Die erste Fahrt mit dem SVT Görlitz verzögert sich

In der aufgearbeiteten Variante als „VT 18.16.10“ ist der Zug dieser Tage von Kato in Modellbahnversion in den Maßstäben 1:87 (H0) und wie im Foto 1:160 (N) erschienen. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz / Halberstadt / Radebeul. „Trotz vieler sichtbarer Fortschritte bei der Aufarbeitung des SVT der Bauart Görlitz (VT 18.16) stehen wir aktuell vor technischen Herausforderungen, die uns in der geplanten Inbetriebnahme leider zurückwerfen.“ Mit diesen Worten leitet ein Newsletter der „SVT Görlitz gGmbH“, die sich der Aufarbeitung des bekannten Schnelltriebwagens aus Görlitzer Produktion verschrieben hat, vom 27. Juli ein.
Eröffnungsfahrt findet nicht am 29. August statt
Die ursprünglich für August angestrebte Inbetriebnahme könne vermutlich nicht mehr eingehalten werden. Auch die feierliche Eröffnungsfahrt, die für den 29. August vorgesehen war, müsse insofern abgesagt werden. Schuld daran sei die komplexe Elektrik des historischen Triebzuges. Es gebe allerdings Anlass zur Zuversicht, dass der Triebzug – zunächst in vierteiliger Einheit – im 4. Quartal 2025 zu seiner ersten größeren Fahrt aufbrechen könne. „Alle geplanten Sonderfahrten müssen sich diesem neuen Zeitplan unterordnen“, heißt es weiter. Seit Überführung des Zuges nach Dresden 2019 und dem Beginn der Arbeiten in Halberstadt 2021 seien die wesentlichen Entwicklungsschritte gemeistert worden – dies trotz „dramatische(r) Kostenentwicklung der letzten Jahre“. Hinzu kam die Belastung mit dem Hallenneubau in Radebeul.
Zug wird jeweils gechartert
Das Team um den SVT Görlitz bittet die große Fanschar des Vorzeigezuges der DDR zunächst im Geduld, denn „noch ist der SVT nicht betriebsfähig und technisch abgenommen“. Ohnehin könne man bei der SVT Görlitz gGmbH keine Fahrkarten buchen, denn die Gesellschaft stellt den Betrieb des Zuges sicher und übernimmt die eisenbahntechnische Organisation, tritt jedoch nicht als Veranstalter der Sonderfahrten auf. Der Zug kann angemietet – gechartert werden, egal ob von Reiseveranstaltern, Firmen, Vereinen oder Privatiers.
40-50 Fahrtage im Jahr sind für Betrieb notwendig
Das nötige Personal auf dem SVT – bis hin zum Küchenpersonal – werde von der SVT Görlitz gGmbH gestellt. „Damit der SVT langfristig, wirtschaftlich betrieben werden kann, sind 40 bis 50 Fahrtage im Jahr, bei maximal 50.000 km Fahrleistung nötig“, habe man durchkalkuliert. Derzeit gibt es Charteranfragen von Maertens – Meine Reisewelt GmbH sowie dem Förderverein VT 18.16 e.V. Auf der Internetseite www.svt-goerlitz.de werde es eine Übersicht geben, bei welchem Veranstalter Fahrten gebucht werden können.
Bordgastronomie startete mit SVT-Keksen
Am 17. Mai hatte der erste Roll-Out mit dem Maschinenwagen VT 18.16.10 und dem Wagen mit Speiseabteil (VMc) stattgefunden, während der Triebzug am 21. Juni Hauptattraktion beim Tag der offenen Tür der VIS GmbH in Halberstadt, dem ehemaligen dortigen Ausbesserungswerk (AW) war. Dabei backten bereits Teile des zukünftigen Gastronomieteams in der Zugküche „SVT-Kekse“. Bald soll auch die Küche mehr dürfen.