Wärmeversorgung in Kamenz-Ost bleibt vorerst gesichert

„Im Knaufumdrehen“ ein warmes Zimmer – es gibt heutzutage fast nichts Selbstverständlicheres.
Kamenz. In der vergangenen Woche hielt die angekündigte Abstellung der Fernwärme-Versorgung in einem Teil des Wohngebietes Kamenz-Ost die betroffenen Anwohner in Atem. In der jüngsten diesbezüglichen Pressemitteilung der Stadt Kamenz heißt es:
„Auf einer spontanen Versammlung von Betroffenen in diesem Viertel, bei der neben Stadträten OB R. Dantz und der Vorstandsvorsitzende der ewag kamenz, Torsten Pfuhl, anwesend waren, tat letzterer kund, dass die Fernwärmeversorgung über den 24. September gesichert ist.
Er und der Oberbürgermeister erklärten noch einmal die Zusammenhänge und machten deutlich, dass der Vermieter hier in der Pflicht sei und dass man mit ihm im engen Kontakt stehe. Die Stadt lässt ihre Mieterinnen und Mieter nicht „im Regen stehen“ oder richtiger: sie versucht alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten, dass die Fernwärmeversorgung stabil bleibt.“
Wenige Tage zuvor hatte die Stadtverwaltung folgendes mitgeteilt: „Die Stadt wurde heute darüber informiert, dass das Einstellen der Fernwärmeversorgung in Kamenz Ost für die Wohnblöcke der Kamenz Immobilien GmbH ab dem 24.09.25 angedroht wurde. Die Stadt unternimmt im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, damit dies nicht eintritt.
Die Stadtverwaltung erreichten besorgte Anrufe von Mietern aus Wohnblöcken in Kamenz-Ost. Dabei handelt es sich um Gebäude des Großvermieters Kamenz-Immobilien GmbH in denen immerhin weit über 100 Mieter wohnen und davon betroffen wären.
In Aushängen des Energieversorgers ewag kamenz wurde den Mietern mitgeteilt, dass ’wegen unbeglichener Forderungen in erheblicher Höhe aus der Fernwärmeversorgung (...) die ewag kamenz gezwungen [ist], von ihrem Zurückbehaltungsrecht Gebrauch zu machen und ... die Fernwärmeversorgung am 24.09.2025 ab 08:00 Uhr einzustellen.’
Dass hier eine Verunsicherung besonders bei Familien mit Kleinstkindern oder auch älteren Mietern entsteht ist, nachvollziehbar. Sobald die Informationen die Stadtverwaltung erreicht hatten, wurde der Oberbürgermeister darüber informiert. Er nahm umgehend Verbindung sowohl mit der ewag kamenz als auch mit der Kamenz Immobilien GmbH auf, um eine Klärung mit dem Ziel herbeizuführen, dass die Abstellung der Fernwärme nicht erfolgt.
Oberbürgermeister Roland Dantz hat den Schuldner – die Kamenz Immobilien GmbH – aufgefordert, umgehend die von Mietern gezahlten Abschläge zur Finanzierung der Fernwärmeversorgungleistungen an die ewag kamenz weiterzuleiten, um damit die offenen Forderungen sofort und ohne Verzögerung zu begleichen. Es ist unanständig, die Mieter im Stich zu lassen, denn geht es in erster Linie um Menschen!“
Die ewag kamenz erklärt ihrerseits: „Wir informieren darüber, dass sich am gestrigen Montag, eine Mitarbeiterin der Hausverwaltung unseres Vertragspartners (des Vermieters) bei der ewag kamenz gemeldet hat und die aktuelle Höhe der offenen Forderungen erfragte. Diese haben wir selbstverständlich umgehend mitgeteilt.
Wir haben daraufhin entschieden, dass die Androhung der Einstellung der Fernwärmeversorgung ab Mittwoch, dem 24.09.2025, nicht vollzogen wird und hierüber die Mieter in den betroffenen Wohnblöcke durch Aushänge informiert.
Wir hoffen weiter, mit unserem Kunden (dem Vermieter) eine Klärung der Zahlung der ausstehenden Forderungen herbeiführen zu können. Gleichzeitig bedankt sich die ewag kamenz für das Vertrauen der Mieter in den betreffenden Wohnblöcken und sichert diesen zu, dass auch die ewag kamenz, die Interessen der Mieter im Blick behält, soweit dies aus Unternehmenssicht möglich ist.“