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In vielen Missionen bei der O-See Challenge

In vielen Missionen bei der O-See Challenge

Maik Petzold hat als früherer Profitriathlet über die olympische Distanz mehrmals erfolgreich an der O-See Challenge teilgenommen. Foto: Augenfutter/Roland Hempel

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Maik Petzold (links) – hier mit Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker und Cheforganisator Dr. Klaus Schwager – zählt heute zu den Mitorganisatoren der O-See Challenge. Foto: Rafael Sampedro

Der frühere Profitriathlet über die olympische Distanz Maik Petzold aus Bautzen nimmt an der O-See Challenge vom 18. bis 20. August im Naturpark Zittauer Gebirge sowohl als Botschafter der Oberlausitz und der Veranstaltung sowie auch als Student im Rahmen seiner Diplomarbeit und als Starter teil. Unser Redakteur Steffen Linke unterhielt sich mit dem 39-Jährigen.

Herr Petzold, Sie haben 2013 Ihre aktive, sportliche Karriere beendet. Welche Bedeutung hatten in Ihrer Laufbahn die Wettkämpfe in der Eliteklasse bei der O-See Challenge?

Maik Petzold: Für mich waren diese Wettkämpfe immer eine willkommene Abwechslung, weil ich im Training auch sehr gern Mountainbike gefahren bin. Und natürlich ist die O-See Challenge eines der Highlights in der Heimat, wo ich gern vor Ort bin, um Bekannte, Freunde und Vereinsmitglieder zu treffen. Dementsprechend ist die Atmosphäre sehr familiär.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Wettkämpfe in der Eliteklasse bei der O-See Challenge?

Maik Petzold: Eigentlich durchweg positive. Ich habe zwar auch 2008 zur Deutschen Meisterschaft absolute Wetterkapriolen erlebt, als es von Anfang an bis Ende geregnet hat und ich damals dachte: Hoffentlich komme ich hier heil durch. So ein verrücktes Rennen hatte ich noch nie gemacht, weil auch die Bedingungen so schwer waren. Am Ende habe ich den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft belegt. Ich war sehr glücklich, dass ich ohne Platten und Sturz durchgekommen bin.

Wie viel Mal haben Sie insgesamt bei den Elitewettkämpfen der O-See Challenge teilgenommen? Und was ist Ihre beste Platzierung gewesen?

Maik Petzold: Genau weiß ich das gar nicht. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen sechs- und achtmal. Meine beste Platzierung war jener dritte Platz beim Eliterennen der Deutschen Meisterschaft 2008.

Haben Sie sich eigentlich darüber geärgert, dass Sie die O-See Challenge nie gewonnen haben?

Maik Petzold: Nein. Das hing auch damit zusammen, weil es nicht meine Hauptsportart war. Der Crosstriathlon war für mich – wie schon angesprochen – eine willkommene Abwechslung bzw. auch eine Herausforderung. Ich wusste natürlich schon, dass ich da einigen Spezialisten – hauptsächlich mit dem Mountainbike – nicht das Wasser reichen kann. Mit dem Mountainbike habe ich die meiste Zeit liegen gelassen.

Sie galten bei Ihren Teilnahmen als gebürtiger Bautzener immer als der Lokalmatador in der Eliteklasse am Olbersdorfer See. Inwieweit haben Sie das während Ihrer Wettkämpfe gespürt?

Maik Petzold: Ja, gerade als ich sportlich sehr erfolgreich war, haben sich viele gefreut, als ich live vor Ort gewesen bin. Diese Herzlichkeit habe ich sehr genossen. Nun bin ich halt kein Profi mehr. An dem Flair hat sich aber nichts geändert. Es ist immer wieder schön, so eine professionelle Veranstaltung vorzufinden. Die O-See Challenge braucht keinen internationalen Vergleich zu scheuen. Sie ist vielleicht sogar die Veranstaltung dieser Art weltweit auf dem höchsten Niveau mit dem ganzen Drumherum.

Welche sportlichen Ansprüche hatten Sie bei der O-See Challenge an sich selbst gestellt – gewinnen oder vorn mitmischen?

Maik Petzold: Mir ging es einfach darum, dabei zu sein. Natürlich ist mein Anspruch immer, vorn mitzumischen. Ich war dann aber auch so realistisch und wusste, dass es nicht immer funktioniert, wenn mir der ein oder andere Spezialist wegradelte.

Wie erschöpft waren Sie nach den kräftezehrenden Wettkämpfen am Olbersdorfer See?

Maik Petzold: Natürlich war ich sehr ausgelaugt, egal ob ich einen olympischen Triathlon oder einen XTERRA absolviert habe. Wenn ich vorn mitmischen will, muss ich auch an meine Grenzen gehen. Es hat dann meistens schon eine halbe bis ganze Woche gedauert, bis ich mich von den Strapazen wieder erholt hatte.

War für Sie nach Ihrer aktiven, sportlichen Karriere klar, dass Sie mit der O-See Challenge weiter verbunden bleiben?

Maik Petzold: Eigentlich ja, weil ich auch über die Jahre hinweg einen sehr guten Draht zum Veranstalter aufgebaut habe – und es auch sehr zu schätzen weiß, dass es so eine Sportveranstaltung in der Oberlausitz gibt. Ich habe dann unter anderem auch versucht, meine Kontakte entsprechend zu nutzen und auch Profitriathleten für die Wettkämpfe akquiriert. Ich denke, dass mir das am Ende in der Kombination immer gut gelungen ist.

Sie sind jetzt nur noch Hobbysportler. Über welche Distanz starten Sie bei der neuen Auflage der O-See Challenge?

Maik Petzold: In der Staffel starte ich mit der Kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft Olbersdorf, dem Hauptsponsor der O-See Challenge, und allein über die kurze Distanz von 0,75 Kilometer Schwimmen, 25 Kilometer mit dem Mountainbike und sechs Kilometer Trailrun.

Was nehmen Sie sich als Hobbysportler bei der O-See Challenge vor?

Maik Petzold: Mit der starken Staffel kämpfen wir auf jeden Fall um einen Platz auf dem Podest. Ich selbst will mich beim Wettkampf über die kurze Distanz richtig auspowern. Die Grundlagen über die vielen Jahre als Profis sind dazu da – und die Muskulatur erinnert sich. Mein Niveau reicht meistens fürs Podium aus.

Welche Wünsche begleiten Sie – auch als Mitorganisator – zur O-See Challenge?

Maik Petzold: Ich wünsche mir, dass die O-See Challenge wieder ein großes sportliches Festival mit spannenden Wettkämpfen, gutem Showprogramm und vielen Zuschauern wird. Das Wetter dazu sollte stimmen. Für den Elitebereich wünsche ich mir bei den Deutschen Meisterschaften ein entsprechend hochkarätiges Starterfeld.

Sie werden nicht nur als Starter, als Botschafter der Oberlausitz und der Veranstaltung, sondern auch als Student im Rahmen Ihrer Diplomarbeit vor Ort sein. Was hat es mit dieser Diplomarbeit auf sich?

Maik Petzold: Zum Botschafter der Oberlausitz bin ich offiziell 2005 von der Marketinggesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien ernannt worden. Das war auch immer eine der Schnittstellen zur O-See Challenge, weil ich als Sportbotschafter gut ins Konzept gepasst habe und immer noch passe. 2014 habe ich ein duales Studium an der Berufsakademie in Bautzen begonnen. Bei meiner Diplomarbeit untersuche ich, was für ein Wertschöpfungspotenzial in der O-See Challenge für die Region der Oberlausitz steckt. Das habe ich in Form einer Umfrage nachgewiesen.

Und was ist dabei herausgekommen?

Maik Petzold: Es ist definitiv ein sechsstelliger Betrag herausgekommen. Und es gab auch sehr positive Resonanzen von den Befragten, sprich den Teilnehmern, der O-See Challenge selbst.
Das positive Image der Veranstaltung überträgt sich auch auf die Athleten. Diese tragen das als Multiplikatoren wiederum weiter. Für mich ist es beeindruckend, was aus einer Wette von fünf Athleten, die unsere schöne Region mit diesem Wettkampf sportlich aufwerten wollten, für eine Veranstaltung gewachsen ist, die mit der Weltmeisterschaft im Jahr 2014 mit circa 1.500 Startern aus 33 Nationen gekrönt wurde.
Die O-See Challenge ist ein Mekka für die Crosstriathlonszene geworden. Dieser Mehrwert, der im qualitativ nicht messbaren Bereich liegt, ist einfach gigantisch.

Die Strahlkraft der Veranstaltung reicht weit über die Region hinaus. Ich zolle allen Respekt, die die O-See Challenge auch so am Leben erhalten. Und wir können auch sehr dankbar über alle sein, die darin involviert sind und verstehen, dass die Veranstaltung der Region etwas bringt – ob für das Zusammengehörigkeitsgefühl, für die Motivation der Kinder und Jugendlichen sowie die vielen anderen positive Aspekte.

Redaktion / 15.08.2017

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