Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Weihnachtsmann fernab der Heimat

Weihnachtsmann fernab der Heimat

Jedes Kind in der Kindertageseinrichtung Schubidu in München Lochhausen trug dem Waltersdorfer Weihnachtsmann einen Zweizeiler über seine jeweils guten bzw. verbesserungswürdigen Charaktereigenschaften vor. Foto: privat

Es war seine längste Dienstreise in seiner langjährigen Laufbahn in diesem „himmlischen“ Ehrenamt. Günter Michna sprang in den vergangenen Tagen als Weihnachtsmann für einen erkrankten Kollegen in einer Kindertageseinrichtung in München Lochhausen ein. Sein „Job“ als bärtiger Alter in Waltersdorf steht derweil unmittelbar bevor.

Alternativer Text Infobild

Dem Waltersdorfer Weihnachtsmann macht es einfach Spaß, Kinder und Erwachsene zu Weihnachten zu beglücken – auch mal fernab der Heimat. Foto: privat

Waltersdorf. Seit 1970 schlüpft der 71-jährige Senior in die Rolle des Weihnachtsmanns – anfangs bei Robur, dann viele Jahre auf dem Zittauer Weihnachtsmarkt und aktuell immer noch bei Weihnachtsfeiern in Kindertagesstätten der Region und an Heiligabend in Waltersdorf.

Soweit in die Ferne hat es Günter Michna in dieser Mission bisher aber noch nicht verschlagen. „Sicherlich bin ich ein bisschen verrückt. Sonst hätte ich wohl diese weite Strecke von Waltersdorf nach München nicht zurückgelegt“, sagt er. Und er fügt schmunzelnd hinzu: „30 Jahre nach der politischen Wende leisten wir eben im Westen ,Aufbauarbeit’.“
In der Kindertageseinrichtung Schubidu, seiner in Bayern wohnenden Enkeltochter, war der letztjährige Nikolaus wegen Krankheit ausgefallen. „Meine Schwiegertochter hatte sich deshalb nach einem Elternabend an mich gewendet – und ich bin eingesprungen“, sagt er.

Seitdem Günter Michna im Kostüm des bärtigen Alten steckt, „hat mich jedes Mal eine Maskenbildnerin für die Auftritte als Weihnachtsmann zurechtgemacht. In Bayern bin ich von einer Stylistin geschminkt worden. Wir haben zusammen die Perücke und den Oberlippenbart festgesteckt.“

Circa 100 Mädchen und Jungen beglückte der Weihnachtsmann aus Waltersdorf bei seinen zwei Auftritten in der Kindertageseinrichtung Schubidu in München Lochhausen mit vom dortigen Elternbeirat vorbereiteten Süßigkeiten – früh die kleinen und nachmittags die größeren Kinder. „Zwischendurch bin ich auch noch privat im Einsatz gewesen“, erzählt er.
Im großen Kreis des Turnraums trug jedes Kind dem Waltersdorfer Weihnachtsmann einen Zweizeiler über seine jeweils guten bzw. verbesserungswürdigen Charaktereigenschaften vor. „Zusammen haben wir bekannte Weihnachtslieder wie ,In der Weihnachtsbäckerei’ oder ,O Tannenbaum’ angestimmt“, berichtet er. Die Kinder wollten von ihm zum Beispiel wissen, „ob ich eine Weihnachtsfrau habe, wie alt ich bin, ob ich mit der Rute wie auf einem Besen durch die Luft schwebe, welche Schuhgröße ich habe und wo ich wohne?“

Der Waltersdorfer Weihnachtsmann verriet den Mädchen und Jungen unter anderem, „dass ich eine Weihnachtsfrau und sehr große Füße habe und in der Dorfstraße wohne.“ Ein Kind wollte daraufhin mal googeln, wo sich diese Dorfstraße befindet?
Wie dem auch sei: Die Erzieherinnen und Eltern waren jedenfalls sehr froh darüber, dass der Waltersdorfer Weihnachtsmann für den erkrankten Kollegen in die Bresche sprang. „Es war einfach super“, schwärmt Bernadett Geeb, Leiterin der Kindertageseinrichtung Schubidu in München Lochhausen. In heimischen Gefilden fährt Günter Michna als Weihnachtsmann an Heiligabend, Dienstag, 24. Dezember, mit der Pferdekutsche und Gebimmel durch Waltersdorf – es ist bereits seine 44. Tour durch den Ort! „Ich muss um 10.00 Uhr am Skilift sein“, sagt er. Von dort aus führt die Route zum großen Parkplatz, weiter zum Hotel „Quirle-Häusl“ und zur offiziell letzten Station, dem Naturparkhaus Zittauer Gebirge. Es habe sich aber einbürgert, dass seine Nachbarn anschließend ihre Garagen öffnen, um in gemütlicher Runde gemeinsam noch ein bisschen Glühwein zu genießen. Zur Bescherung verteilt der Weihnachtsmann auch noch privat an seine lieben Mitmenschen zu Hause Geschenke. „Mir macht es einfach Spaß, Kinder und Erwachsene zu Weihnachten zu beglücken“, sagt er.

Steffen Linke / 23.12.2019

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel