Borbet mit echtem Betriebsrat
Bei Borbet in Kodersdorf wird derzeit die erste Betriebsratswahl vorbereitet. Foto: IG Metall
Kodersdorf. Auf der Betriebsversammlung am vorletzten Mittwoch, zu der die IG Metall Ostsachsen und Beschäftigte bei Borbet in Kodersdorf gemeinsam eingeladen hatten, wurde ein dreiköpfiger Wahlvorstand gewählt. Dieser wird jetzt die Betriebsratswahl vorbereiten und durchführen. Damit haben die Beschäftigten des Felgenherstellers nun endlich die Möglichkeit echte betriebliche Mitbestimmung an Ihrem Standort zu erleben.
Derzeitig gibt es nur eine seitens der Geschäftsführung legitimierte Belegschaftsvertretung. Diese hat jedoch keine demokratische oder rechtliche Grundlage. Vor der Betriebsversammlung haben sich zwei Unternehmen der Region gemeinsam mit der IG Metall entschieden, die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen jetzt aktiv anzugehen. Auch beim Airbus-Zulieferer Acosa in Kodersdorf und bei Mercedes-Benz Energy in Kamenz wurden Betriebsräte gewählt.
Die hohe Beteiligung von über 150 Mitarbeitern an der Wahl bei Borbet zeigt nach Bekunden des Unternehmens, wie sehr diesen der Wunsch nach Veränderung unter den Nägeln brenne. „Jetzt ist der Weg frei für echte Mitbestimmung und Beteiligung der Beschäftigten. Echte betriebsverfassungsrechtliche Mitbestimmung wird auch in Ostsachsen zur Selbstverständlichkeit. Borbet ist dafür, neben vielen anderen Betrieben, ein weiterer Beweis.“, so Uwe Garbe, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen.
Die Borbet Sachsen GmbH fertigt am Standort Kodersdorf mit über 500 Beschäftigten Leichtmetallräder für die Automobilindustrie und für den Zubehörmarkt. Produktionsstart war 2017. Bisher gab es am Standort Kodersdorf keinen Betriebsrat, lediglich eine sogenannte Belegschaftsvertretung ohne rechtliche Grundlage und ohne demokratische Legitimation.
