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Zwei Hohendubrauer bewahren Tradition

Zwei Hohendubrauer bewahren Tradition

Die beiden Hobbybesenbinder Ullrich Kulke (links) aus Weigersdorf und Gustav (alias Wolfgang) Schuster aus Sandförstgen sind sicher die einzigen, die ihr Handwerk noch in Hohendubrau ausüben und die Tradition bewahren helfen. Foto: Bernhard Donke

Das Besenbinderhandwerk ist eigentlich kein Lehrberuf, vielmehr ist es eine Handwerkskunst, die Gustav (Wolfgang) Schuster und Ullrich Kulke mit ihren Hobby dem Besenbinden in der Region erhalten wollen.

Hohendubrau. Der 58-jährige Weigersdorfer Ullrich Kulke hatte es von seinen Schwiegervater Fritz Michalk gelernt und seinen Mitstreiter, den Sandförstgener Gustav (Wolfgang) Schuster darin angelernt. Der Ober Prausker Fritz Michalk hat viele Jahrzehnte die Besenbinderei ausgeübt und so die vielen Bauernhöfe und Grundstückseigentümer und selbst die Ställe der LPG zu DDR-Zeiten mit Rutenbesen versorgt. Das Besenbinderhandwerk ist eine uralte Kunst, die von jedermann erlernt werden kann. Sie war vor allem im ländlichen Raum eine saisonale Nebenbeschäftigung im bäuerlichen Alltag und wurde auch gern von armen Leuten ausgeübt, da das Roh- und Grundmaterial Birkenreiser und Weidenholz fast kostenlos zu haben war und darüber hinaus natürlich auch heute noch ist.
Natürlich bedarf es schon etwas Fingerfertigkeit bei der Herstellung der Kehrgeräte, damit diese auch ihren Dienst ordentlich verrichten können. Spezielles, aber einfaches Werkzeug zur Herstellung der Besen wie einen Strick, eine Schere, Ahle und Schnitzmesser haben sich die beiden Hobbybesenbinder selbst hergestellt oder von ihrem Lehrmeister Fritz Michalk übernommen.


Jetzt aber haben Reisbesen oder Besen aus Kunsthaaren die Höfe und Grundstücke erobert und der Rutenbesen an Bedeutung verloren. Gerade deshalb widmen sich beide nun schon seit über 10 Jahren dem Besenbinderhandwerk, damit es nicht in Vergessenheit gerät wie so manches alte Handwerk.


Ihre Erzeugnisse stellen sie gern auf Naturmärkten der Region aus. Für ihr Hobby suchen die beiden jedoch noch Mitstreiter, denen sie die Besenbinderei beibringen können.

Bernhard Donke/Till Scholtz-Knobloch / 14.01.2019

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Kommentare zum Artikel "Zwei Hohendubrauer bewahren Tradition"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Rose-Maria Romero schrieb am

    Da ich in einem Mittelalterverein aktiv bin, finde ich das Besenbinderhandwerk sehr interessant und auch gut, wenn es in der Öffentlichkeit gezeigt wird. Unser Verein, das Budissiner Marktgesinde organisiert auch mittelalterliche Handwerkermärkte und würden gerne dieses Handwerk auf unseren Märkten 2x in Jahr den Besuchern mit vorstellen. Wäre es möglich, einen Kontakt zwischen uns her zu stellen.
    Wir wären sehr dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen

    Rose-Maria Romero
    ( Vorsitzende Budissiner Marktgesinde)

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