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Gemeinde öffnet ihr Sparsäckel

Gemeinde öffnet ihr Sparsäckel

Für die Unfallkasse Sachsen sind die Gegebenheiten, wie sie in der Fahrzeuggarage des Baruther Feuerwehrdepots anzutreffen sind, unhaltbar. Foto: RK

Malschwitz. Die Kameraden der Baruther Ortswehr sollen nun doch schneller als gedacht ein neues Domizil erhalten. Der Gemeinderat machte jüngst mit seiner Mehrheitsentscheidung den Weg dafür frei. Allerdings muss die Kommune tief in ihre Sparbüchse greifen, um das rund 900.000 Euro teure Projekt stemmen zu können. Anfänglich sollte über eine Kreditaufnahme der Eigenanteil in Höhe von 600.000 Euro finanziert werden. Doch das ließ die Kreisverwaltung nicht zu. Noch vor wenigen Jahren befand sich Malschwitz in der Haushaltskonsolidierung. Seitdem ist die Gemeinde zum Sparen verdonnert. Jedoch besteht im Fall Baruth dringender Handlungsbedarf. Viele Jahre schon sind die Kameraden unter anderem dazu angehalten, in der engen Fahrzeuggarage in die Einsatzuniformen zu schlüpfen (der Oberlausitzer Kurier berichtete).

Zustände wie dieser werden von der Unfallkasse Sachsen scharf kritisiert. „Grundsätzlich stellt das eine erhöhte Unfallgefahr dar“, erklärte deren Sprecher Karsten Janz. „Einsatzkräfte stehen bei der Alarmierung stets unter Zeitdruck, und eintreffende Feuerwehrleute und ausrückende Fahrzeuge treffen oft aufeinander. Zudem erfüllt eine Garage nicht die Anforderungen an eine Umkleide. Auch gibt es das Problem der Dieselmotoremissionen durch die Fahrzeuge im gleichen Raum.“ Dieses Manko hat die Gemeinde erkannt. Sie kann es nun nach dem Beschluss der Bürgervertreter ein für alle Mal abstellen und die bereits fertig ausgearbeiteten Pläne in die Realität umsetzen. Bürgermeister Matthias Seidel geht davon aus, dass der Startschuss für die Bauarbeiten 2021 erfolgt.

Bereits Monate zuvor soll im Herbst dieses Jahres im seit Längerem einsatzbereiten Feuerwehrgerätehaus am Ortsrand von Kleinbautzen endlich Leben einziehen. Dort verrichten künftig die Floriansjünger aus Preititz, Kleinbautzen und aus dem Ortsteil Purschwitz der Nachbargemeinde Kubschütz ihren Dienst. Das ehrgeizige Projekt, das aus einer Hochwasserschutzmaßnahme resultiert, ist nicht unumstritten. Kritiker bezeichnen die Zusammenlegung der Ortswehren an einem Standort als „von oben aufgedrückt“ und die Baumaßnahme als „überdimensioniert“. Befindlichkeiten in den Reihen der jetzt noch eigenständigen Ortswehren könnten ein Grund dafür sein, dass noch immer die Akzeptanz zu wünschen übrig lässt. „Niemand möchte gern ein Stück eigene Feuerwehrtradition aufgeben“, sagte bereits vor drei Jahren Gemeindewehrleiter Jörg Spiegel im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. „Um jedoch weiterhin existieren zu können, sollte allen klar sein, dass nur diese Lösung Sinn macht.“ Ursprünglich hatte die Gemeinde Malschwitz eine andere Idee verfolgt. Demnach sollten jeweils in Preititz und Kleinbautzen kleinere Depots entstehen.

Roland Kaiser / 19.07.2020

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