Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Roburianer feierten Wiedersehen

Roburianer feierten Wiedersehen

Die ehemaligen Robur-Werker schwelgten beim jährlichen Wiedersehen in der Zittauer Aula natürlich auch in Erinnerungen. Foto: Steffen Linke

Die ehemaligen Robur-Werker feierten beim 30. JahresTreffen in der Zittauer Aula ein großes Wiedersehen. An diesem unterhaltsamen Nachmittag – unter anderem mit einem gemeinsamen Mittagessen, einem Robur-Quiz, Musik von Torsten Münnich und seiner Frau sowie Kaffee und Kuchen – schwelgten die einstigen Roburianer natürlich auch noch einmal in Erinnerungen.

Elisabeth Steinhardt aus Zittau arbeitete vom 1. September 1960 bis „zum bitteren Ende im August 1992 bei Robur“ – erst als gelernte Zeichnerin, später als Teilkonstrukteurin in der Hydraulik. „Ich habe unter anderem Zeichnungen für die Fahrzeughydraulik, Zylinder und Fahrgestelle angefertigt“, berichtet sie. Die 75-jährige Seniorin hat nur gute Erinnerungen an die damalige Zeit: „Es war meine Jugend, es war mein Leben.“ Der Abschied von ihrem Betrieb sei richtig schlimm gewesen, „weil ich plötzlich auf der Straße gestanden habe.“ Damit sei ihr Berufsleben – trotz einiger noch folgender Lehrgänge – quasi beendet gewesen. Seit etwa 15 Jahren besucht Elisabeth Steinhardt dieses Robur-Treffen: „Ich habe hier so viele Freunde und Bekannte. Wir sind wie eine Familie.“
Reiner Tschirch aus Zittau (80) war von 1952 bis zum Schluss bei Robur tätig: „Ich habe als Schweißer im Rahmenbau Rahmen für Fahrzeuge geschweißt. Später bin ich zu einem Studium für Werkstofftechnik, Prüftechnik und Schweißtechnik delegiert worden. Am Ende war ich Direktor für Qualitätssicherung.“ Und er fügt hinzu: „Nach dem Aus von Robur habe ich noch bei der ABS Robur gearbeitet.“ Das Verhältnis unter den Arbeitskollegen im Betrieb sei über die ganzen Jahre hinweg sehr freundschaftlich und kollegial gewesen. „Wir haben unter anderem gemeinsam bei Brigadeveranstaltungen gefeiert und Ausfahrten unternommen“, erzählt er. Reiner Tschirch freut sich immer sehr auf das jährliche Wiedersehen beim Robur-Treffen mit seinen ehemaligen Arbeitskollegen und Freunden, „weil wir gemeinsam wieder alte Erinnerungen auffrischen.“

Inge Lohse aus Olbersdorf (81) arbeitete von 1952 bis 1992 bei Robur und anschließend noch einige Zeit bei der ABS Robur: „Ich habe Spitzendreher gelernt und war dann als Kontrolleur in der Fahrerhauskontrolle und in der Elektrik sowie später als Fertigungsleiter tätig. Von 1966 bis 1969 habe ich ein Abendstudium zum ,Meister der volkseigenen Industrie’ absolviert.“ Und sie ergänzt: „Wir haben im Betrieb sehr gut miteinander gearbeitet. Da gab es keine Differenzen.“

Inge Lohse geht sehr gern zum jährlichen Robur-Treffen, „weil ich meine alte Kollegen wiedersehe und auch mal mit ihnen über private Dinge sprechen kann. Manchmal werde ich sogar von dem ein oder anderen von ihnen gedrückt. Und ich freue mich auch immer wieder auf neue Gesichter.“

Siegfried Schwarz aus Zittau (78) hat im März 1965 bei Robur begonnen und hier bis zur endgültigen Abwicklung Anfang der 90er Jahre gearbeitet. „Ich habe angefangen als Berechnungsingenieur im Fertigungsbereich 6. Meine erste schwierige Aufgabe bestand darin, ,aufzuklären’, warum ein Schwungrad aus einem Fahrzeug geflogen bzw. explodiert ist? Glücklicherweise hatte ich genug Wissen von der Hochschule mitbekommen, um zusagen, wie und was zu verstärken ist, damit das Schwungrad hält.“
Später arbeitete Siegfried Schwarz als Gruppenleiter der Berechnungsgruppe und als Abteilungsleiter Gesamtfahrzeug: „Ich war von unserem Produkt absolut überzeugt“, blickt er zurück. Es sei stabil gewesen, die notwendigen Reparaturen hätten sich in einem überschaubaren Rahmen gehalten und gravierende Ausfälle habe es nicht gegeben. Die schwierigste Phase im Betrieb sei für ihn die Zeit der Abwicklung von Robur gewesen. „Ich wusste erst am 31. Januar, ob ich am 1. Februar noch auf Arbeit kommen darf“, berichtet er.

Siegfried Schwarz erinnert sich noch an den „guten Zusammenhalt unter den Kollegen und die gegenseitige Unterstützung.“
Für ihn ist es eine Verpflichtung, zum jährlichen Robur-Treffen zu gehen, „weil ich es gut finde, dass Günter Michna diese Veranstaltung organisiert. Ich möchte mich bei ihm und seinem Kollektiv für diesen Einsatz und das große Engagement bedanken.“

Steffen Linke / 17.11.2019

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel