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Perspektive für die Kegelfreunde vom KV Blau-Weiß 99

Perspektive für die Kegelfreunde vom KV Blau-Weiß 99

Keglerheim mit Nahverkehrsanschluss: In Rodewitz soll das Domizil des Kegelvereins einem Neubau weichen. Laut der Hochkircher Gemeindeverwaltung ist das nicht wesentlich teurer als eine Sanierung der Sportstätte. Foto: RK

Hochkirch. Bürgermeister Norbert Wolf würde ein Stein vom Herzen fallen, wenn im Juli das im Zuge des Kohleausstiegs erarbeitete Strukturstärkungsgesetz sowohl den Bundestag als auch die Länderkammer passiert. Eigenen Angaben zufolge will er entsprechende Signale empfangen haben, die darauf hindeuten, dass von den Berliner Parlamentariern im Sommer Fakten geschaffen werden sollen. Die Kommune erhofft sich wie so viele andere auch eine Finanzspritze aus dem neuen Fördertopf. Dessen Konditionen klingen durchaus lukrativ. Der Eigenanteil der Gemeinde würde in Bezug auf eine Investition lediglich zehn Prozent betragen. Bei einer Gesamtsumme von rund 1,6 Millionen Euro wie im Fall des angedachten Neubaus eines Kulturzentrums samt Keglerheim im Ortsteil Rodewitz müsste sie gerade einmal 160.000 Euro selbst aufbringen. Allerdings ist fraglich, ob Hochkirch als Kommune ohne direkte Verbindung zum Braunkohleabbau in erster Reihe steht, wenn es eventuell schon bald um die Verteilung der Fördermilliarden geht.

„Trotz der Corona-Pandemie, während der die Verwaltung ohne Einschränkungen ihren Aufgaben nachgehen konnte, haben wir zumindest die Planungen so weit vorangebracht, dass wir nun nach zehn Jahren, so lange bewegt uns das Thema nun schon, sicherlich in absehbarer Zeit einen Förderantrag stellen können“, erklärte das Gemeindeoberhaupt im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. Etwa 80.000 Euro würden allein dafür aufgewendet. „Für uns ist das in der Größenordnung schon eine Hausnummer. Aber wir verstehen das Projekt ein Stück weit als Anerkennung für die geleistete Arbeit des Vereins, der in letzter Zeit immer mehr Zulauf erfuhr.“

Der KV Blau-Weiß 99 Rodewitz/Hochkirch verfügt laut Internetangaben über vier Mannschaften in verschiedenen Altersgruppen und Spielklassen. „Um deren Wettbewerbsbetrieb auch in Zukunft sicherstellen zu können, benötigt der Verein nach Aussagen des Landessportbundes vier statt bislang zwei Kegelbahnen“, erklärte Norbert Wolf in dem Kontext. Dann ließen sich auch humanere Trainingszeiten einrichten, davon ist er überzeugt. „Vor Beginn der Corona-Pandemie war es so, dass aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten sogar spät am Abend Übungseinheiten stattfanden.“ Doch nicht nur sportlich soll der generationenübergreifende Treffpunkt in der Dorfmitte aufgewertet werden. Sobald wie vorgesehen der Neubau steht, ist auch weiterhin eine Vermietung an private Festgesellschaften vorgesehen – dann allerdings auf Grundlage einer besseren technischen Ausstattung und gehobeneren Standards.

Sollte es wider Erwarten mit einem Zuschuss aus dem Strukturstärkungsgesetz nicht klappen, will es die Verwaltung alternativ beim Land Sachsen versuchen. „Für uns klingt auch das Programm ‚Vitale Ortskerne’ interessant und vielversprechend. In dem Fall könnten wir mit einer 75-prozentigen Förderung rechnen.“

Roland Kaiser / 10.06.2020

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