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Die Sicht eines Journalisten in der Ukraine wird vorgestellt

Die Sicht eines Journalisten in der Ukraine wird vorgestellt

Arndt Ginzel diskutiert über seine Dokumentation „Die Straße des Todes. Kriegsverbrechen in der Ukraine.“ Foto: GKD

Bautzen. Welchen Auftrag bekommt man als Journalist? Wie recherchiert man und welche Quellen sind verlässlich? Wie kommt die Wahrheit ans Licht? Das Steinhaus zeigt am Donnerstag, 16. November, 19 Uhr die ZDF-Dokumentation „Die Straße des Todes. Kriegsverbrechen in der Ukraine“ in Bautzen. Der Film begleitet Arndt Ginzel auf der Suche nach der Wahrheit und zeigt, wie der Investigativ-Journalist bei seiner Recherche im ukrainischen Kriegsgebiet vorgeht. Wie bei einer Zwiebel wird Schicht für Schicht freigelegt, werden Überlebende und Angehörige der Opfer ausfindig gemacht und mutmaßliche Täter identifiziert.

Am 24. Februar 2022 überfällt Russland die Ukraine. Als die ersten Raketen in Kiew einschlagen, bricht Chaos in der Millionen-Metropole aus. Ukrainische Truppen sprengen die Brücke über den der Stadt vorgelagerten Fluss Irpin. Die Schytomyr-Autobahn wird somit zur Frontlinie. Über Wochen wüten Russlands Streitkräfte in den Vororten westlich von Kiew. In Butscha und Irpin sterben hunderte Zivilisten – die Bilder erschüttern die Welt. Schon wenige Tage nach Kriegsausbruch liefern Drohnenvideos erste Belege für ein Kriegsverbrechen auf der Schnellstraße vor Kiew. ZDF frontal dokumentiert diese Kriegsverbrechen mithilfe von Zeugen, Opfern und Dokumenten. 
Im Anschluss an den Film schildert Arndt Ginzel im Gespräch mit der Landeszentrale für politische Bildung seine Erlebnisse und Erkenntnisse, gibt Einblick in seine Arbeitsweise und zeigt, wie wichtig eine umfassende und genaue Recherche von Fakten im Spannungsfeld von politischer und militärischer Propaganda, Populismus und Social Media ist. Außerdem spricht er über die Verlässlichkeit von Quellen und verweist auf die Folgen und Konsequenzen der frühzeitigen Veröffentlichung von Kriegsverbrechen in der Ukraine.

Der Journalist und Dozent Daniel Lehmann bietet dazu eine Einordnung der Erkenntnisse aus wissenschaftlicher Sicht und gibt bei Bedarf Auskunft zu journalistischen und rechtlichen Grundlagen. Lehmann ist unter anderem für Deutschland sicher im Netz e.V. als Referent und Workshopleiter aktiv. Er unterrichtet Medienkompetenz, -ethik und -geschichte an der CODE University und der HMKW Berlin sowie Social Media an der Humboldt-Universität. Seit seinen ersten Gehversuchen im Netz ist er ein aufmerksamer Beobachter des Internets in all seinen Facetten; schwerpunktmäßig beschäftigt er sich mit Fact-Checking-Methoden, Datenschutz und Datensicherheit. 

Ohne den Mut zum investigativen Journalismus würden viele Missstände, Skandale und Affären in Politik und Wirtschaft nicht aufgedeckt werden. Das netzwerk recherche zeichnet deshalb jährlich außergewöhnliche Recherchen aus, die für den öffentlichen Diskurs von großer Bedeutung sind. 2022 wird Arndt Ginzel für „Die Straße des Todes. Kriegsverbrechen in der Ukraine“ mit dem Leuchturm für besondere publizistische Leistungen geehrt. Außerdem erhält er 2023 seine Reportage den Deutschen Fernsehpreis. Der Eintritt ist frei.

Redaktion / 14.11.2023

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