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Statnik begrüßt Aussicht auf weibliche Familiennamen bei Sorben

Statnik begrüßt Aussicht auf weibliche Familiennamen bei Sorben

Dawid Statnik begrüßt die sich abzeichnende Führung weiblicher sorbischer Familiennamensformen. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Region. Die Reform des Namensrechts hat die nächste Etappe erreicht. Eine Arbeitsgruppe von Bundesinnen- und Justizministerium hat nun Vorschläge unterbreitet. Damit würde es sorbischen Frauen möglich sein, wie im Sorbischen üblich, eine weibliche Version des Familiennamens zu führen. Dazu erklärte jüngst Dawid Statnik, der Vorsitzende des sorbischen Dachverbandes Domowina: „Natürlich begrüßt die Domowina das Eckpunktepapier der Arbeitsgruppe. Würde das Namensrecht entsprechend den Vorschlägen der Experten geändert, würden unsere jahrelangen Bemühungen von Erfolg gekrönt. Fakt ist, dass wir noch viel politische Überzeugungsarbeit vor uns haben, damit die Empfehlungen auch Gesetz werden. Angesichts der Unterstützung aus verschiedenen Parteien und aufbauend auf der langjährigen Wirksamkeit des Minderheitenrates bin ich optimistisch, dass wir gemeinsam dieser Reform den Weg ebnen können.

Statnik wünscht sich jetzt einen positiven Beschluss noch in der laufenden Legislaturperiode und betont: „Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass unser Anliegen Teil einer größeren grundsätzlichen Reform des Namensrechts ist, die offenbar ihre Zeit braucht. Es geht uns bei diesem Thema nicht um eine weitere Verpflichtung, sondern eine neue Möglichkeit.“ Das Recht, seinen sorbischen Namen nach sorbischer Tradition auch in amtliche Dokumente eintragen lassen zu können, gehöre aus Sicht des sorbischen Dachverbandes zum verfassungsmäßig garantierten freien Bekenntnis als Sorbe.

Till Scholtz-Knobloch / 21.04.2020

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Kommentare zum Artikel "Statnik begrüßt Aussicht auf weibliche Familiennamen bei Sorben"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Erhard Jakob schrieb am

    Wenn Frau Statnick im Personalausweis *Statnickowa* stehen hat, wird das dem Sorbischen auch nicht hilfreich sein. Es treibt eher Parteien, welche sich gegen diese >Gesetzesänderung< aussprechen Wähler zu. Wenn man eine Medaille betrachtet, dann sollte man sie immer von beiden Seiten betrachten.

    Dr. Wolfgang Schäuble CDU hat Recht, wenn er sagt: "Wir sollten nichts übertreiben sonst kippt die ganze Sache noch!"

  2. Erhard Jakob schrieb am

    Die Deutschen und die Sorben vermischen sich immer mehr. Bei vielen Familien überwiegt das Deutsche. Was die Sprache betrifft spielt deutsch und englisch die Hauptrolle. Das Sorbisch spielt in vielen >Misch-Ehen< eher eine Untergeordnete Rolle. Diese Entwicklung wird das neue Gesetz auch nicht großartig verändern.

  3. Ralf schrieb am

    Hallo. Werden die alten Ortsnamen auch irgendwann wieder eingeführt bzw. hoffentlich wieder von früher übernommen ? Gr. Ralf

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