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MDR verfolgt Umzugspläne

MDR verfolgt Umzugspläne

Für den MDR geht es offenbar schon bald von der einen Straßenseite zur anderen. Es zieht ihn vom Haus der Sorben in die Alte Post.

Bautzen. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will mit seinem Bautzener Studio umziehen. Derzeit laufen nach unseren Informationen letzte Abstimmungen mit dem neuen Vermieter. „In den derzeit genutzten Räumen stoßen wir schon seit Längerem an bauliche und technische Grenzen“, erklärte Studioleiterin Bogna Koreng auf Anfrage dem Oberlausitzer Kurier. „Für die trimediale Ausrichtung unseres MDR-Regionalstudios Bautzen, Ostsachsen und sorbisches Programm benötigen wir entsprechende Arbeitsbedingungen.“ Und die hat der Sender offenbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite gefunden. Demnach zieht er vom Haus der Sorben am Postplatz 2 in das Postgebäude am Postplatz 3. „Wir müssen die Arbeitsabläufe für die Mitarbeiter verbessern und zugleich einen hohen technischen Standard gewährleisten. Die Arbeitsplätze sollen sowohl den gegenwärtigen als auch zukünftigen Herausforderungen an trimedial berichtende Journalisten entsprechen.“

Im Studio Bautzen gehen MDR-Angaben zufolge 30 festangestellte und freie Mitarbeiter ihrem Job nach. Unterstützung erhält das Team von 10 bis 15 Schülern und Studenten der Jugendredaktion.

Das Unternehmen Agora Lausitz verwaltet das multifunktionale Dienstleistungs- und Bildungszentrum, das sich im Gebäude der Alten Post am Bautzener Postplatz befindet. Die Firmeninhaber Dietmar und Peter Stange freuen sich bereits auf den prominenten Mieter. Bis der jedoch Teile des Erd- und Obergeschosses beziehen kann, sind noch einige Umbauarbeiten notwendig. Dietmar Stange zufolge ist diese Maßnahme an eine Investition in Höhe von fast einer Million Euro geknüpft. „Auf jeden Fall wird das bereits gut entwickelte Gebäude durch den Einzug des MDR interessanter“, betonte er. Die Post als Teil eines ganzen Ensembles in der Innenstadt, das im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurde, passt zum Motto des diesjährigen Denkmaltages, der sich mit moderner Architektur auseinandersetzt. Die Wiedererrichtung erfolgte in der typischen Nachkriegsbaukunst, was die architektonische Vielfalt in der Stadt Bautzen erweiterte.

Im Haus der Sorben wird indes nach einer Nachnutzung für die frei werdenden Räumlichkeiten gesucht. „Zum Auszug des MDR gibt es noch keinen offiziellen Termin“, teilte die Sprecherin der Sorbenstiftung, Ma-ria Schiemann, mit. „Derzeit wird über die Nutzung der Räumlichkeiten in der vierten Etage intern beraten und es werden verschiedene Lösungen in Betracht gezogen.“ Auch das gesamte Dachgeschoss und zwei Büroräume in der dritten Etage des Hauses der Sorben hatte die Rundfunkanstalt in der Vergangenheit angemietet. Bereits 2011 kam ein Deal mit einem privaten Radiosender nicht zustande. Der wollte ins frühere Sorbische Café einziehen, das einst auch am Postplatz 2 zu finden war. Doch die Stiftung als Verwalterin des Sorbenhauses hob den schon unterzeichneten Mietvertrag wieder auf.

Roland Kaiser / 02.04.2019

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Kommentare zum Artikel "MDR verfolgt Umzugspläne"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Erhard Jakob schrieb am

    Ich finde den letzten Satz des Berichtes sehr interessant! Ich wüsste gern, warum der bereits von beiden Seiten unterschriebene Vertrag gekündigt wurde. Doch das geht offenbar die Öffentlichkeit nichts an.

    Hier erinnere ich an die Worte von Dr. Thomas de Maizière CDU in einer anderen Sache: "Die Wahrheit können wir euch nicht sagen.
    Die würde euch nur unnötig beunruhigen."

    Ich wünsche dem mdr - Bautzen in den neuen Räumen einen guten >Neu-Anfang

    Kommentar der Redaktion:

    Über den nicht stattgefundenen Umzug von Radio Lausitz ins frühere Restaurant „Bjesada" (im Volksmund auch Sorbisches Café) wurde seinerzeit in mehreren Medien berichtet. Auch der Oberlausitzer Kurier widmete dem Thema einen Artikel.

    Ein Vertrag mit der Stiftung für das sorbische Volk als Bewirtschafter war tatsächlich unterzeichnet, scheiterte allerdings noch am Veto der Domowina, in deren Eigentum sich das Haus der Sorben befindet. Der Domowina lag daran, die Räume weiterhin für Sorbische Themen zu nutzen. Ein ausschließlich deutschesprachiger Radiosender könne diese Anforderungen so nicht erfüllen. Aus diesem Grund wurde der Vertrag letztlich nicht wirksam.

    Radio Lausitz sendet seit 2012 aus modernen Studioräumen im Gewerbepark Wilthener Straße in Bautzen.

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