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Wirtschaftsförderer zieht eine letzte Bilanz

Wirtschaftsförderer zieht eine letzte Bilanz

Bautzen muss sich einen neuen Wirtschaftsförderer suchen: Alexander Scharfenberg verabschiedet sich aus seinem Amt. Pressefoto

Bautzen. Neun Jahre hat er im Bautzener Rathaus das Amt des Wirtschaftsförderers bekleidet. In Kürze verabschiedet er sich aus den Reihen der Stadtverwaltung. Alexander Scharfenberg wird sich dann neu orientieren. „Das berufliche Leben ist für mich stark vergleichbar mit dem Leben in einer Familie“, sagt er. „Man verbringt auf Arbeit sehr viel Zeit und sollte jeden Tag stolz darauf sein und mit Freude ans Werk gehen. Was die Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeitern und vielen Kollegen angeht, sehe ich diese Punkte immer noch gegeben. Bezogen auf andere Bereiche trifft dies leider nicht zu. In diesem Zusammenhang sind für mich Kommunikation, Zusammenhalt und gemeinsame Ziele zu haben, Grundfeste, die erfüllt sein sollten. Da dies nicht mehr gegeben ist, habe ich den Entschluss gefasst, neue Wege zu gehen.“

Was genau er damit meint, ließ er offen. Nur so viel verriet er: „Die Entscheidung über die Auflösung habe ich mit der Führung des Hauses getroffen. Der Stadtrat musste in dem Zusammenhang nur zustimmen.“

Wie in vielen anderen Fällen nimmt auch er mit einem weinenden und einem lachenden Auge Abschied von seinem bisherigen Job. Es gäbe sehr viele schöne Momente, an die der Lausitzer zurückdenkt. Und er zeigt sich dankbar. „Vor allem meinen Kollegen gegenüber und auch der IHK, der Kreishandwerkerschaft Bautzen, der Agentur für Arbeit, dem Landkreis und mit ihm insbesondere dem Jobcenter sowie vielen in der Stadt ansässigen Unternehmen, die mich bei der Umsetzung von Projekten stets unterstützt haben.“

Alexander Scharfenberg räumte ein, dass er die Zusammenarbeit vermissen werde. Gern hätte der scheidende Wirtschaftsförderer, dessen frei werdende Stelle perspektivisch neu besetzt werden soll, noch zahlreiche Projektideen in die Tat umgesetzt. „Eines davon ist die Gründerszene und Startup-Kultur“, meint er. Beides beschäftige ihn bereits sein mehreren Jahren. „Es gibt viele kleine Coworking- und Makerspaces in der Stadt. Ich hätte diese gern noch weiter unterstützt und die Szene vorangebracht.“ Bereits 2020 habe es in dem Bereich erste gute Ansätze gegeben. „Leider ist uns aufgrund von Corona und ein paar anderer Widrigkeiten noch keine Umsetzung geglückt“, bedauert Alexander Scharfenberg.

Doch das soll seine Bilanz, auf die er schaut, nicht eintrüben. Mehrere Vorhaben in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen führt der Wittichenauer auf, die er eigenen Angaben zufolge in die Wege geleitet hat. In dem Zusammenhang nennt er vorneweg die Spätschicht, deren Neuauflage, wenn Corona dem Ganzen nicht doch noch überraschend einen Strich durch die Rechnung macht, am 17. Juli stattfinden soll. Dahinter verberge sich ein Leitprojekt für die Berufsfrühorientierung in der Region, an dem auch schon vier weitere Städte teilnehmen würden.

Des Weiteren möchte er ein innovatives Projekt, das gemeinsam mit dem Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Angriff genommen wurde und ein ähnliches Anliegen verfolgt, nicht unerwähnt lassen. Eigene von der Wirtschaftsförderung entwickelte Veranstaltungsformate für Unternehmen aus der Stadt seien das Zukunftsforum Bautzen, der Unternehmerempfang und das Cross-Table-Dinner. All diese Events würden seine Handschrift tragen. Darüber hinaus verweist Alexander Scharfenberg auf die Aufstellung und Fortschreibung der Tourismusmarketingkonzeption 2018/2019 oder auch eine Leerstandskonzeption, die Einführung eines Citymanagements oder die Gewerbegebiets- und Flächenentwicklung.

Roland Kaiser / 06.06.2021

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