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Schnell und konzentriert im Gelände

Schnell und konzentriert im Gelände

V.l.n.r.: Moritz Vogt, Malte Borrmann und Lukas Neuwinger sind die aktuellen sächsischen Meister aus Görlitz im Staffelorientierungslauf. Foto: Verein

eit 50 Jahren gibt es Orientierungslauf in Görlitz – ein Natur- und Ausdauersport, bei der die Kunst darin besteht, Körper und Kopf mit Hilfe von Karte und Kompass schnellstmöglich im Gelände zu koordinieren. Die Route zwischen vorgegebenen Kontrollposten muss selbst gewählt werden. 

Görlitz. Nichts ist schöner, als durch Wald und Feld, Felsen und Dickicht zu laufen und schnell die richtige Route zu finden“, ist Kerstin Juras vom Orientierungslauf Görlitz e.V. von ihrer Sportart überzeugt.
Läufer zwischen acht und 85 Jahren bewegen sich kreuz und quer auf unterschiedlichen Strecken mit Karte und Kompass durch die Natur. Ursprünglich kommt Orientierungslauf (OL) aus Skandinavien. Seit 1963 werden deutsche Meisterschaften ausgetragen. Und schon 1968 schlug die Geburtsstunde des Orientierungslaufes in Görlitz. Lehrer Rudolf Liebich gründete eine Schulsportgemeinschaft OL, die später in der BSG Koweg weitergeführt wurde. Liebich war sehr ehrgeizig. Darüber hinaus förderte er Kinder und Jugendliche und führte sie zu internationalen Spitzenleistungen. 

Unter seiner Anleitung führte er fünf Läufer des Vereines in den DDR- bzw. Bundeskader: Jens Loitsch, Alexander Lubs, Sven Neumann, Kristin Ritzenthaler (geb. Liebich), Robert Dittmann und Annett Juras. Später schafften dies auch Sandra Juras und Anne Fritsche. Der größte Erfolg war 1991 der Sieg von Kristin bei der Juniorenweltmeisterschaft im Kurz-Orientierungslauf in Berlin und der 1. Platz bei der DM im Lang-OL der Herren von Robert Dittmann 2000 in Oybin.
1984 gab es einen Aufschwung durch die Erweiterung im Volkssport. Das Besondere an den Wettkampfwochenenden waren die Anreise der Vereinsmitglieder mit dem Zug. Nach der Wende wurde der Orientierungslauf beim SV Koweg weitergeführt. „Die Mitgliederzahl im Verein lag immer zwischen 15 und 40 Mitgliedern“, weist Kerstin Juras auf die Kontinuität in all den Jahren hin.
Eine wichtige Voraussetzung für den Sport sind Orientierungslaufkarten im Maßstab 1:10.000. „Mit verschiedenen Waldbesitzern konnten Vereinbarungen für die Nutzung der Wälder getroffen werden und seit 1980 fertigt der Verein eigene Karten an. Die Technik entwickelte sich nicht nur bei dem Druck von Karten weiter, seit 1994 wird der Sport mit einem elektronischen Postenkontrollsystem durchgeführt. Aber dennoch wird mit Karte und Kompass durch das Gelände gelaufen“, erläutert sie weiter.
2001 verstarb Rudolf Liebich nach langer Krankheit. Fortgeführt wurde die Arbeit seither durch Kerstin und Harald Juras. Nach einem Mitgliederzuwachs machten sich die Aktiven im Februar 2011 dann als eigenständiger Verein „Orientierungslauf Görlitz e.V.“ von Koweg selbstständig.

Für jede Veranstaltung muss im Vorfeld aufwendig die Karte geprüft werden, ein Bahnkonzept erstellt, die Posten gehängt werden, ehe das Training beginnt – das seien etwa vier Stunden Vorbereitung für zwei Stunden Vereinstraining im Wald, betont Kerstin Juras. Das Vereinsleben bereichern Wanderungen, Trainingslager, Hallensportfeste oder Weihnachtsfeiern. Und das bei gewohnt hohem sportlichem Niveau. Im Sachsenkader sind derzeit Felicitas Vogt, Malte Borrmann, Lukas Neuwinger und Moritz Vogt.
Seit 1998 organisiert der Klub jährlich die Görlitzer OL-Tage, an denen zuletzt 260 Läufer teilnahmen. In diesem Jahr gab es den 40. Landskroncross (seit 1983) und seit 1998 den Lauf am Berzdorfer See.
Eine neue Nachwuchsgruppe mit 7- bis 11-jährigen Kindern wurde dieses Jahr gebildet und nimmt weiterhin Lauffreudige auf. Kontakt: www.ol-görlitz.de â‹Œ

Till Scholtz-Knobloch / 05.12.2018

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