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Update: Transporter mit Heizöl havariert am Stausee

Update: Transporter mit Heizöl havariert am Stausee

Großeinsatz am Stausee: Am Mittwochnachmittag ist dort ein Gefahrguttransporter leck geschlagen. Hunderte Liter Heizöl liefen daraufhin aus. Foto: Paul Stübner

Bautzen. Havarie an der Talsperre: Aus einem offenbar undichten Gefahrguttransporter sind am Mittwoch bis zu 1.000 Liter Heizöl unkontrolliert ins Freie gelangt - ein Teil davon auch in den Bautzener Stausee. Das Unglück hatte sich am Nachmittag in der Nähe von Quatitz ereignet. Daraufhin wurde Großalarm ausgelöst. 90 Einsatzkräfte rückten mit mehr als 20 Fahrzeugen aus, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern.

Grund für die Havarie war nach Einschätzung der Stadtverwaltung offensichtlich ein technisches Problem.  Obwohl der Fahrer des Fahrzeuges alles unternahm, den unkontrollierten Austritt zu stoppen, drang das Heizöl in das Erdreich ein und floss über die Regenwasserkanalisation auch in den nahen Stausee, wie ein Rathaussprecher mitteilte. Seitens der Polizei hieß es dazu: „Während der Mann Heizöl aus seinem Tankanhänger umfüllte, bemerkte er, dass vermutlich aufgrund eines defekten Ventils oder einer Leitung die Flüssigkeit auslief. Er stellte sofort alle Pumpen ab.“ Trotzdem waren in der Zeit größere Mengen Heizöl ausgetreten.

„Die ersten örtlichen Einsatzkräfte verschlossen umgehend die Regenwassereinläufe und Gullys“, berichtete Paul Stübner von der Berufsfeuerwehr Bautzen. Auch seine Kameraden waren am Unglücksort. „Des Weiteren sicherten sie mit einem kleinen Wall den Einlauf zum Stausee. Mit schwimmfähigen Ölbindemittel wurden auch grobe Verunreinigungen aus einem kleinen Bach aufgenommen.“ In die Beratungen um das weitere Vorgehen seien die Landestalsperrenverwaltung, das Umweltamt, der Abwasserzweckverband und ein Havarie-Kommissar einbezogen worden.

Unterdessen brachten die Floriansjünger auf dem Stausee mit Hilfe eines Rettungsbootes eine 120 Meter lange Ölsperre aus, um eventuelle nachfolgende Verunreinigungen aufzufangen. Zu diesem Zeitpunkt trieb bereits ein etwa 100 Quadratmeter großer Ölfilm auf der Gewässeroberfläche. Unterstützung erhielt die Berufsfeuerwehr von der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen. Im Laufe des Donnerstages sollte sichergestellt werden, dass kein Heizöl mehr einläuft und das Bindemittel auch alle Reste aufgenommen hat.

Neben den Kameraden der Feuerwehr waren Polizei und Rettungsdienst vor Ort. Unternehmen für Spezialreinigungen nahmen sich der betroffenen Straße an, pumpten Ölreste aus dem Schacht und spülten diesen. Ein Entsorgungs- und Umweltdienst baggerte außerdem noch das kontaminierte Erdreich aus. Auf den 42-jährigen Lkw-Fahrer hingegen kommt nun eine Anzeige wegen des Verdachts der Boden- und Gewässerverunreinigung zu. Die Kriminalpolizei ermittelt. Indes wies die Landestalsperrenverwaltung in dem Zusammenhang noch einmal darauf hin, dass es sich bei der Talsperre Bautzen um keine Trinkwasser-, sondern um eine Brauchwassertalsperre handelt.

Mittlerweile gibt es eine gute Nachricht vom Stausee zu vermelden: Eine Kontrolle bestätigte, dass die eingeleiteten Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten konnten. Trotzdem wurde sicherheitshalber weiteres Bindemittel eingesetzt, wie die Stadtverwaltung in einer Medieninformation schrieb. Ein weiterer Erdaushub im Havariegebiet sei jedoch nicht mehr notwendig. Die Ölsperre bleibe aus Sicherheitsgründen noch bis zum kommenden Dienstag auf dem Wasser. Dann werde sie fachmännisch eingeholt und das Bindemittel sachgerecht entsorgt.

Redaktion / 14.02.2019

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