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Lösen Mini-Häuser einen neuen Trend in der Region aus?

Lösen Mini-Häuser einen neuen Trend in der Region aus?

Tischler Andreas Graf baute schon vor einiger Zeit sein eigenes Tiny-Haus. Fotogfraf: Archiv/Ove Landgraf

Löbau.  Beweglich wie ein Wohnwagen, ein Komfort wie zu Hause: Mini-Häuser liegen in unserer Region offensichtlich im Trend.

Seit 2014 beschäftigt sich Andreas Graf von der Tischlerei Briesowsky-Graf GmbH und Co KG in Löbau mit dem Bau von nachhaltigen Holzhäusern – dies war schon während seiner Ausbildungszeit. Für den leidenschaftlichen 27-jährigen Tischler war das schon immer ein spannendes Thema, „wobei mich die ganzheitliche Vollholz-Fertigung in unserer Werkstatt am meisten gereizt hat.“ Nach und nach hat sich sein Wissensstand vergrößert und 2019 baute Andreas Graf dann das erste Musterhaus – die Villa Larix. 

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Die Mini-Häuser können individuell geplant und gestaltet werden . Foto: privat

„Unsere Modulhäuser sind aus massiven 20 Zentimeter dicken leimfreien Holzwänden und auf einen Wechselrahmen montiert – dadurch sind unsere Häuser mobil, fühlen sich aber wie Massivhäuser an, was nach meiner Kenntnis einzigartig ist. Wir fertigen mittlerweile vom Stahlgestell bis zu den Innenausbauten alles in der Oberlausitz und versuchen sehr viel Rohstoffe, wie zum Beispiel die Hölzer, regional zu beziehen. Durch die bauphysikalischen Vorteile des Vollholzes verbrauchen die Häuser sehr wenig Energie. Der Vorteil unsere modularen Fertigung besteht darin, dass man die Häuser individuell erweitern kann, dies ist zudem sehr nachhaltig und nutzerspezifisch“, erklärt er. 

Laut seinen Auskünften können die Modulhäuser völlig individuell geplant und gestaltet werden – von der Größe bis zur Ausstattung. Die meisten Module seien containergroß. „Wichtig für die Mobilität ist, dass wir unter drei mal zwölf Meter Grundfläche bleiben“, sagt er. Eine direkte Standardausstattung gebe es nicht. „In der Regel können wir die Häuser komplett bezugsfertig oder nur den fertigen Rohbau zum Selbstausbau fertigen“, sagt er. Zur Innenausstattung zählen eine komplette Vollholz-Küche, ein Bad mit Dusche sowie ein Bett mit Ausziehmöglichkeit. Die Sitzgruppe sowie diverse Schränke können je nach Geschmack gewählt werden. Die Fenster, Möbel, Decken und Fußböden bestehen aus Massivholz. „Im Bad verwenden wir Lehmputz und Natursteinfliesen“, betont er. Das Wohngefühl in den so genannten Tiny-Häusern empfindet Andreas Graf als wunderschön: „Die Wärme des Holzes, der Geruch und die Einfachheit faszinieren mich einfach.“ 

Und wie funktioniert das mit Strom, Wasser und anderen Anschlüssen? „Wir haben eine komplett autarke Gebäudetechnik geplant, aber noch nie umgesetzt. Zumeist werden die Häuser normal über die öffentlichen Netze an Strom, Wasser und Abwasser angeschlossen und maximal mit Solarstrom erweitert“, antwortet er. Die Vorschriften beim Aufstellen solcher Häuser seien ein sehr komplexes Thema. „In erster Linie gilt jedoch die Landesbauordnung und dann kommt es auf die Art und Weise der Nutzung an. Häufig werden die Häuser wie Wohnmobile genutzt oder wie Gartenhäuser mit Wohnfunktion. Hier gibt es dann häufig vereinfachte Bauantragsverfahren, welche wir für unsere Kunden auch gern übernehmen“, sagt er. 
Je nach Größe und Ausstattung variieren die Kosten für die Tiny-Häuser ähnlich wie bei verschiedenen Auto-Modellen. Eine erste einfache Ausführung startet bei circa 28.000 Euro ohne Innenausbau. 

Andreas Graf geht davon aus, „dass wir dieses Jahr zwei bis drei weitere Modulhäuser bauen werden. Wir suchen immer nach neuen Standorten für unsere Kunden oder als Feriendomizil für eigene Modulhäuser.“ 

Steffen Linke / 24.04.2023

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