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Gleichbehandlung bei Accumotive

Gleichbehandlung bei Accumotive

Das Rot der IG Metall war am Dienstag Mittag die dominierende Farbe vor den Toren der Deutschen Accumotive.

Kamenz. Das Rot der IG Metall war am Dienstag Mittag die dominierende Farbe vor den Toren der Deutschen Accumotive im Kamenzer Industriegebiet. Die Gewerkschaft hatte begleitend zum Abschluss der Tarifverhandlungen für die hundertprozentige Daimler-Tochter zu einer Kundgebung aufgerufen. „Wir haben bereits viel erreicht, sind aber noch nicht da, wo wir hinwollen“, so der Tenor der Redner aus den Reihen des Betriebsrates. Im Vordergrund standen dabei die Absenkung der Arbeitszeit, mehr Urlaubstage und die Gleichbehandlung der vor Ort eingesetzten Leiharbeiter. Man fordere dieselben Bedingungen, wie sie für die Beschäftigten der Daimler-Werke in Stuttgart und Untertürkheim gelten, so Christian Schulze vom Betriebsrat. „30 Jahre nach der Wende gibt es keinen Grund mehr für eine Ungleichbehandlung der Arbeitnehmer in Ost und West“, betonte er. Dasselbe gelte für die Unterschiede zwischen der Stammbelegschaft und den Leiharbeitnehmern, die dieselbe Arbeit zu wesentlich schlechteren Bedingungen machen müssten. Für die zahlreichen polnischen Beschäftigten wurden die Reden in deren Muttersprache übersetzt.

Keinen Anlass zur Beschwerde bietet hingegen das bisherige Verhandlungsergebnis hinsichtlich der Bezahlung. „Mit der Einmalzahlung von 1.000 Euro in diesem Monat und dem Erreichen des Flächentarifvertrags der Metall- und Elektroindustrie in weniger als 24 Monaten sind entscheidende Weichen auch für die Zukunft der Region gestellt. Schon jetzt ist klar, dass die Anhebung in dieser Geschwindigkeit bundesweit ihresgleichen sucht“, so Jan Otto, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. Jetzt gelte es, noch ein paar Stellschrauben für die Gleichbehandlung zu betätigen: „Das ist wichtig für den Zusammenhalt im Betrieb und für eine hohe Akzeptanz des in der Region stattfindenden Strukturwandels im Rahmen der Energiewende.“

Die Verhandlungsergebnisse sind unter anderem eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro sowie das Erreichen des tariflichen Entgelts der Fläche in weniger als 24 Monaten. Effektiv heißt das für einige Beschäftigte bereits ab dem 1.1.2020 zwischen 200 und bis zu 600 Euro mehr pro Monat in der Tasche.

Redaktion / 04.08.2019

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Kommentare zum Artikel "Gleichbehandlung bei Accumotive"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Stamper schrieb am

    Es wird immer so sein dass Ost und Westgehälter weit auseinander liegen. Stellt Euch mal vor die wären gleich, d.h. im Schnitt 4.900€ pro Monat Brutto. Die Kosten für Wohnung, Auto, Lebensmittel würde sprunghaft in die Höhe gehen und hier gäbe es dann soviel Arme Menschen. Das funktioniert doch nicht. Schlimmer finde ich, dass die Deutschen hier arbeitslos bleiben weil Polen zu beschäftigen preiswerter ist. Es wurden 1000 neue Arbeitsplätze für die Region versprochen, nicht für Polen! Das ist die größte Frechheit überhaupt.

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