten noch 4.199 Frauen, Männer und Kinder in Doberschau-Gaußig. Es zogen mehr Menschen weg als neu hinzukamen. Darüber hinaus verzeichnete die Gemeinde abermals mehr Sterbefälle als Geburten. 

Unterm Strich bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich entsprechend auf die Gegebenheiten einzustellen. „Wir sind guter Dinge, dass wir uns mit dem Investor auf eine vertragliche Grundlage einigen können“, zeigte sich Alexander Fischer im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier zuversichtlich. „Allerdings müssen wir bei der Ausgestaltung des Kaufvertrages Vorsorge treffen, dass wir am Ende auch das bekommen, wofür uns derzeit mit einsetzen.“ Das bedeutet: Einen bloßen Flächenverkauf mit dem Risiko, dass das Areal womöglich unbebaut bleibt, schließt die Verwaltung von vornherein aus. „Wir überlegen noch, wie wir in dem Punkt das Papier ausgestalten“, fügte der Bürgermeister hinzu. Er spricht von einem Zusammenschluss von Geldgebern, die aus der späteren Vermietung ihre Rendite erzielen möchten. 

Investor Peter Würgatsch, der eigenen Angaben zufolge sein Elternhaus in der Bautzener Region hat, möchte in dem geplanten Objekt verschiedene Wohnungsgrößen von 23, 39, 50 und 64 Quadratmeter vorhalten. „In Abstimmung mit dem Betreiber wollen wir 18 Wohnungseinheiten realisieren. Errichtet werden sowohl Ein- als auch Zweiraumwohnungen.“ Sofern im Herbst alle Hürden genommen sind, dürfte es losgehen mit dem Bau. Schon im Herbst 2021, so denkt Peter Würgatsch, könnten die ersten Bewohner ihre Räumlichkeiten beziehen. In Großpostwitz verfolge er parallel dazu ein ähnliches Bauprojekt. „In beiden Fällen sind wir gerade dabei, das Ganze durchzuplanen.“ 

„Sofern dieses Angebot auf Interesse und Nachfrage stößt, soll rasch die Realisierung erfolgen“, fügte Alexander Fischer an. Der Gemeinderat müsse zuvor jedoch noch über den Verkauf des Grundstücks entscheiden. Dessen Größe richte sich am Ende nach dem Bedarf, wie es weiter hieß. Wer sich schon jetzt einen Betreuungsplatz sichern möchte, könne sich an die Gemeindeverwaltung wenden. Die Obhut übernehme ein Betreiber aus der Gegend. Wer sich dahinter verbirgt, dazu wollte sich der Bürgermeister zunächst nicht verbindlich äußern. 

Klar ist jedoch: Sobald das Haus steht, wird eine Kooperation mit dem benachbarten Schulzentrum ins Auge gefasst, um auf diese Weise dem Fachkräftemangel im sozialen Bereich ein Stück weit zu begegnen. Die Hoffnung in der Gemeinde ist groß, dass vor dem gesamten Hintergrund das Projekt gelingt.

Roland Kaiser / 10.03.2020

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