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Kretschmer zum neuen Landesvater gewählt

Kretschmer zum neuen Landesvater gewählt

Sachsens neuer Ministerpräsident Michael Kretschmer. Foto: Laurence Chaperon

Dresden/Görlitz. Der sächsische Landtag hat vor wenigen Minuten den Görlitzer Michael Kretschmer zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Bei 122 anwesenden Landtagsabgeordneten erhielt er 69 Ja-Stimmen. Das sind acht Simmen weniger als die Koalition umfasst. Kretschmer folgt auf Stanislaw Tillich, der nach dem Bundestagswahldebakel seinen Rücktritt erklärte. Seine Amtszeit endete um Mitternacht.

Bürgermeister wie Lutz Mörbe aus Großdubrau erhoffen sich von Tillichs Nachfolger eine bessere finanzielle Ausstattung der Städte und Gemeinden im ländlichen Raum. Die von Kretschmer in Aussicht gestellten Finanzpauschalen bezeichnete er als Schritt in die richtige Richtung. Die bislang praktizierte Förderpolitik stellte sich für die Kommunen in der Vergangenheit als sehr aufwendig sowie zeit- und kostenintensiv heraus.

Die Handwerkskammer gratulierte Michael Kretschmer als eine der ersten zur Wahl. „Wir wünschen ihm für sein neues Amt viel Kraft, Erfolg und den Mut, auch schwierige Entscheidungen entschlossen im Sinne des Standortes Sachsen zu treffen. Auf ihn warten zahlreiche Herausforderungen“, sagte HWK-Präsident Jörg Dittrich. Aus Sicht des ostsächsischen Handwerks liegen zentrale Aufgaben in der Stärkung der dualen Ausbildung, im Bürokratieabbau und im Breitbandausbau. „Wir erwarten vom neuen Ministerpräsidenten und seinem Kabinett die Umsetzung des neuen sächsischen Schulgesetzes, sowohl inhaltlich als auch mit Blick auf die festgelegten Fristen“, betonte Dittrich unter anderem mit Blick auf die zentrale Berufsschulnetzplanung. Auch auf die Umsetzung des im Koalitionsvertrag verankerten Bildungstickets, von dem endlich auch Auszubildende profitieren könnten, drängt das Handwerk.

Ein Geschmäckle hat die Ernennung von Michael Kretschmer zum neuen Landesvater. Bei der Bundestagswahl im September verlor der 42-Jährige sein Direktmandat an Tino Chrupalla (AfD). Der Aufstieg nach der politischen Niederlage ist von vielen Kommentatoren kritisiert worden.

Redaktion / 13.12.2017

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Kommentare zum Artikel "Kretschmer zum neuen Landesvater gewählt"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Martin Philipp schrieb am

    Was soll schon wieder die Verwendung der Bezeichnung "Landesvater" in unseren Köpfen anrichten. Als nächstes könnte dann die Lebensbegleiterin von Kretschmer als Landesmutter oder "Ingrid die Dritte" uns vorgesetzt werden. Die Verwendung solcher Bezeichnungen aus dem konservativen mittelalterlichen Wortschatz der alten Bundesrepublik sind für die ältere Generation hier im Osten eine absolute Zumutung.
    Und da haben wir noch gar nicht von den Lausebubenmanieren Kretschmars bis in die jüngste Vergangenheit geplaudert.
    Na dann fröhliches Fest.

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