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Hochzeitsschloss für die Westlausitz

Hochzeitsschloss für die Westlausitz

Schlossherr Andreas von Hünefeld nimmt wie die Brautpaare den Weg durch das festlich geschmückte Treppenhaus.

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Der bereits zu DDR-Zeiten sanierte Saal bildet das Prunkstück des Schlosses.

Im Jahr 2019 haben Andreas Freiherr von Hünefeld und seine Frau Daniela das Barockschloss Oberlichtenau erworben. Seitdem ist in dem historischen Gemäuer schon einiges passiert, und noch mehr steht bevor.

Pulsnitz. Zwischen 1724 und 1730 durch den Dresdner Hofarchitekten Johann Christoph Knöfel errichtet, gilt das Oberlichtenauer Schloss als Glanzlicht der barocken Baukunst in Ostsachsen. Schlossbesitzer Andreas Freiherr von Hünefeld verfolgt hier das Konzept eines Hochzeitsschlosses. Die Perle des Barock auf halbem Wege zwischen Dresden und Bautzen bietet dafür gute Voraussetzungen: „In den Innenräumen war das Schloss recht gut in Schuss. Wir konnten feststellen, dass es keine Verluste von Fensterinnenläden, Türknäufen oder ähnlichem gab. Das war alles erhalten.“

Und so richteten sich die ersten Bemühungen darauf, Hochzeiten im stilvollen Ambiente des Barockschlosses zu ermöglichen. Die Einrichtung wurde erweitert und erneuert, um diesbezüglich ein Rundumangebot zu schaffen. „Wir haben mehrere Zimmer zurückgebaut, um im Erdgeschoss die historische barocke Raumflucht wieder herzustellen“, berichtet Andreas von Hünefeld. „Wir sind jetzt dabei, uns nach und nach jedes Zimmer vorzunehmen. Es dauert eben alles ein bisschen, wir sind ja erst zwei Jahre hier.“

Das Prunkstück und gleichzeitig das Herz des Hochzeitsschlosses bildet der Saal im ersten Obergeschoss. Dieser wurde bereits 1988 – also noch zu DDR-Zeiten – saniert, und das durchaus originalgetreu. „Die Klangakustik des Saals ist so gut, dass man hier kleine Kammerkonzerte mit und ohne Gesang ohne große Technik veranstalten kann.“ Weitere bemerkenswerte Räume sind der Gartensaal, der die Verbindung zu dem umliegenden Barockgarten (nicht -park, worauf Andreas von Hünefeld Wert legt!) schafft, sowie die Hochzeitssuite. „Das ist der Raum, in dem das Glück entsteht“, sagt der Schlossherr lachend. „Daran habe ich immer sehr viel Freude, ihn den Brautpaaren vorzustellen.“

Außen herum wartet eine Menge Arbeit auf die Schlossherren. In den vergangenen Jahrzehnten sind zahlreiche Altlasten aufgelaufen, zu denen vor allem die Außenfassade, das Mauerwerk und das Dach zählen. Andreas von Hünefeld hat dafür einen ganz speziellen Plan: „Wir sind dabei, mit dem Denkmalamt das Kavaliershaus zu besprechen. Dort haben wir im kleineren Maßstab die komplette Palette einer denkmalgerechten Bausanierung – Sockel, Fassade, Dach, Fenster, Innenausbau. Für uns stellt das Kavaliershaus ein Trainingsobjekt dar, um nachher am Schloss keine Fehler zu machen.“

Zu entdecken gibt es im Barockschloss so manches, zum Beispiel die ursprünglich für den Schlossturm vorgesehene Glocke, die niemals an ihrem angestammten Platz hängen konnte: „Die Bauzeichnung von Knöfel sah einen Glockenturm auf dem Schloss vor, und die Glocke wurde auch gegossen“, weiß Andreas von Hünefeld. Mit einer kurzen Unterbrechung steht sie seit 300 Jahren im Schloss. 

Besichtigungen und Führungen sind nur auf Anmeldung möglich. Ständig und für jedermann zugänglich ist der barocke Schlossgarten, in dem die Schlossbesitzer und der ortsansässige Förderverein einen QR-Code-geführten Lehrpfad errichtet haben. 

Uwe Menschner / 02.01.2022

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